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Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Titel: Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Spinnen an der Bordwand des Kriegsschiffes emporzuklettern begannen.
    Ein Stoß traf ihn in den Rücken. Er stolperte, sah aus den Augenwinkeln, wie Rowlf den Untoten, der ihn angesprungen hatte, wie eine Katze im Nacken packte und in hohem Bogen über Bord warf, und riß instinktiv die Arme über den Kopf, als sich ein zweiter Zombie auf ihn stürzte. Ein harter Schlag traf seine Lippe und ließ sie aufplatzen. Er reagierte instinktiv auf den Angriff, fing den nächsten Hieb mit seinem Unterarm ab und schlug zurück. Seine Faust traf in ein halb aufgeweichtes Etwas, das dort war, wo eigentlich ein menschliches Gesicht hätte sein sollen, aber die Kreatur schien unempfindlich gegen Schmerz zu sein. Wieder war es Rowlf, der ihn rettete.
    Aber auch die Riesenkräfte des irischen Riesen würden irgendwann einmal erlahmen. Immer mehr und mehr Untote krochen aus dem Meer und überschwemmten das Deck der NAUTILUS, und im Grunde war es ein Wunder, daß sie nicht längst überwältigt worden waren.
    »Zum Turm!« sagte Howard schweratmend. »Das Luk!«
    Rowlf nickte, fuhr herum und stieß einen Angreifer zu Boden, der sich von hinten auf Howard stürzen wollte. Seine gewaltigen Arme schlugen eine regelrechte Gasse durch die Menge der Angreifer, die das Schott belagerten. Noch immer peitschten ihnen Schüsse entgegen, und Howard sah, daß zwei Matrosen verzweifelt versuchten, das zollstarke Panzerschott von innen zu schließen.
    Eine Hand schoß aus dem Wasser und krallte sich um sein Bein, als sie versuchten, den Turm zu umrunden. Rowlf knurrte wie eine gereizte Bulldogge, bückte sich und schmetterte dem Leichnam seine gewaltige Faust aufs Haupt.
    Die Hand löste sich von Howards Bein, als der Untote gurgelnd im Meer versank.
    Dann hatten sie den Turm umrundet und die hintere Hälfte des Decks erreicht. Howard deutete mit einer Kopfbewegung auf den gewaltigen Zackenkamm, der sich vom Heck bis zum Turm des Schiffes spannte, streckte die Arme aus und versuchte sich hinaufzuziehen. Seine Kräfte reichten nicht aus. Er sank zurück, fiel keuchend gegen den Turm und wartete, bis Rowlf das Metallgebinde bestiegen hatte und ihn kurzerhand hinaufzog.
    Sie hatten Glück. Das runde Turmluk war zwar geschlossen, aber nicht verriegelt. Rowlf riß den zentnerschweren Deckel mit einer einzigen wütenden Bewegung auf und sprang in die Tiefe. Howard folgte ihm etwas langsamer. Als er den stählernen Lukendeckel über sich einrasten ließ, versagten beinahe seine Kräfte. Plötzlich spürte er zum ersten Male wirklich, wie sehr die wochenlange Krankheit und das, was er anschließend getan hatte, an seinen Kräften gezehrt hatten. Sein Herz jagte wie ein Hammerwerk. Vor seinen Augen tanzten blutige Schleier auf und ab, und mit einem Male schmeckte die Luft bitter und metallisch. Für einen Moment sah er nur noch Schatten, und der Lärm und das Schreien und Schießen wurden zu einem irrsinnigen Crescendo.
    Er spürte kaum, wie Rowlf ihn bei den Schultern ergriff und vor sich herschob, auf die Treppe zu, die tiefer hinab ins Schiff führte. Auf halber Höhe blieben sie stehen. Rowlf ergriff seine Hand, legte sie um das Treppengeländer und drückte sie fest. »Warte hier!« keuchte er. Dann fuhr er herum, stürmte, immer drei, vier Stufen auf einmal nehmend, die Treppe wieder hinauf und verschwand brüllend im Turm.
    Howard konnte nicht sehen, was sich über ihm abspielte, aber das Schießen brach plötzlich ab, und dafür erscholl ein Gebrüll wie von einer ganzen Horde außer Rand und Band geratener Berserker. Augenblicke später ließ eine dumpfe Erschütterung das gesamte Schiff erbeben. Rowlf kam zurück, einen verwundeten Matrosen über der Schulter tragend. Hinter ihm erschien ein zweiter Mann, ebenfalls blutend und so schwach, daß er sich kaum mehr auf den Beinen halten konnte.
    »Was ist... geschehen?« fragte Howard stockend.
    »Ich hab’ der Bande die Tür vorde Nase geknallt«, antwortete Rowlf. »Aba ich binnich sicher, obse hält. Sin’n paar viele.«
    Wie um seine Worte zu unterstreichen, krachte über ihren Köpfen irgend etwas mit fürchterlicher Wucht gegen den Turm. Es war ein Schlag, der das gesamte Unterseeboot erzittern ließ. Ein tiefes, bedrohliches Stöhnen lief durch den Rumpf der NAUTILUS. Howard glaubte die Nieten unter der Belastung ächzen zu hören. Eine Sekunde lang starrte er Rowlf entgeistert an, dann fuhr er herum, lief die Treppe weiter hinab und stolperte in den Salon der NAUTILUS.
    Das Bild, das sich

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