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Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan

Titel: Der Hexer - NR20 - Unter dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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an, du erinnerst dich so gut daran wie ich. Du hattest mich damals... getötet.«
    Ich wollte antworten, aber ich konnte es nicht. Ein Haß von solcher Stärke, daß ich selbst davor erschrak, stieg in mir empor, ein Gefühl, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte.
    Meine Hände fingen an zu zittern. Etwas begann sich in mir zu regen, etwas Dunkles und Böses, etwas, dessen Dasein ich geahnt, das ich aber bisher immer mit aller Macht bekämpft und niedergehalten hatte.
    Jetzt konnte ich es nicht mehr. Der Anblick dieses zerfurchten, unendlich bösen Greisengesichts ließ irgend etwas in mir zerbrechen.
    Ich stand Necron gegenüber!
    Dem Mann, dem ich alles Leid, alles Unglück und jeden Schmerz zu verdanken hatte.
    Dem Mann, der mir den einzigen Menschen genommen hatte, den ich jemals geliebt hatte.
    Dem Mann, der meine Freunde dazu gebracht hatte, mich zu hassen. Der mit Menschenleben spielte wie mit Schachfiguren, gnadenlos und berechnend.
    »Du«, flüsterte ich heiser. »Du warst... du... du warst Shannon? Du warst die ganze Zeit...«
    »Aber nein«, unterbrach mich Necron kichernd. »Damals auf dem Schiff, das war wirklich Shannon. Ich gebe zu, ihn einmal selbst geschickt zu haben. Ein Fehler, wie ich leider zu spät bemerkte. Es war sein Auftrag, dich zu töten. Er hat versagt.« Er lächelte. »Ein zweites Mal wird das nicht geschehen, mein Wort darauf.«
    »Du Ungeheuer«, flüsterte ich. »Du verdammtes –«
    Necron hob die Hand, und eine unsichtbare Faust traf mich am Mund und ließ mich zurückstolpern. Ich prallte gegen Dagon, verlor das Gleichgewicht und klammerte mich instinktiv an seinem Umhang fest. Der Fischgott schrie auf, gab mir einen Stoß vor die Brust und sprang hastig zurück.
    Doch seine Reaktion kam den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Ich fiel, aber meine Hände hielten den schwarzen Stoff fest umklammert, und als ich stürzte, wurde der Umhang von seinen Schultern gerissen.
    Der Anblick ließ mich erstarren. Plötzlich begriff ich, warum Dagon selbst hier, wo er allein war, diesen Umhang getragen hatte.
    Er war nicht mehr das Wesen, als das ich ihn kennengelernt hatte. Sein Gesicht und ein Teil – nur ein Teil – seines Oberkörpers hatten noch vage Ähnlichkeit mit dem Dagon, den ich kannte, aber darunter...
    Darunter begann ein Alptraum aus schwarzem Fleisch.
    Dagons Leib war zu einem gräßlichen, unförmig aufgedunsenen Balg geworden, ein pumpendes schwarzes Ding aus nässendem Fleisch. Schwarzblaue Adern spannten sich über seinen Leib, und hier und da wuchsen dicke, knotige Dinge aus der zerborstenen Haut. Seine Arme waren groteske Bündel aus miteinander verwachsenen Schlangen, von denen jede einzelne von schrecklichem Eigenleben erfüllt war. Ein Paar plumper, säulenförmiger Beine, die in unförmigen Klauenfüßen endeten, trugen die alptraumhafte Erscheinung, und aus seinem Rücken begann etwas herauszuwachsen, das mich an verstümmelte Flügel erinnerte.
    Eine Sekunde lang stand Dagon wie versteinert da, dann stieß er einen Schrei aus, bückte sich zu mir herab und riß mir den Mantel aus den Händen, um ihn sich hastig wieder überzustreifen.
    »Das ist es also«, murmelte ich. »Das ist der Grund, aus dem du all das getan hast.«
    »Schweig!« schrie Dagon.
    »Du wirst zu einem der ihren«, sagte ich. »Sie verändern dich.«.
    »Das wird er nicht«, sagte Necron, eine Spur zu schnell, wie mir schien. »Ich werde es verhindern.«
    »Du?« Ich stemmte mich hoch, blickte Dagon an und wandte mich dann wieder an Necron. »Ist es das, was du ihm angeboten hast, als Preis für das SIEGEL?«
    Necron nickte, und ich begann leise – und so böse, wie ich nur konnte – zu lachen.
    »Und das glaubst du?« fragte ich, an Dagon gewandt. »Er ist hierhergekommen und verlangt das SIEGEL als Preis für deine Rettung?«
    »Schweig, Craven, oder ich töte dich gleich hier«, sagte Necron wütend.
    Aber ich schwieg nicht, sondern fuhr im Gegenteil mit erhobener Stimme fort: »Weißt du nicht, wer dieser Mann ist, Dagon?«
    »Du sollst schweigen!« befahl Necron. Seine Rechte hob sich, und wieder spürte ich das Heranrasen unsichtbarer magischer Energien.
    Aber diesmal traf mich der Hieb nicht unvorbereitet. Er war zehnmal so hart wie der erste, aber ich wußte nun, wem ich gegenüberstand, und hatte keine Skrupel mehr, mit gleicher Münze heimzuzahlen. Ich blockte den magischen Hieb ab, sprang blitzschnell zurück, bis ich mit dem Rücken gegen den Basaltbrocken gelehnt dastand, und tat

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