Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
finsteren Mächte, die in der Seele der Menschen hausen.« Er überlegte einen Moment, blickte den Drachenkrieger durchdringend an und fuhr fort: »Ich glaube an die Existenz des Bösen an sich. Wenn Sie das meinen, haben Sie recht. An Wesen wie Ihre GROSSEN ALTEN glaube ich nicht.«
    »Sie Narr«, sagte Howard. »Haben Sie so wenig gelernt in den Jahren, die Sie ausgebildet wurden, ehe Sie in den Orden aufgenommen werden konnten? Oder sind die Regeln so gelockert worden, seit ich ausgeschieden bin? Zu meiner Zeit war es eine Ehre, sich Tempelherr nennen zu dürfen!«
    »Das ist es auch noch!« protestierte van der Groot. »Aber ich glaube nicht an Geschichten, mit denen man kleine Kinder und Idioten erschrecken kann. Dämonen aus der Urzeit – das ist doch lächerlich!«
    »Und was war das für ein Wesen, das uns in der Bibliothek angegriffen hat?« fragte Howard ruhig.
    van der Groot schien einen Moment verunsichert. »Täuschung«, sagte er, aber der Klang seiner Stimme bewies, daß es nur eine Ausrede war, an die er selbst nicht glauben konnte. »Finstere Magie und Teufelszeug.«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen«, sagte Howard. »Aber es ist –« Er stockte, blickte den dunkelhaarigen Holländer einen Moment verwirrt an und stand dann mit einem Ruck auf. Er ging auf die Nebelbarriere zu und hob beruhigend die Hand, als sich der Krieger spannte. »Ruf deinen Herrn«, sagte er, »ich muß ihn sprechen.«
    Der Krieger starrte ihn einen Moment unschlüssig an, dann wandte er sich um und verschwand mit raschen Schritten durch die Nebelwand. Wenige Sekunden später kam er zurück, in Begleitung Necrons. Hinter ihnen schoben sich zwei weitere Drachenkrieger durch die grauen Schwaden.
    »Was wollen Sie?« fragte Necron unwillig. »Ich habe keine Zeit, mich mit Ihnen zu unterhalten.«
    »Das glaube ich gerne«, antwortete Howard amüsiert. »Sie haben alle Hände voll zu tun, sich Cthulhu vom Halse zu halten, nicht wahr? So, wie ich ihn einschätze, wird er es Ihnen nachtragen, daß Sie seinen Befehl mißachtet haben.«
    »Was geht Sie das an?« schnappte Necron.
    »Nichts«, sagte Howard achselzuckend. »Ich dachte, wir könnten einen Handel abschließen.«
    »Einen Handel?« Necrons gnadenlose Augen wurden schmal. »Was für einen Handel, Lovecraft?«
    »Sie haben einen Fehler gemacht, Necron«, begann Howard. »Sie haben einen Befehl der GROSSEN ALTEN mißachtet, und Sie haben einen ihrer Pläne zum Scheitern gebracht, was vermutlich schlimmer ist.«
    »Habe ich das?«
    »Behandeln Sie mich nicht wie einen Narren«, sagte Howard zornig. »Robert ist noch am Leben. Ich weiß nicht, ob er das wirklich Ihrer Eigenmächtigkeit zu verdanken hat, aber da der Charakter der GROSSEN ALTEN noch miserabler sein dürfte als der Ihre, wird Cthulhu Sie garantiert zum Sündenbock machen.«
    Wieder blieb Necron ihm die Antwort schuldig, und Howard fuhr fort: »Sie wissen, daß es so ist. Vielleicht dauert es eine Zeit, bis er reagiert, aber wenn, wird seine Rache fürchterlich sein. Er wird Sie nicht einfach umbringen. Ich weiß nicht, was er tun wird, aber ihm fällt bestimmt etwas viel Amüsanteres ein – von seinem Standpunkt aus.«
    »Was wollen Sie?« fragte Necron. Seine Stimme war kalt wie Eis, aber in seinen Augen blitzte es.
    »Ihnen einen Handel vorschlagen«, sagte Howard. »Ich helfe Ihnen, wenigstens noch ein paar Tage zu leben. Vielleicht gelingt es Ihnen sogar, Ihre sagenhafte Bergfestung zu erreichen und sich dort zu verbarrikadieren – das soll nicht meine Sorge sein. Jedenfalls werden Sie dieses Land lebend verlassen.«
    »Und wie?« fragte Necron lauernd.
    Howard lächelte und schüttelte den Kopf. »So nicht, Necron. Erst meine Bedingung.«
    »Sie haben keine Bedingungen zu stellen«, zischte Necron. »Aber bitte – sagen Sie, was Sie wollen.«
    »Nichts, als daß Sie verschwinden«, antwortete Howard. »Sie gehen, nehmen Ihre Männer mit und lassen mich, Rowlf, van der Groot und das Mädchen frei. Und Sie lassen die Finger von Robert.«
    »Mehr nicht?« fragte Necron sarkastisch.
    »Mehr nicht«, erwiderte Howard. »Überlegen Sie es sich, Necron. Die Dinge haben sich durch Ihre Eigenmächtigkeit geändert. Sie kamen, um Robert zu töten und sich des Buches zu bemächtigen, aber ihr Verrat an Cthulhu hat alles geändert. Wir sind jetzt Verbündete, ob es uns paßt oder nicht. Wenn wir die GROSSEN ALTEN besiegen wollen, dann können wir das nur mit vereinten Kräften. Wenn es einer von uns allein versucht,

Weitere Kostenlose Bücher