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Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie

Titel: Der Hexer - GK583 - Im Schatten der Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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herum und starrte wieder die Wand an. Es gab keinen Zweifel – der Schatten darauf war mein Schatten, hervorgerufen durch die tanzenden Flammen im Kamin, an den Rändern zerfasert und überlebensgroß. Er sprang im Spiel der Flammen hin und her und war in ständiger Bewegung, als wäre er von eigenem Leben erfüllt, und es war
    eindeutig mein Schatten. Bloß – es war nicht der Schatten eines Menschen ...
    ** *
    Es war noch früh, und im Black Sheep herrschte kaum Betrieb; die meisten Stammgäste würden erst gegen Abend kommen, wenn die Arbeit vorbei war, die Fischerboote wieder in den Hafen eingelaufen und die Bauern von den Feldern gekommen waren. An der langen, von zahllosen Brandflecken und Ringen verunstalteten Theke saßen nur zwei einsame Gäste, zwei andere hockten an einem kleinen Tisch unter dem einzigen, dreckverkrusteten Fenster des Lokales und spielten Schach. Trotzdem roch die Luft nach kaltem Rauch und Bier, und der Wirt vor seinen Spiegeln und Flaschenregalen sah schon jetzt genauso übermüdet und mißgelaunt aus wie am späten Abend.
    »Warte hier«, sagte Bensen leise. Er ließ Norris’ Arm los, ging zur Theke und winkte den Wirt. Der Mann setzte übertrieben umständlich das Glas ab, an dem er lustlos herumpoliert hatte, warf das Spültuch in die Wasserschüssel und rieb sich die Hände an seiner schmuddeligen Schürze trocken, ehe er sich gemächlich in Bewegung setzte.
    »Bensen«, knurrte er. »Was treibt dich her? Willst du deine Schulden bezahlen?«
    »Morgen«, erwiderte Bensen automatisch. »Ich verspreche es, Hal.« Er sah sich mit übertriebener Gestik im Raum um. Die beiden Schachspieler waren weiter in ihr Spiel vertieft und nahmen offensichtlich von nichts Notiz, was rings um sie herum vorging, aber die beiden anderen Zecher an der Theke hatten ihr Gespräch unterbrochen und sahen mit unverholener Neugier zu ihm und Norris hinüber. »Ist das Hinterzimmer frei?« fragte er.
    Hal nickte automatisch. »Sicher. Aber ...«
    »Dann bring uns zwei Bier dorthin«, unterbrach ihn Bensen. »Und paß ein bißchen auf, daß uns keiner stört.«
    »Sonst nichts?« knurrte Hal unfreundlich. »Die beiden Ale darf ich doch sicher wie gewöhnlich anschreiben, oder?«
    »Du bekommst dein Geld, Hal«, antwortete Bensen ungeduldig. »Morgen abend. Spätestens.«
    Hal schien noch etwas sagen zu wollen. Aber dann seufzte er nur, drehte sich um und nahm wortlos zwei Halbliter-Gläser vom Regal, drehte den Zapfhahn um und ließ dunkles Ale in eines der Gläser laufen. Bensen lächelte kurz und gab Norris einen Wink. Rasch, aber trotzdem so, daß ihre Schritte nicht übertrieben hastig wirkten und sie noch mehr Aufsehen erregten, durchquerten sie den Schankraum, gingen durch einen kurzen Flur und betraten das Hinterzimmer.
    Der Raum war dunkel. Die Vorhänge waren zugezogen, und die Luft war so schlecht, daß Norris zu husten begann. Bensen deutete mit einer Kopfbewegung auf den grünbezogenen Spieltisch, neben den vier Stühlen, die sich um ihn gruppierten, der zerschlissenen Billardplatte und den unvermeidlichen Dartscheiben an den Wänden die einzigen Einrichtungsgegenstände des Zimmers, eilte zum Fenster und riß die Vorhänge auf. Helles Sonnenlicht strömte in den Raum und ließ den Staub tanzen. Bensen hustete ebenfalls, entriegelte das Fenster und öffnete es einen Spaltbreit. Die Novemberluft strömte eisig herein und ließ ihn frösteln, aber er konnte wenigstens wieder atmen, ohne ununterbrochen husten zu müssen.
    Norris hockte vornübergebeugt und verkrampft auf seinem Stuhl, als Bensen zu ihm zurückkehrte. Er war blaß. Seine Augen waren gerötet und ein bißchen größer als normal, und aus seinem linken Mundwinkel lief Speichel. Bensen erschrak.
    »Was ist los mir dir?« fragte er. Er trat an den Tisch und streckte die Hand nach Norris aus, aber dieser schüttelte hastig den Kopf, setzte sich auf und atmete hörbar ein. Seine Lippen zitterten. Bensen registrierte, daß er schlecht roch. Irgendwie krank. »Was hast du?« fragte er noch einmal. »Bist du krank? Oder hast du einfach die Hosen voll?«
    »Scheiße«, murmelte Norris. »Mir ist kotzübel, wenn du’s genau wissen willst.« Er schluckte, preßte die Hand auf den Magen und atmete wieder tief und hörbar ein, wie ein Mensch, der mit aller Macht gegen eine aufkommende Übelkeit ankämpft. »Vielleicht habe ich zuviel Salzwasser geschluckt.«
    »Möglich.« Bensen betrachtete ihn scharf. »Sonst ist mit dir alles in

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