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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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wollten?«
    Hastig schilderte Johann Brigittas Intrige, und Franziska blickte zu ihrer Tochter, die rasch ihre Sachen zusammenpackte.
    Arne stand vor dem Gasthaus und spürte, wie seine Hände vor Aufregung feucht wurden. Angespannt blickte er zum Eingang, als Magdalena herausstürmte. Ihr Anblick ließ sein Herz schneller schlagen, und er wollte auf sie zueilen und sie in seine Arme reißen. Doch er hielt sich beherrscht zurück.
    Magdalena stand da, unfähig, sich zu bewegen. Sie schaute Arne verlangend an. Sie wollte ihn berühren, ihn riechen und ihn küssen. Doch sie wusste, dass ihr Vater sie beobachtete. Auf schwachen Beinen ging sie zu Erik, um ihn zu begrüßen. Als sie vor Arne stand, flüsterte sie mit rauer Stimme: »Schön, dass ihr da seid.« Als sie sich von ihm wegdrehte, berührte sie für einen kurzen Augenblick seinen Handrücken und hörte, wie er leise aufstöhnte.
    Johanns Stimme riss alle aus ihren Gedanken. »Was ist mit meinen Pferden? Ich kann sie unmöglich zurücklassen.«
    Erik nickte. »Während du deine Familie holtest, haben wir beschlossen, dass ihr mit den anderen durch die Keller flieht. Ich werde das Gespann durch das hintere Tor nach draußen bringen.«
    »Das ist zu gefährlich und die Sache nicht wert«, beschwor Franziska den Schweden.
    In diesem Moment kam der Bürgermeister von Allendorf mit seiner Familie an. In seinem Blick lag blanke Angst.
    Erik winkte ihn zu sich. »Du kannst dich beruhigen, denn ich werde das Steintor öffnen und den Schutzbrief entgegennehmen. Anschließend werde ich mit dem Fuhrgespann der Bonners durch das andere Tor fliehen.«
    Kirchmeiers Augen weiteten sich und glänzten ungewöhnlich, als er Eriks Hand nahm und ergriffen flüsterte: »Danke!«

• Kapitel 41 •
    Arne stand auf dem Marktplatz der Stadt und achtete darauf, dass kein Bürger von Allendorf vergessen wurde. Immer wieder blickte er die Gassen entlang, ob Nachzügler zu sehen waren, denen er helfen musste.
    Fast siebenhundert Allendorfer Bürger flohen am frühen Morgen durch die unterirdischen Gänge der Häuser zum nahe gelegenen Zinnberg. Sie schleppten auch Hunde und Katzen mit, die von Kindern getragen oder hinterhergezogen wurden. Sogar Hühner und anderes Vieh, das man dem Feind nicht überlassen wollte, wurden mitgenommen, sodass es in den Kellern blökte und meckerte. Als die letzten Bewohner der Stadt in den Häusern am Markt verschwunden waren, die zu den Kellereingängen führten, winkte Arne seinem Freund Erik zu, der am Bonner’schen Fuhrwerk stand und auf sein Zeichen wartete. Gustavsson hob die Hand, und sein Freund rannte zum nächstgelegenen Haus, um ebenfalls in die unterirdischen Gänge abzusteigen.
    Erik blickte sich auf dem leeren Marktplatz um. Die Stadt wirkte gespenstisch, und jedes Geräusch hallte unheimlich wider. Plötzlich hörte er grobe Soldatenstimmen vor der Stadtmauer, die nach Bürgermeister Kirchmeier riefen.
    »Es geht los!«, murmelte er und schlenderte zum Steintor. Dort sog er tief die Luft in die Lunge und blähte seinen Oberkörper auf. Dann öffnete er die eine Seite des wuchtigen Portals einen Spalt und schlüpfte hindurch.
    Wie erwartet, standen mehrere Soldaten in einer Linie vor dem Stadttor und blickten ihm in kampfbereiter Haltung entgegen.
    »Wir wollen euch einen Schutzbrief anbieten, der eurer Stadt Sicherheit und Frieden bringt. Schickt den Bürgermeister heraus, damit wir alles regeln können«, forderte einer der ranghohen Soldaten mit kräftiger Stimme.
    »Der Bürgermeister und der gesamte Rat der Stadt liegen krank danieder und kotzen sich die Seele aus dem Leib. Ich vertrete sie«, log Erik ebenso laut und blickte mit argloser Miene die Männer an.
    Der Soldat musterte Gustavsson mürrisch. Dann drehte er sich um und blickte zögerlich zurück, wo einige Pferdelängen hinter ihm ein Offizier auf einem prachtvollen Ross saß. Der Truppenführer hob leicht die Hand, und der Soldat forderte: »Wir verlangen für den Schutzbrief 250 Gulden.«
    Erik hätte um die Höhe der Summe verhandeln können, doch er nickte. »Ich werde es dem Bürgermeister mitteilen«, sagte er und verschwand wieder hinter dem Tor, das er zuschlug und mit einem Querbalken verschloss. Er lehnte sich gegen das Holz und pfiff die Luft aus der Lunge. Dann marschierte er wie ein Wachsoldat mit Schritten, die laut auf dem Pflaster knallten, auf und ab, um Zeit zu schinden. Nach einer Weile schlich er zum Fuhrwerk, wo auf dem Sitz ein Geldsack lag.
    Die

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