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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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behandelt und hier und da vielleicht erweitert worden war. Ihre Decke, die gewölbt wie ein Dom und aus dem gleichen, lichtschluckenden schwarzen Lavamaterial wie die gesamte unterseeische Anlage war, mußte sich weit mehr als hundert Fuß über seinem Kopf befinden.
    Obwohl der riesige Raum von einer Unzahl elektrischer Lampen erleuchtet war, herrschten doch Bereiche von Schwärze oder grauer flackernder Schatten vor. Direkt hinter dem Felsvorsprung, hinter dem Spears Deckung gefunden hatte, verlief ein gut zwanzig Fuß breiter, sorgsam geglätteter Lavastreifen, hinter dessen gegenüberliegendem Rand sich das Wasser eines riesigen, unbewegt daliegenden Sees erstreckte. In einiger Entfernung schob sich eine metallene Konstruktion ein gutes Stück weit auf das Wasser hinaus, spinnenbeinig und dürr und von einem doppelten kunstvoll geschmiedeten Geländer begrenzt: eine Art Landungssteg. Dahinter, schon fast im Zwielicht der Höhle verschwunden, reckte sich eine Art Kran in die Höhe, dazu gab es andere, verwirrend erscheinende Dinge und Gerätschaften, wie sie Spears noch nie zuvor gesehen hatte.
    Trotzdem wußte er mit ziemlicher Sicherheit, was der Sinn dieser sonderbaren Anlage war. Es war ein Hafen. Die Höhle war zu gut zwei Drittel mit Wasser gefüllt, und obwohl es keinen sichtbaren Ausgang gab, war Spears überzeugt davon, am Rande eines gigantischen, unterseeischen Hafenbeckens zu stehen. Kein Zweifel – er hatte den geheimnisumwitterten Heimathafen der NAUTILUS gefunden, die Basis, zu dem das phantastische Schiff immer wieder zurückkehrte. Spears verstand plötzlich, wieso es niemals gelungen war, die NAUTILUS zu stellen.
    Eines der Lichter auf der anderen Seite des Beckens begann zu flackern, und als Spears sich vorsichtig ein Stückweit hinter seiner Deckung hervorschob und hinüberlugte, sah er, wie sich in der rauhen Felswand ein gewaltiges metallenes Tor öffnete. Ein breiter Streifen greller Helligkeit fiel in die Höhle und spiegelte sich auf dem Wasser, dann drängten Männer auf den geglätteten Lavastreifen hinaus, der das Becken wie eine Straße zu zwei Dritteln umspannte.
    Spears erschrak. Er hatte bisher keinen Menschen getroffen und auch keinen Alarm gehört, aber er zweifelte nicht daran, daß seine Flucht schon lange bemerkt worden war. Kamen diese Männer, ihn zu suchen? Oder hatten sie gar mit ihren an Zauberei grenzenden technischen Mitteln seinen genauen Standpunkt schon ermittelt und amüsierten sich im stillen über seine Naivität, im Ernst zu glauben, aus dieser unterseeischen Trutzburg entkommen zu können?
    Spears schalt sich in Gedanken einen Narren. Wäre es so, wäre er kaum so weit gekommen. Hastig zog er sich tiefer hinter sein Felsversteck zurück und beobachtete die Männer.
    Es waren viele; dreißig, vielleicht vierzig Mann, die aus dem Tor kamen und zum Teil am Rande des Hafenbeckens Aufstellung nahmen, zum Teil Beschäftigungen nachgingen, die er über die große Entfernung nicht genau zu erkennen vermochte. Sein Blick wanderte nach rechts und tastete über das schwarz daliegende Wasser des Hafenbeckens.
    Nach einer Weile begann sich das Bild zu verändern. Zuerst war es kaum merklich; nicht mehr als ein ganz sanftes Zittern, das über die Wasseroberfläche glitt, aber schon nach Sekunden begannen Wellen zu entstehen, dann erschienen die ersten sprudelnden Luftblasen, und wenige Augenblicke später sah Spears den Schatten.
    Obwohl er halbwegs darauf vorbereitet gewesen war, erschrak er zutiefst. Das Schiff glitt wie ein ins Gigantische vergrößerter Haifisch durch das Becken, lautlos, aber von einer Spur sprudelnder weißer Luftblasen geleitet, verharrte weniger als fünf Meter vor dem Ufer und begann zu steigen. Das Wasser kochte, Strudel und sprudelnde kleine Geysire bildeten sich, Wellen erschienen aus dem Nichts und schlugen klatschend gegen den Lavastrand, und plötzlich war das ganze gewaltige Becken von brodelnder Bewegung und dem Rauschen gewaltsam beiseitegepreßten Wassers erfüllt.
    Spears Atem stockte, als die NAUTILUS auftauchte. In der Nacht zuvor, als Nemo ihn und seine Männer gezwungen hatte, ihn zu begleiten, hatte er das Schiff nur als Schatten gesehen, und schon dieses Bild war bizarr genug gewesen.
    Jetzt lag die NAUTILUS fast zum Greifen nahe vor ihm, grell angestrahlt von zahllosen elektrischen Lampen, die im gleichen Augenblick an der Höhlendecke aufgeflammt waren.
    Das Schiff war ein Gigant. Spears schätzte seine Länge auf weit mehr als

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