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Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
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nicht impfen können.“
    „Ah, Miss Pursling“, sagte Grantham leise. „Sie wählen Fakten, um einen Streit zu beenden. Wie kühn von Ihnen.“
    Miss Pursling zuckte mit keiner Wimper, aber Robert hatte das Gefühl, als sei ihr sogar die wenige Aufmerksamkeit unangenehm.
    „Dann ist das geklärt“, sagte sie. „Marybeth Peters und ich werden die Handzettel verteilen …“
    „Zwei Frauen, die allein durch die Straßen ziehen?“, unterbrach Stevens sie. „Das dulde ich nicht.“
    „Wenn es darum geht“, schaltete sich Grantham ein, „komme ich mit. Und Miss Pursling, vielleicht könnten Sie Ihre Freundin mitbringen … Miss Charingford, nicht wahr?“
    Das war die Frau, die Stevens kürzlich mit ihrem Getränk getauft hatte. Und bei der Erwähnung des Namens wurde Stevens‘ Gesicht fast so rot wie der Punsch, der ihm vor über einer Woche ins Gesicht geschüttet worden war.
    „Sie drei verteilen Zettel über die Genossenschaft?“, höhnte er. „Ich werde eine solche Zusammenrottung Radikaler in meiner Stadt nicht dulden. Nicht direkt unter meiner Nase. Nein, ich werde Sie begleiten – und Miss Charingford sagen, sie solle zu Hause bleiben, wo sie hingehört.“
    „Nachdem Sie einzelne Frauen fürchten“, warf Grantham mit seidenglatter Stimme ein, „bezweifle ich, dass Sie in der Lage sein werden, für den Schutz zu sorgen, den die Damen erfordern. Ich werde es tun.“
    „Zur Hö… zum Hades mit Ihnen“, fuhr ihn Stevens an. „Genau genommen, zum Hades mit dieser gesamten …“
    „Ich werde es tun“, verkündete Robert.
    Beim Klang seiner Stimme drehten sie sich alle um und sahen ihn an. Miss Purslings Augen weiteten sich. Doktor Grantham blickte ihn fragend an. Aber Stevens wurde ganz blass.
    „Sicherlich“, sagte Robert, „verdächtigen Sie nicht mich radikaler Neigungen, oder, Stevens?“
    „Euer Gnaden!“ Stevens sprang auf. „Natürlich nicht, Euer Gnaden. Aber uns würde es nicht im Traum einfallen, Ihnen Umstände zu machen. Was … was tun Sie hier eigentlich?“
    Robert überging die Frage einfach. „Das sind keine Umstände. Das gibt mir Gelegenheit, die Stadt zu Fuß zu erkunden.“
    Miss Pursling sandte ihm einen vernichtenden Blick.
    „Miss Pursling hat die Mühe auf sich genommen, die Genossenschaft davon zu überzeugen, diese Lösung zu einem guten Preis zu vertreiben“, erklärte Robert. „Es wäre mir eine Freude, dazu beizutragen, dass all ihre harte Arbeit mit Erfolg belohnt wird.“
    Wenn überhaupt, dann schien Miss Pursling verstimmt, dass ihr so unverhohlen Lob gezollt wurde.
    Aber … „Einverstanden“, sagte Doktor Grantham.
    „Einverstanden“, brummte Stevens unwillig.
    Jetzt mussten nur noch die Einzelheiten mit Miss Pursling geklärt werden. Sie warf ihm nur einen giftigen Blick zu, ehe sie in die Ferne schaute und die Hände im Schoß verschränkte. Während der ganzen restlichen Diskussion sah sie nicht wieder in seine Richtung – noch nicht einmal, um ihn böse anzustarren. Sie nahm ihn nicht zur Kenntnis, als alle aufstanden. Stattdessen begann sie, ihre Sachen zusammen zu packen.
    Er kam zu ihr, bevor sie verschwinden konnte.
    „Soll ich Ihnen eine Nachricht schicken, um einen Zeitpunkt zu finden, an dem Sie es sich einrichten können, die Handzettel zu verteilen?“
    Sie würdigte ihn keines Blickes, steckte einen Stapel Papiere und einen Bleistift in einen schmalen Beutel. „Wenn es Ihnen recht ist, Euer Gnaden.“
    „Wir könnten jetzt eine Zeit festlegen.“
    „Wenn das Ihr Wunsch ist, Euer Gnaden.“
    Sie wandte ihm absichtlich nur ihr Profil zu – wieder die Seite mit den Narben. Rein sachlich wusste er, dass die Narbe auf eine Weise die ansonsten perfekte Symmetrie ihrer Züge störte, die andere Männer dazu veranlasste, wegzuschauen, sie nicht sehen zu wollen. Aber ihn störte sie nicht. Sie trug sie wie eine Maske bei einem Kostümball, als könnte sie sie dazu benutzen, ihn abzuwehren.
    „Ich werde für die nächsten paar Tage nicht in der Stadt sein“, teilte er ihr mit. „Ich habe eingewilligt, meinen Cousin … ach, nicht wichtig.“
    Miss Pursling zog den Kopf ein. „Wie Sie wollen, Euer Gnaden. Die korrigierten Handzettel werden ohnehin erst in ein paar Tagen gedruckt sein.“
    „Sagen wir dann Donnerstag?“
    „Was immer Ihnen besser passt.“
    „Dann treffen wir uns doch um zwei Uhr morgens“, schlug er vor. „Wo Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen.“
    Da schaute sie endlich auf, in ihren Augen blitzte

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