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Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Titel: Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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näher...
    »Schießen Sie!« schrie Howard mit überschnappender Stimme. »Zum Teufel, schieß doch endlich!«
    Seine Worte schienen den Bann zu brechen. Der Mann prallte zurück, eine Sekunde, bevor De Cruyks zuschnappende Krallen sich um seine Kehle schließen konnten, und krümmte den Finger um den Abzug seiner Waffe.
    De Cruyk wurde wie von unsichtbaren Fausthieben zurückgetrieben, stolperte vier, fünf Schritte weit über das Deck der NAUTILUS und fiel hintenüber ins Wasser, um wie ein Stein zu versinken.
    Das Wasser schlug über ihm zusammen, aber es beruhigte sich nicht mehr, nachdem er untergegangen war. Im Gegenteil. Plötzlich begann sich längs der NAUTILUS das Meer zu kräuseln...
    Dann griff eine Hand aus dem kochenden Wasser, suchte einen Herzschlag lang tastend und blind umher und klammerte sich am Metall des Schiffsrumpfes fest, spannte sich, dann erschienen Arm, Kopf und Schulter...
    Howard schrie gellend auf, als er die Kreatur erblickte, die wenige Fußbreit neben ihm aus dem schäumenden Wasser emporstieg und, ungeschickt wie ein großer, mißgestalteter Frosch, auf das glatte Deck der NAUTILUS hinaufzukriechen begann. Es war ein Mann – aber er wirkte wie das böse Zerrbild eines Menschen. Seine Haut war grau und gerissen, das Gesicht eine verwüstete Landschaft ohne Augen, der Körper über und über mit Wunden bedeckt.
    Aber er lebte! Und noch während Howard mit aller Macht versuchte, den schrecklichen Anblick zu ertragen, reckte sich dicht neben ihm ein zweiter Kopf aus dem Wasser, andere Schultern, mehr Hände, die nach dem Schiffsrumpf tasteten – und plötzlich schoß die Klaue des Untoten vor und krampfte sich um Howards Knöchel!
    Es war wie die Berührung von totem, fauligem Fleisch, weich und glitschig und unglaublich widerlich. Und trotzdem rettete sie Howard vermutlich das Leben, denn sie zerriß auch den Bann, in den ihn das entsetzliche Bild geschlagen hatte.
    Mit einem neuerlichen Schrei prallte er zurück, versuchte seinen Fuß loszureißen und fiel hintenüber auf das Deck. Der Untote stieß einen blubbernden Laut aus, zog sich weiter auf die NAUTILUS empor und hob auch die andere Hand, um sein Opfer zu packen. Howard warf sich mit aller Kraft herum und versetzte dem fürchterlichen Wesen einen Tritt, der es zurückschleuderte und rücklings ins Wasser klatschen ließ.
    Zumindest den größten Teil von ihm!
    Seine Hand blieb, wo sie war – wie eine Kralle aus faulig gewordenem Holz um Howards rechtes Fußgelenk gekrampft. Und sie bewegte sich noch immer und kroch wie eine fünfbeinige häßliche Spinne an seinem Bein empor!!!
    Für einen Moment schien Howards Herz auszusetzen. Er sah und hörte nichts mehr von dem, was um ihn herum vorging, sah nicht die zahllosen aufgedunsenen Gestalten, die plötzlich aus dem Wasser krochen, hörte weder Nemos entsetztes Keuchen noch den Chor von Schreien, der plötzlich vom Deck der ZUIDERMAAR herüberwehte, sondern starrte nur das entsetzliche, kriechende Ding an, das an seiner Hüfte emporkletterte, eine Spur von Schmerz über seine Brust zog und sich unaufhaltsam seinem Gesicht näherte! Für einen Moment, einen einzigen, schrecklichen Moment nur, war er der schmalen Trennlinie zwischen Normalität und Wahnsinn so nahe wie nie zuvor in seinem Leben.
    Und plötzlich erschien ein Schatten über ihm. Ein Stiefel schleuderte die Zombie-Hand davon, dann fühlte er sich von starken Händen gepackt und in die Höhe gerissen. Howard schrie wie von Sinnen auf, hob die Fäuste und schlug blindlings zu. Er spürte, daß er traf, zwei-, drei-, viermal hintereinander, dann bekam er selbst eine schallende Ohrfeige, die seinen Kopf in den Nacken warf und ihn abermals zu Boden geschleudert hätte, hätte Rowlf nicht gleichzeitig zugepackt und ihn aufgefangen.
    »Alles wieda in Ordnung?« fragte der rothaarige Riese.
    Howard nickte benommen, und Rowlf versetzte ihm einen neuerlichen Stoß, der ihn auf den Turm der NAUTILUS zutaumeln ließ.
    Das Deck des Unterseebootes war voller entsetzlicher Gestalten. Es mußten Dutzende der Untoten sein, die de Cruyk gefolgt waren und versuchten, das Schiff zu entern. Aus dem Turm peitschten Schüsse, und immer wieder torkelten die Schreckensgestalten zurück, aber es waren einfach zu viele.
    Und der Angriff galt nicht der NAUTILUS allein!
    Mit ungläubigem Entsetzen sah Howard, wie auch neben der riesigen ZUIDERMAAR Dutzende der lebenden Leichen aus dem Wasser auftauchten und geschickt wie riesige vierbeinige

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