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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Koloß von mehr als acht Yards Größe, der nur dazu geschaffen worden war, Grauen und Schrecken zu verbreiten, von dieser Wichtigkeit überzeugen?
    Unruhig peitschte Shudde-Tuur mit seinen gewaltigen Beinen umher und riß keine Krater in den Boden. Das Pflaster zerbarst unter der Wucht seiner Schläge. Die überdimensionalen Scheren öffneten und schlossen sich mit einem widerwärtigen Knacken. In der Art eines Spürhundes drehte es den Kopf hin und her, bis sich das Auge auf die Stelle richtete, an der wir uns verborgen hielten. Dann bewegte es sich auf uns zu.
    Auf eine unerklärliche Weise hatte Shudde-Tuur unsere Witterung aufgenommen.

    * * *

    »Dieser Hund!« schnappte Ephraim Carringham und knirschte mit den Zähnen. Er blickte auf die kleine Schar seiner Anhänger, starrte jedem einzelnen ins Gesicht, und ließ seinen Blick erst weiterwandern, wenn der Betreffende den Kopf gesenkt hatte. »Ich weiß nicht, was Craven gemacht hat, aber er hat Kräfte angewandt, die kein normaler Mensch hat. Unsere Befürchtung war also richtig. Er ist ein Dämon.«
    Beifälliges Murmeln schlug ihm entgegen. Er genoß es, die Menschen kraft seiner Worte im Griff zu halten. Er war immer gefürchtet worden, aber diese Macht entsprang seiner Stellung als Verwalter der ATC. In der augenblicklichen Situation galt sie nichts. Er hatte sich eine neue Machtposition aufgebaut, einfach dadurch, daß er die Initiative ergriff und den verängstigten, unsicheren Menschen einen greifbaren Feind bot, eine Erklärung für das, was sie nicht verstanden. Er nutzte ihre Angst für sich aus und brachte sie gegen Robert Craven auf.
    »Wir müssen den Dämon töten!« rief eine verhärmte, frühzeitig gealterte Frau mit einfältigem Gesicht. In ihren Augen loderte ein fanatisches Feuer.
    »Richtig«, pflichtete Carringham ihr bei. »Wir müssen ihn töten, bevor er uns alle umbringen kann. Er ist ein Hexer, und es gibt nur ein Mittel, wie man Wesen wie ihn vernichten kann.« Er setzte das Wort vernichten bewußt ein. Es hob den Vorgang des Tötens auf eine andere, unpersönliche Ebene. Menschen wurden ermordet, aber seine Begleiter verspürten immer noch einen zu großen Respekt vor dem Leben. Vernichtet aber wurden Dinge und nichtmenschliche Kreaturen der Hölle, und als solche mußte er Craven hinstellen.
    In Wirklichkeit war er sich dessen bewußt, daß er Craven nicht für diese Riesenspinne verantwortlich machen konnte; er wußte auch, daß der Mann kein Dämon war, aber er verfügte über gefährliche Kräfte, und das machte ihn zu einem unsicheren Faktor. Außerdem war es notwendig, Robert Craven zu töten, um zu verhindern, daß er seine wahnsinnigen Pläne in die Tat umsetzte.
    Irgendwie würden sie auch das Spinnenmonstrum vernichten können, wenn Craven erst einmal ausgeschaltet war. Er würde Armeetruppen zu Hilfe rufen, und die würden mit dem Spuk schon aufräumen. Zuvor aber mußte er den Hauptaktionär der ATC aus dem Weg schaffen.
    Erneut ließ Carringham seinen Blick über die Menge wandern. Wie gebannt hingen die Menschen an seinen Lippen, und er erkannte, daß er sie an dem Punkt hatte, zu dem er sie hatte bringen wollen. »Es gibt nur einen Weg, einen Dämon zu töten«, erklärte er. »Wir müssen ihn verbrennen!«
    »Ja, verbrennen wir ihn!« brüllte ein Mann, und andere stimmten in den Ruf ein. Ephraim Carringham lächelte zufrieden.
    »Der Dämon versteckt sich in Arcenborough. Wir müssen ihn aus seinem Versteck treiben. Wenn wir vorsichtig sind, kann das Netz uns nichts anhaben. Übergeben wir ihn dem reinigenden Feuer!«
    »Nichts wirst du tun, du Narr«, sagte eine dumpfe Stimme hinter ihm. Es dauerte einen Moment, bis Carringham den Schrecken überwunden hatte. Dann fuhr er gereizt herum. Sein Blick fiel auf einen alten Mann, fast einen Greis, der sich ihnen lautlos näherte. Er mußte geradewegs aus dem Wald gekommen sein.
    Der Alte war in ein dunkles Gewand gekleidet. Sein Gesicht war scharf geschnitten, mit einer wie ein Adlerschnabel gebogenen Nase und schmalen, fast blutleeren Lippen.
    »Wer sind Sie?« brauste Carringham auf. »Was wollen Sie?« Das unerwartete Erscheinen des Fremden irritierte ihn, und da war etwas in den Augen des Alten, das seine Unsicherheit noch steigerte.
    »Ihr werdet Craven nichts tun«, sagte der Mann anstelle einer Antwort. Seine Stimme nahm einen befehlenden Ton an, und es gelang Carringham nur mit Mühe, sich dem fremden Einfluß zu entziehen.
    »Sie haben gar nichts zu befehlen«,

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