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Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Titel: Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Einbrecher würde es gefallen, monatelang von einer Bande halbmetergroßer leuchtendgrüner Kobolde verfolgt zu werden, die lauthals darüber diskutierten, welches seiner Verbrechen wohl das Raffinierteste gewesen war?
    Ich öffnete den Safe, schob seinen Inhalt zur Seite und öffnete auch das Geheimfach, das hinter dem eigentlichen Geldschrank lag. Sein Inhalt bestand aus fünf kleinen, sternförmigen Steinen aus porösem grauem Fels, so groß wie eine Münze und mit einem abstrakten Muster versehen, das so roh war, als wäre es von Kinderhand eingeschnitten.
    Behutsam nahm ich einen der Shoggotensterne hervor, steckte ihn in die Rocktasche und schloß nacheinander das Geheimfach, den Safe und das Bild wieder. Hinter mir ertönte ein leises Quietschen.
    Eine halbe Sekunde lang war ich erstarrt vor Schrecken. Dann fuhr ich herum und riß den Stockdegen aus seiner Umhüllung.
    Auf meinem Schreibtisch saß eine Ratte.
    Es war ein besonders fettes, häßliches Exemplar, grau und struppig und so groß wie eine Katze. Ihre Augen glühten, und der Blick, mit dem mich die Bestie musterte, ließ mich schaudern.
    Aber ich verzichtete darauf, das Tier anzugreifen. Es war nur eine einzelne Ratte, und trotz ihres beeindruckenden Äußeren stellte sie keine wirkliche Gefahr dar. Ich beschloß, mich nicht weiter um sie zu kümmern und zu tun, weshalb ich hergekommen war, ehe sämtliche Brüder, Schwestern, Onkeln, Neffen und Großtanten der Ratte auftauchten und die Sache brenzliger wurde. Zweifellos war die Ratte nur hier, um mich aufzuhalten. Ich beschloß, sie zu ignorieren.
    Die Ratte war in diesem Punkt anderer Meinung. Als ich an meinem Schreibtisch vorbeiging, stieß sie ein häßliches Pfeifen aus, sprang ansatzlos vor und versuchte nach meiner Kehle zu schnappen. Ich wich zur Seite, hob meinen Degen und spießte sie auf, als sie das zweite Mal angriff.
    Meine Knie begannen zu zittern, als ich mich der Standuhr näherte, und es kostete mich ungeheure Kraft, die Hand zu heben und nach dem Messingknauf zu greifen, der ihre Tür schloß. Die drei kleinen Zifferblätter, die unter und neben der großen Zeitanzeige angebracht waren, schienen mich wie höhnische Augen anzublinzeln. Das Metall des Knaufs fühlte sich eiskalt unter meinen Fingern an, und als ich die andere Hand hob und sie gegen die Tür legte, glaubte ich für Bruchteile von Sekunden eine sanfte, pulsierende Bewegung zu spüren, die das Holz erzittern ließ. Fast wie das Schlagen eines gewaltigen, großen Herzens...
    Hinter mir erklang ein Kratzen. Ich wandte den Kopf und gewahrte einen Schatten, der von außen an der Fensterscheibe scharrte. Kleine, glühende Knopfaugen starrten mich an. Dann kratzte etwas an der verschlossenen Tür; beinahe gleichzeitig rieselte Staub und Ruß aus dem Kamin, und ich hörte ein leises, irgendwie zorniges Pfeifen.
    Ich hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Mit einem entschlossenen Ruck drehte ich den Knauf herum, öffnete die Tür und spannte mich.
    Nichts hatte sich verändert. Wo das komplizierte Gestänge der Uhr sein sollte, gähnte der Anfang eines schlauchförmigen, zuckenden und bebenden Ganges. Seine Wände waren rot und gelb und braun und glitzerten feucht, und ein Hauch schwüler, irgendwie organisch riechender Luft schlug mir entgegen.
    Mein Magen begann zu rebellieren, als ich daran dachte, den Fuß auf diese widerlich weiche, lebendige Masse zu setzen, und vor meinem geistigen Auge erschien wie in einer blitzartigen Vision noch einmal das Bild der verkrüppelten Ratten, die diesen Stollen von der anderen Seite her betreten und auf so schreckliche Weise ums Leben gekommen waren. Aber das Kratzen und Schaben hinter mir wurde lauter. Irgendwo im Haus klirrte Glas, und fast bildete ich mir schon ein, das Trappeln zahlloser harter Pfoten zu hören...
    Nein – ich hatte keine Zeit zu verlieren. Die weiße Ratte wußte genau, wo ich war, und sie hatte Millionen Helfer, ihr Ziel zu erreichen und mich umzubringen. Daß ich sie einmal besiegt hatte, war nur ein Zufall gewesen; ich hatte sie mit Mitteln und aus einer Richtung angegriffen, mit der sie nicht gerechnet hatte. Die zweite Runde würde zu ihren Gunsten ausgehen, daran zweifelte ich keine Sekunde.
    Entschlossen packte ich den Stockdegen fester, griff mit der linken Hand in die Tasche und fühlte nach dem Shoggotenstern. Und dann trat ich mit einem großen Schritt in die Uhr hinein...

    * * *

    Cohens Gesicht war noch immer so bleich wie die weißgestrichene Wand, vor

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