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Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen

Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen

Titel: Der Hexer - NR11 - Engel des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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einen winzigen Tropfen«, sagte er. »Versuchen Sie möglichst viele zu erwischen.«
    Howard klappte das Etui auf. Auf dem schwarzen Samt, mit dem es ausgeschlagen war, lagen drei fingerdicke, glitzernde Injektionsnadeln. Irritiert starrte er Cohen an. »Was soll das?« fragte er. »Ich denke, wir wollen ein paar Ratten einfangen, um –«
    »Um was?« schnappte Cohen. »Um sie sturen Beamten wie meinem Bruder zu zeigen und ihnen zu sagen, daß die Tiere gefährlich sind?« Er lachte rauh. »Sie wissen so gut wie ich, was dabei herauskommen würde, Lovecraft. Nichts.«
    Cohen schüttelte den Kopf, um seine Worte zu bekräftigen, nahm eine Spritze aus seinem Etui und stieß sie in den Nacken einer betäubten Ratte. »Seien Sie vorsichtig mit dem Zeug«, sagte er. »Es wäre nicht gut, wenn Sie damit in Berührung kämen.«
    Howard nahm eine der Spritzen mit spitzen Fingern hervor. Hinter dem geschliffenen Glas glitzerte eine farblose Flüssigkeit. »Was ist das?« fragte er.
    »Tollwut«, antwortete Cohen trocken.
    Howard ließ vor Schrecken um ein Haar die Spritze fallen. »Tollwut?« keuchte er. »Sind... sind Sie verrückt geworden, Cohen?«
    Cohen hatte mittlerweile die dritte Ratte geimpft und ergriff bereits eine weitere beim Schwanz, um ihr einen Tropfen der tödlichen Viren zu injizieren. »Keine Sorge, Lovecraft«, sagte er, ohne ihn anzusehen oder gar in seinem Tun innezuhalten. »Ich weiß ganz genau, was ich mache.«
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Howard aufgebracht. »Sie müssen verrückt sein! Sie werden die ganze Stadt –«
    Cohen sah mit einem Ruck auf. »Nichts werde ich«, unterbrach er ihn wütend. »Ich bin nicht ganz so verrückt, wie mein Bruder glaubt, wissen Sie? Ich habe diesen Plan sorgfältig ausgearbeitet, und ich kann Ihnen versichern, daß ich jede Kleinigkeit bedacht habe. Dieses Serum, das Sie da in Händen halten, Lovecraft, wurde von mir entwickelt. Es ist Tollwut, das stimmt, aber eine ganz spezielle Art der Tollwut, nur für diesen einen Zweck hergestellt. Sie ist nicht ansteckend, wenn es das ist, wovor Sie Angst haben. Die Ratten, die Sie impfen, werden sterben, und jeder drittklassige Tierarzt wird feststellen können, daß sie an der Tollwut verendet sind. Aber sie werden nicht feststellen, daß es sich um eine relativ harmlose Abart dieser Krankheit handelt. Jedenfalls nicht sofort. Und wenn sie es merken, wird es zu spät sein.«
    »Zu spät für wen?« fragte Howard leise. »Für London, Cohen?«
    »Für die Ratten«, erwiderte Cohen ruhig. »Es ist die einzige Möglichkeit.«
    »Sie werden eine gottverdammte Panik auslösen«, prophezeite Howard, aber Cohen lachte nur.
    »Kaum. Und wenn, dann höchstens in gewissen Büros und Ministerien. Was wollen Sie, Lovecraft – einen fairen Kampf, oder den Kopf dieser verfluchten Albinoratte?« Er lachte böse. »Ich glaube nicht, daß dieses Monster schon einmal etwas von fair play gehört hat.«
    »Wenn sie wirklich so intelligent ist, wie Sie behaupten«, sagte Howard, obwohl er ahnte, daß seine Worte vergebens sein würden, »dann wird sie nicht darauf hereinfallen.«
    »O doch. Sie wird, mein Wort darauf. Sie ist mächtig, aber sie konnte nur so mächtig werden, weil niemand von ihr wußte. Weil sie hier unten ungestört war. Sie wird sich wehren, natürlich. Sie hat schon Dutzende von Menschen umgebracht, sie und ihre Brut, aber das waren Männer, die nichts von der Gefahr wußten. Wenn Männer mit Gas und Gewehren und anderen Waffen hier herunterkommen, wird sie fliehen. Gerade, weil sie intelligent ist. Sie wird versuchen, zu entkommen.«
    »Und dann? Wollen Sie hier unten eine Schlacht beginnen?«
    »Nein«, erwiderte Cohen. »Ich sagte Ihnen doch, daß ich sie kenne. Ich habe sie jahrelang studiert. Ich kenne ihr Reich, ich kenne ihre Verstecke. Ich weiß, wie sie denkt. Sie wird fliehen, und ich weiß auch wohin. Und ich werde auf sie warten. Nur ich und mein sauberer Bruder. Und Sie, wenn Sie wollen.«
    Howard starrte ihn an. Er spürte, daß Cohen mit jedem einzelnen Wort die Wahrheit sagte, aber etwas in ihm weigerte sich noch immer, es zu glauben. »Das ist... Wahnsinn«, murmelte er.
    »Im Gegenteil«, behauptete Cohen. »Das ist der einzige Weg, dieser Brut beizukommen. Ich habe Jahre gebraucht, um diesen Impfstoff zu entwickeln, und Jahre, mir eine Möglichkeit auszudenken, mit diesen Bestien fertigzuwerden.« Er lachte, aber in Howards Ohren hörte sich der Laut eher schauerlich an. Er war jetzt überzeugt

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