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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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berichte es gleich!«
    Falkenmond lachte. »Sofort, doch lasst mich wenigstens meine Frau erst richtig ansehen.« Er blickte in Yisseldas Augen und sah, dass sie beunruhigt war. »Was ist, mein Liebling?« fragte er sanft.
    »Ich habe das Gefühl, dass du bald wieder dein Leben riskieren wirst.«
    »Vielleicht.«
    »Wenn es sein muss, muss es wohl sein.« Sie seufzte, doch dann lächelte sie ihn an. »Aber hoffentlich nicht schon heute Nacht.«
    »Nein, und noch viele weitere Nächte nicht. Erst müssen wir die Pläne ausarbeiten.«
    »Und ich habe dir viel zu erzählen«, murmelte sie und blickte auf den Steinboden.
    Graf Brass trat zu den beiden und deutete auf die Tafel am entgegengesetzten Ende der Halle, die die Diener inzwischen gedeckt hatten. »Kommt, lasst uns essen. Wir haben das Beste aus Küche und Keller für eure Heimkehr aufgespart.«
     
    Als sie mit angenehm vollem Magen am Feuer saßen, zeigte Falkenmond ihnen das Schwert der Morgenröte und den Runenstab, den er aus seinem Hemd zog. Sofort wurde die Halle von wirbelnden Flammen erhellt, die Muster in die Luft zeichneten, und der seltsame, bittersüße Geruch erfüllte den ganzen Raum.
    Die anderen bestaunten das Ding ehrfürchtig, bis Falkenmond es wieder wegsteckte. »Dieser Stab ist unsere Standarte, meine Freunde«, erklärte er. »Ihm dienen wir nun, wenn wir ausziehen werden, um das ganze Dunkle Imperium zu bekämpfen.«
    Oladahn kratzte sich am Pelz seines Gesichts. »Das ganze Dunkle Imperium, eh?«
    Falkenmond lächelte sanft. »Du hast richtig verstanden.«
    »Verfügt Granbretanien nicht über Millionen Krieger?« fragte Bowgentle unschuldig.
    »Ja, einige Millionen, denke ich.«
    »Und uns sind noch etwa fünfhundert Kamarganer in der Burg geblieben«, murmelte Graf Brass. »Lass mich mal ausrechnen …«
    »Wir haben mehr als fünfhundert«, warf d’Averc ein. »Ihr vergesst die Legion der Morgenröte.« Er deutete auf Falkenmonds Schwert, das in seiner Hülle neben Falkenmonds Sessel lag.
    »Wie viele sind in dieser mysteriösen Legion?« erkundigte sich Oladahn.
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ein unbegrenzte Zahl, vielleicht auch nicht.«
    »Sagen wir tausend«, überlegte Graf Brass, »Um bescheiden zu sein. Das macht fünfzehnhundert Krieger gegen …«
    »Mehrere Millionen«, half d’Averc aus.
    »Richtig. Mehrere Millionen, mit allem Nachschub, den das Dunkle Imperium zu bieten hat, einschließlich, unzähligen wissenschaftlichen Errungenschaften, gegen die wir nicht ankommen.«
    »Wir haben das Rote Amulett und Mygans Ringe«, erinnerte ihn Falkenmond.
    »Ah, ja …« Graf Brass zog die Brauen zusammen. »Die haben wir auch. Und wir haben das Recht auf unserer Seite – ist das auch einer unserer Pluspunkte, Dorian?«
    »Vielleicht. Aber wenn wir Mygans Ringe nehmen, um in unsere eigene Dimension zu kommen, und ein paar kleinere Kämpfe in der Nähe unserer Heimat führen, können wir nach und nach eine Bauernarmee zusammenstellen.«
    »Eine Bauernarmee, meinst du. Hm …«
    Falkenmond seufzte. »Ich weiß, die Chancen stehen nicht gut …«
    »Das stimmt, mein Junge.« Und nun strahlte Graf Brass über das ganze Gesicht.
    »Was meinst du?«
    »So gefällt es mir. Ich hole die Karten, dann können wir unsere Feldzüge planen.«
    Während Graf Brass gegangen war, sagte Oladahn zu Falkenmond: »Wir haben vergessen zu erwähnen, dass Elvereza Tozer uns entkommen ist. Er tötete seinen Wächter bei einem Ausritt, kehrte hierher zurück, fand seinen Ring und verschwand.«
    Falkenmond zog die Brauen zusammen. »Das freut mich gar nicht. Er könnte nach Londra zurückgekehrt sein.«
    »Eben. Wir sind im Augenblick ziemlich verwundbar.«
    Graf Brass kam mit den Karten zurück. »Wir wollen sehen …«
    Eine Stunde später erhob sich Falkenmond, nahm Yisselda bei der Hand, wünschte seinen Freunden eine gute Nacht und folgte seiner Frau in ihre gemeinsamen Gemächer.
    Nach fünf Stunden lagen sie noch zärtlich umschlungen wach, und sie erzählte ihm, dass sie ein Kind haben würde.
    Er nahm es schweigend auf und drückte sie zärtlich noch enger an sich. Als sie eingeschlafen war, stand er auf und schritt ans Fenster. Er starrte hinaus über die Lagunen der Kamarg und sagte sich, dass er nun für etwas noch Wichtigeres als ein Ideal zu kämpfen hatte.
    Er hoffte, er würde leben, um sein Kind zu sehen.
    Er hoffte, das Kind würde geboren werden, selbst wenn er nicht mehr leben sollte.

 
7 Der Kampf der Tierkrieger
     
    Meliadus

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