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Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Titel: Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Blick glomm ein sanftes, mißtrauisches Flackern auf. Meine Stimme wurde noch flacher, geriet zu einem monotonen, einlullenden Singsang, dessen Worte im Grund bedeutungslos waren. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Captain Cohen«, sagte ich. »Ich kenne keine Gloria Martin, und ich weiß auch nicht, was ich hier soll. Wir sind doch Freunde, Mister Cohen. Ich will niemandem etwas übles, und das wissen Sie. Wir sind Verbündete. Sie haben keinen Grund, mir zu mißtrauen. Sie werden das einsehen, sobald wir Scotland Yard erreicht haben und Ihren Vorgesetzten berichten, daß ich vollkommen unverdächtig bin. Das stimmt doch, oder?«
    Cohens Oberlippe begann zu zittern. Glitzernder Schweiß erschien in feinen Perlen auf seiner Stirn. Aber es war bereits zu spät. Gleichzeitig mit meinen Worten hatte ich nach seinem Geist gegriffen. Noch versuchte etwas in ihm, sich zu wehren, aber ich spürte, daß ich den Kampf bereits halb gewonnen hatte. Gottlob war Cohen geistig nicht halb so stark, wie sein aggressives Auftreten vermuten ließ. Aber das traf man häufig bei Menschen seiner Art. Noch wenige Sekunden, und er war vollends in meiner Hand.
    »Ich... bin mir nicht sicher«, murmelte er. Seine Stimme klang schleppend; ich hörte, wie schwer es ihm fiel, überhaupt zu sprechen.
    »Aber Captain«, sagte ich. »Ich bitte Sie. Sie wissen genau, daß ich recht habe. Sie werden sehen, wir werden noch gute Freunde werden. Sie und ich stehen auf der gleichen Seite. Sehen Sie das nicht ein?«
    Er nickte. Sein Adamsapfel hüpfte hektisch auf und ab, und das Netz feiner kalter Schweißtropfen auf seiner Stirn wurde dichter. Ich spürte, wie sein innerer Widerstand zu zerbrechen begann. »Doch«, flüsterte er. »Sie sind... mein Verbündeter. Ich habe... habe mich geirrt. Aber ich werde alles klarstellen.«
    In diesem Moment wurde die Tür mit einem krachenden Schlag bis an die Wand zurückgeschmettert, und Rowlf stapfte, lauthals schimpfend, in den Wagen hinein. Cohen fuhr wie unter einem Schlag zusammen, blinzelte ein paarmal, als erwache er unversehens aus einem tiefen, betäubenden Schlaf, starrte mich eine halbe Sekunde lang mit blankem Entsetzen in den Augen an –
    und riß einen sechsschüssigen Revolver unter dem Jackett hervor. Das Knacken des Hahnes hallte wie ein Peitschenschlag in meinen Ohren wider, als er die Waffe auf mich anlegte.
    »Rühren Sie sich nicht, Craven«, krächzte er. Seine Stimme bebte und drohte überzukippen, und seine Lippen zitterten so stark, daß er nicht einmal merkte, wie ihm der Speichel aus dem Mundwinkel lief. Ich habe selten ein so grenzenloses Entsetzen im Blick eines Menschen gesehen.
    »Tun Sie nichts, Craven«, keuchte er. »Ich warne Sie nicht noch einmal. Versuchen Sie es nicht noch einmal.«
    Rowlf starrte verdattert von mir zu ihm und dann wieder zurück. »Wasn los?« fragte er.
    »Nichts, Rowlf«, antwortete ich gepreßt. »Gar nichts ist los. Vielen herzlichen Dank auch.«
    »Hä?« machte Rowlf. Aber ich achtete nicht mehr auf ihn, sondern starrte angstvoll auf die Mündung von Cohens Revolver, die unverwandt auf meine Stirn deutete. Ich wußte, daß er schießen würde, wenn ich auch nur hustete.
    »Ich weiß nicht, was das gerade war, Craven«, fuhr Cohen nach einer Weile fort. »Und ich will es auch gar nicht wissen. Aber ich schwöre Ihnen, daß ich Sie erschieße, wenn Sie es noch einmal versuchen.«
    Noch jemand betrat den Wagen, und als ich aufsah, erkannte ich Howard, der von zwei von Cohens Männern begleitet wurde. Auf den Gesichtern der beiden Beamten erschien ein gleichermaßen erschrockener wie fragender Ausdruck, als sie die Waffe in Cohens Hand gewahrten. Aber ihr Erscheinen entspannte auch die Situation. Cohen atmete hörbar auf, ließ den Hahn behutsam zurückschnappen und schob die Waffe wieder unter seine Jacke. Er sagte kein Wort.
    Die Tür wurde geschlossen, und der Wagen fuhr an, kaum daß Howard und seine beiden Begleiter auf den unbequemen Bänken Platz genommen hatten. Die beiden Polizisten versanken in das gleiche, angespannte Schweigen, das auch von Cohen und uns Besitz ergriffen hatte, während sich der Wagen schaukelnd durch den dichten Nachmittagsverkehr quälte.
    Eine Weile fuhren wir schweigend dahin, dann schienen wir die City hinter uns zu haben, denn der Wagen wurde schneller, und der Verkehrslärm, der bisher durch die Wände gedrungen war, nahm hörbar ab.
    »Was war los?« fragte Howard schließlich. Die Frage galt mir, aber er sah Cohen

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