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Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - NR14 - Dagon - Gott aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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zweihundert Fuß, und dabei war der gigantische, halb unter der Wasserlinie liegende Rammsporn an ihrem Bug noch nicht einmal mitgerechnet.
    Und es sah nicht aus wie ein Schiff.
    Es sah eigentlich nichts ähnlich, was der Fregattenkapitän vorher zu Gesicht bekommen hatte. Es sah nicht einmal technisch aus. Wenn überhaupt, dann erinnerte die NAUTILUS Spears an eine absurde Mischung aus Hai, Krokodil und einem vorsintflutlichen Seeungeheuer. Sein gewaltiger, buckliger Leib war übersät mit metallenen Warzen und Vorsprüngen, und die beiden gewaltigen Bullaugen-Fenster im vorderen Drittel des flachen Turmes erinnerten ihn an Augen, hinter denen ein teuflisches Feuer glomm.
    Plötzlich verstand Spears, warum die wenigen Berichte, die er erhalten hatte, allesamt von einem Seeungeheuer sprachen; nicht von einem Schiff. Die NAUTILUS war aus Stahl und den Erzeugnissen einer unverständlichen Technik gefertigt, aber das änderte nichts daran, daß sie in Wahrheit ein Seeungeheuer war.
    Wenn auch ein von Menschenhand geschaffenes. Aber das machte sie vielleicht nur umso gefährlicher. Der Rammsporn an ihrem Bug erschien lächerlich in einer Zeit der Kanonen und Torpedos; aber als Spears das Schiff aus nächster Nähe sah, wußte er, welch furchtbare Waffe er trotz allem darstellte. Dieser stählerne Gigant mit seinem sägezahnübersäten Leib mußte jedes noch so große Schiff, auf das er traf, glattweg in zwei Teile spalten.
    Spears rief sich in Gedanken zur Ordnung und schmiegte sich enger an den Felsen. Die NAUTILUS glitt nahezu lautlos auf das Ufer zu, verharrte einen Moment und drehte sich dann mit einer Eleganz, die ihrer Größe und ihrem auf den ersten Blick grobschlächtigen Äußeren Hohn sprach, auf der Stelle, bis ihr Turmaufbau mit einem hörbaren Klicken in eine Haltevorrichtung einschnappte, die am Ende des spinnenbeinigen Landungssteges angebracht war. Das Riesenschiff schaukelte leicht. Wasser perlte von seiner blauschwarzen Panzerhaut, und plötzlich öffnete sich an der Schmalseite seines Turmes eine runde Luke.
    Spears unterdrückte im letzten Moment einen zornigen Schrei, als er den Mann erkannte, der gebückt aus dem Inneren des Schiffes trat und dann mit schnellen Schritten über den Laufsteg an Land ging. Nemo! Niemand anderes als Kapitän Nemo selbst, der Mann, der am Tode seines Bruders und zahlloser anderer unschuldiger Männer Schuld trug. Für die Dauer eines Herzschlages mußte Spears mit aller Gewalt gegen das Bedürfnis ankämpfen, einfach hinter seiner Deckung hervorzuspringen und sich auf die schmalschultrige Gestalt zu stürzen.
    Dann war es vorbei. Spears Herzschlag beruhigte sich wieder, und der rasende Zorn in seinem Inneren machte kalter Überlegung Platz. Selbst, wenn es ihm gelänge, Nemo zu erreichen – er war unbewaffnet und würde in Sekundenschnelle überwältigt sein. Und er wollte auch nicht Nemos Tod.
    Nicht nur. Wenn er Nemo vernichtete, das wußte er, dann würde ein anderer kommen und seinen Platz einnehmen. Nein – er mußte dieses ganzes Rattennest ausräuchern, die unterseeische Festung und die NAUTILUS zerstören.
    Und er wußte auch schon, wie er es anfangen würde.
    Lautlos wartete er, bis Nemos Gestalt in der Menge der anderen verschwunden war. Aus dem Schiff kamen noch mehr Männer, und andere gingen an Bord, Kisten oder große, in Segeltuch eingeschlagene Ballen mit sich tragend, und nach einer Weile öffnete sich im hinteren Teil des Schiffes eine stählerne Klappe, dann begann der Kran zu summen, und Kisten auf Kisten verschwanden im schier unersättlichen Leib des Bootes.
    Spears wartete beinahe eine Stunde, und selbst, als die Ladearbeiten beendet waren und sich die Männer wieder zurückgezogen hatten, blieb er noch lange hinter seinem Felsen, lauschte und beobachtete und wartete, bis er ganz sicher war, allein zu sein.
    Dann erhob er sich hinter seiner Deckung, huschte geduckt zum Ufer und ließ sich ohne zu zögern in das eiskalte Wasser sinken.
    Er verursachte nicht das geringste Geräusch, als er auf den dunklen Leib des Riesenschiffes zuschwamm...

    * * *

    Die Lichter bewegten sich wie ein Schwarm kleiner feuriger Leuchtkäfer durch die Nacht, einen großen, doppelt geschwungenen Kreis am Ufer des Sees bildend und manchmal in einer sonderbar rhythmisch wirkenden Bewegung auf und ab hüpfend. Das still daliegende Wasser von Loch Firth warf ihren Schein gebrochen zurück, aber anders, als normal gewesen wäre, vertrieb das gelbrote Licht die Dunkelheit

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