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Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Titel: Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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andere Regeln, die sein Denken und Handeln bestimmen. Es wird nicht eher ruhen, bis es dieses Schiff und den letzten Mann seiner Besatzung vernichtet hat.« Irgend etwas änderte sich im Klang seiner Stimme. Ich wußte selbst nicht, was es war; vielleicht die Art, in der er die Worte betonte, vielleicht auch nur die Lautstärke – aber mit einem Male hatten seine Worte einen befehlenden, suggestiven Klang, der jeden Gedanken an Widerstand lächerlich erscheinen ließ. »Ihr habt recht, wenn ihr mich verantwortlich macht«, fuhr er fort. »Und doch bin ich der einzige, der euch jetzt noch retten kann. Solange ich lebe, ist dieses Schiff sicher. Wenn ihr mich tötet, wird er euch vernichten. Und jetzt geht an eure Arbeit.« Er hob den Arm und deutete mit einer befehlenden Geste zum Bug des Schiffes. »Ändert den Kurs«, sagte er. »Wir fahren nach Süden. Zur Küste.«
    In Lorimars Gesicht arbeitete es. Seine Lippen zitterten, und auf seiner Stirn erschien feiner, kalter Schweiß. Langsam, als bewege er sich nicht aus freien Stücken, sondern folge einem anderen, stärkeren Willen, wandte er sich um und ging steifbeinig über das Deck davon. Die anderen folgten ihm. Bannermann keuchte. Er und ich schienen die einzigen zu sein, die den suggestiven Klang von Andaras Worten zwar gehört hatten, ihm aber nicht vollkommen erlegen waren. »Wie ... haben Sie das gemacht?« stammelte Bannermann. »Ich kenne Lorimar. Er ist ein verdammter Hitzkopf, aber wenn er einmal Oberwasser hat, dann bringen ihn keine zehn Pferde mehr zur Vernunft.«
    Andara lächelte. »Ein kleiner Trick, mehr nicht«, sagte er. »Die Männer wollten mich nicht wirklich töten, Captain. Sie hatten nur Angst.«
    Bannermann schluckte. »Aber Sie ...« Er brach ab, schüttelte verwirrt den Kopf und sah hilflos in die Runde. »Das ... das war Ihr Ernst, nicht?« fragte er. »Sie würden sich opfern, wenn es uns retten würde.«
    Andara antwortete nicht.
    »Aber es würde uns nicht retten«, fügte Bannermann hinzu.
    »Nein«, sagte Andara leise. »Das Wesen, das uns folgt, läßt nie wieder von einem Opfer ab, dessen Spur es einmal aufgenommen hat.«
    Ich erwartete halbwegs, daß Bannermann fragen würde, was es für ein Wesen war, das uns verfolgte, aber er tat es nicht. Und jetzt fiel mir auf, daß nicht ein Mann der Besatzung diese Frage gestellt hatte. Selbst mir fiel es seltsam schwer, mich an das Monster zu erinnern. Es war fast, als blockiere irgend etwas meine Erinnerung in diesem Punkt.
    »Ändern Sie den Kurs, Captain«, sagte Andara ernst. »Und feuern Sie Ihre Männer an, wenn Sie sie retten wollen. Ich weiß nicht, wie lange ich uns noch schützen kann.«
    Bannermann nickte. Die Bewegung wirkte abgehackt und verkrampft. »Ich ... muß mich um die Toten
    kümmern«, sagte er gepreßt. »Sie brauchen ein anständiges Begräbnis.«
    »Dazu ist keine Zeit«, sagte Andara kopfschüttelnd. »Bahren Sie sie auf, bis wir die Küste erreicht haben. Wenn das Schiff sinkt, dann ist es ein würdiges Grab für sie.« Er schien vollkommen sicher zu sein, daß die LADY niemals mehr einen Hafen anlaufen würde. Aber wenn Bannermann über diese neuerliche Hiobsbotschaft erschrocken war, so beherrschte er sich meisterhaft. Er nickte nur, wandte sich mit einem Ruck um und ging nach vorne. Ich sah ihm nach. Ein paar seiner Männer hatten bereits damit begonnen, die Leichname von Mannings und Barton in weißes Segeltuch zu schlagen. Mein Blick glitt an ihnen vorbei zum Bug. Neben der zerbrochenen Reling lagen fünf weitere, längliche Bündel aus grobem Segeltuch. Die Männer, die dem ersten Angriff des Unheimlichen zum Opfer gefallen waren. Ich schauderte. Wie viele Menschen mußten noch sterben, ehe dieser Alptraum endlich vorüber war.
    »Ich werde sie retten, Robert«, sagte Andara leise. »Ich verspreche es.«
    Es bereitete mir Mühe, meinen Blick von den Toten zu lösen. »Lesen Sie meine Gedanken?« fragte ich, ohne ihn anzusehen. Die Kälte, die in meiner Stimme mitschwang, erschreckte mich selbst.
    Andara schüttelte den Kopf. »Nein. Aber es ist nicht schwer, deine Gefühle zu erraten, Junge. Ich nehme es dir nicht übel, wenn du mich haßt.«
    Jetzt sah ich ihn doch an. »Hassen? Ich hasse Sie nicht. Ich ...« Ich sprach nicht weiter. Es fiel mir seltsam schwer, mir über meine eigenen Gefühle klar zu werden.
    »Vielleicht verstehst du jetzt, was ich vorhin gemeint habe«, fuhr er leise fort. »So wie hier ist es immer gewesen. Immer und überall.« Er

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