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Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht

Titel: Der Hexer - NR04 - Bote vom Ende der Nacht
Autoren: Verschiedene
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Mißtrauen.
    Howard lachte leise. »Ich bin kein Narr, Necron. Ich war oft genug hier. Ein paar von den Kisten dort hinten habe ich selbst hier heruntergeschafft, zusammen mit Andara. Das Tor ist hier, direkt über ihrem Kopf, sozusagen.«
    »Hier?« murmelte Necron ungläubig. »Ein Tor? Ein magisches Tor der ALTEN hier im Haus?«
    »Andara entdeckte es vor vielen Jahren«, bestätigte Howard. »Er, ich und ein paar befreundete Männer versuchten, es für unsere Zwecke umzupolen und hierher zu schaffen. Es gelang.« Er lachte leise. »Es ist noch immer da, und es arbeitet noch. Lassen Sie uns gehen, und ich zeige Ihnen –«
    »Das wird nicht mehr nötig sein«, unterbrach ihn Necron.
    »Was soll das heißen?«
    »Nichts.« Necron lächelte. »Ich weiß, was ich wissen wollte, Lovecraft. Ich und meine Männer werden gehen – sobald wir das NECRONOMICON haben.«
    »Sie brechen Ihr Wort?«
    »Ich habe Ihnen kein Wort gegeben, das ich brechen könnte«, sagte Necron kalt. »Ich bin gekommen, um mein Eigentum zurückzuholen – und ich werde es bekommen. In einem anderen Punkt allerdings«, fügte er nach einer merklichen Pause hinzu, »gebe ich Ihnen recht, Lovecraft. Es wäre ein Fehler, Craven und Sie zu beseitigen. Wenn dieses... ›Hexer-Söhnchen‹ mir das Buch übergibt, dann schenke ich Ihnen Ihr jämmerliches Leben. Wer weiß – vielleicht sind Sie ja noch einmal ganz nützlich.«
    »Wir sollten zusammenarbeiten, Necron«, sagte Howard in fast beschwörendem Tonfall.
    Necron lachte. »Niemals. Ich lasse Sie, Craven und das Mädchen am Leben, und das ist schon mehr, als Sie verdient haben. Betrachten Sie es als ein Zeichen meiner übergroßen Güte. Und nun genug. Ich habe zu tun. Vorbereitungen müssen getroffen werden. Beten Sie, daß Ihr geistesschwacher Gehilfe diesen jungen Narren bald findet, denn lange wird meine Geduld nicht mehr vorhalten.«
    »Rowlf?« Howard sah sich um, als vermisse er Rowlf erst jetzt. »Sie haben ihn zu Robert geschickt?«
    Necron nickte. »Ja. Auf einem Wege, der Sie amüsieren wird. Jetzt, da ich alles weiß, offenbart sich mir erst die Ironie meiner Wahl.« Er kicherte böse.
    »Was soll das heißen?« fragte Howard. »Was haben Sie mit Rowlf gemacht?«
    »Gemacht? Nichts. Ich habe ihn zurückgeschickt, als Boten, und wenn Sie so wollen, als einen, der die Sicherheit meines Heimweges testet. Wir werden sehen, ob er angekommen ist.«
    Es dauerte einen Moment, bis Howard begriff. »Sie... haben ihn durch... durch eines Ihrer Tore gechickt?« keuchte er.
    Necron nickte. »Es war der kürzeste Weg.«
    »Sie Wahnsinniger!« brüllte Howard. »Sie haben Rowlf durch ein Tor gehen lassen, von dem Sie wußten, daß Cthulhu dahinter lauert und –«
    »Nichts wußte«, unterbrach ihn Necron kichernd. »Nur vermutete. Ich glaube nicht, daß Azatoth, der Blasenschlagende im Zentrum der Unendlichkeit, einen harmlosen Narren wie Rowlf vernichten wollte.«
    »Und wenn er es doch getan hat?« fragte Howard. Plötzlich klang seine Stimme ganz kalt.
    Necron zuckte die Achseln. »Werde ich einen anderen Weg finden, Craven zu erreichen«, sagte er. »Jetzt, wo ich die Lage des unbewachten Tores kenne, spielt Zeit keine Rolle mehr.«
    Howard schrie auf, warf sich nach vorne und streckte die Hände nach der Kehle des Alten aus. Einer der Drachenkrieger machte eine blitzschnelle Bewegung, und Howard stolperte, fiel auf den Steinboden und blieb verkrümmt und um Atem ringend liegen. Seine Augen waren verschleiert, als er endlich wieder die Kraft fand, sich auf den Rücken zu wälzen und zu dem Alten hochzusehen.
    »Sie Teufel«, keuchte er. »Sie... verdammter... Teufel.«
    Necron lachte leise. »Zuviel der Ehre, Lovecraft«, sagte er. »Ein solches Kompliment habe ich gar nicht verdient. Jedenfalls noch nicht.«

    * * *

    »Es reicht. Es ist mir ganz egal, was für Gründe Sie haben, den Geheimnisvollen zu spielen, Craven. Das hier war zuviel. Ich will wissen, was hier gespielt wird. Jetzt und alles.«
    Tornhills Augen blickten kalt, und eine innere Stimme sagte mir, daß er jedes Wort ganz genau so meinte, wie er es ausgesprochen hatte. Einer der Wachen hatte ihn geradewegs aus dem Bett geholt und zu mir gebracht. Er hatte sich schweigend angehört, was der rothaarige Wachmann zu berichten hatte, dann hatte er ohne ein weiteres Wort alle außer mir und dem Rotschopf aus der Zelle geschickt, die Tür geschlossen und zu reden begonnen.
    Er hatte eine Menge gesagt, und nichts davon hatte mir
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