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Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb

Titel: Der Hexer - GK567 - Als der Meister starb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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festen Grund unter den Füßen und nicht einen kaum zehn Zentimeter breiten, abgerundeten Balken, an welchem zudem noch das Gewicht des Segels und der Wind zerrten. In seiner rechten Hand blitzte eine kurzstielige, gefährliche Axt, mit der er immer wieder auf seinen Gegner eindrang. Mannings hatte ein Messer, beschränkte sich aber darauf, seinen Gegner auf Distanz zu halten und seinen wütenden Hieben auszuweichen. Es sah aus wie ein bizarrer Drahtseilakt.
    »Barton!« Ich sah auf und gewahrte Bannermann über uns auf dem Achterdeck. Er hielt ein Gewehr in den
    Armen. »Barton!« brüllte er noch einmal. »Hör auf! Hör sofort damit auf!«
    Der Matrose wandte kurz den Blick, knurrte eine Antwort und holte zu einem weiteren Axthieb aus. Mannings duckte sich im letzten Moment; das Beil fuhr mit einem schmetternden Schlag in das harte Holz des Hauptmastes, aber Mannings verlor durch die abrupte Bewegung das Gleichgewicht. Eine halbe Sekunde lang ruderte er verzweifelt mit den Armen, dann kippte er nach hinten.
    Ein vielstimmiger Schrei wehte über das Deck der LADY OF THE MIST. Mannings fiel, griff mit einer unmöglich erscheinenden Bewegung hinter sich und bekam die Rahe zu fassen. Seine Beine schlugen gegen das Segel. Er schrie. Seine linke Hand rutschte ab, und ich sah, wie sich sein Gesicht vor Schmerz verzerrte, als sein ganzes Körpergewicht nurmehr auf seinem linken Arm lastete. Barton stieß einen triumphierenden Schrei aus, suchte mit der Linken Halt am Mast und beugte sich vor. Die Axt in seiner Hand blitzte auf.
    »Barton!« schrie Bannermann verzweifelt. »Hör auf, oder ich muß auf dich schießen!«
    Barton erstarrte. Sein Blick suchte den des Kapitäns, und trotz der großen Entfernung konnte ich das wahnsinnige Funkeln in seinen Augen sehen. Bannermann hob das Gewehr.
    »Tun Sie es nicht, Captain!« schrie Andara. »Er weiß nicht, was er tut!«
    Bannermann reagierte nicht. Sein Gesicht war leichenblaß, als er die Waffe entsicherte und Barton anvisierte. »Ich meine es ernst, Barton!« rief er. »Laß die Axt fallen, oder ich drücke ab!«
    Bartons Antwort bestand in einem neuerlichen, unartikulierten Schrei. Blitzschnell riß er die Axt hoch, beugte sich noch weiter vor – und schlug zu.
    Mannings Schrei wurde vom peitschenden Knall des Schusses verschluckt. Der Matrose fiel, aber auch Barton stürzte, von der Wucht des Schusses herumgerissen wie von einem Faustschlag.
    Ich wandte hastig den Blick, als Manning und sein Mörder auf dem Deck aufschlugen. Für einen Moment wurde mir übel.
    Andara ließ meine Hand los, machte einen Schritt und blieb wieder stehen. Sein Gesicht zuckte. Aber es war nicht das Entsetzen über das, was geschehen war, sondern etwas Anderes, Schlimmeres. Bannermann rannte neben ihm die Treppe herab, schleuderte sein Gewehr mit einer zornigen Geste von sich und eilte an uns vorüber. Der Blick, mit dem er Andara bedachte, sprühte vor Haß.
    Von überall her begannen die Matrosen zusammenzulaufen, und am Fuße des Hauptmastes bildete sich rasch eine immer größer werdende Menschenmenge. Auch ich wollte hinter Bannermann hereilen, aber Andara hielt mich mit einer raschen Geste zurück, schüttelte den Kopf und deutete nach Norden, aufs Meer hinaus.
    Im ersten Moment sah ich nichts außer dem endlosen blauen Wogen des Ozeans, aber dann erkannte ich, was der Magier mir zeigen wollte.
    Unter der Wasseroberfläche, vielleicht eine halbe Meile von der LADY OF THE MIST entfernt, schimmerte ein gigantisches, dunkles Etwas. Seine genaue Form war nicht zu erkennen, aber es war langgestreckt und massig wie ein Wal. Nur größer. Viel, viel größer.
    Ich wollte etwas sagen, aber Andara gebot mir mit einer hastigen Geste, zu Schweigen. Ich verstand. Die Stimmung an Bord war nach diesem neuerlichen Vorfall ohnehin kurz vor dem Siedepunkt. Wenn die Matrosen den Schatten, der dem Schiff folgte, bemerkten, konnte es zu einer Katastrophe kommen.
    Bannermann kam zurück. Sein Gesicht war bleich vor Schrecken, und um seinen Mund lag ein bitterer Zug, den ich bisher nicht an ihm bemerkt hatte. Seine Hände waren blutig. Aber es war nicht sein Blut.
    »Tot«, sagte er dumpf. »Beide.« Er blieb stehen, fuhr sich mit einer fahrigen Geste durch das Gesicht und beschmierte sich dabei mit Blut, ohne es zu bemerken. »Ich ... ich begreife nicht, was in Barton gefahren ist«, murmelte er. »Er ... muß verrückt geworden sein.« Er sah Andara an, und wieder glomm in seinen Augen dieses mahnende,

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