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Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen

Titel: Der Hexer - NR23 - Im Netz der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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schnappte er, darum bemüht, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. »Ergreift ihn!« wandte er sich an seine Begleiter. Erst als er seinen Befehl wiederholte, kamen die Menschen ihm nach.
    Sie stürzten sich auf den Fremden. Ruhig erwartete er sie, doch als sie ihn fast erreicht hatten, breitete er blitzschnell die Arme aus – und verschwand. An der Stelle, an der er sich gerade noch befunden hatte, wuchs eine Flammensäule in die Höhe. Mit gierig fauchenden Flammenhänden griff sie nach den Heranstürmenden und trieb sie zurück, bis auch die Flammensäule sich nach wenigen Sekunden auflöste.
    Ein leises Lachen ließ Carringham herumfahren. Der Fremde stand nur zwei Schritte hinter ihm.
    »Genug der Spielereien«, sagte er. Sein Blick kreuzte den des Verwalters und dann – griff etwas formlos Schwarzes nach ihm und den anderen Menschen, zerbrach ihren Willen und verwandelte sie in gehorsame Sklaven.
    »Gehen wir!« befahl Necron und verzog die Lippen zu einem bösen Lächeln.

    * * *

    Ohne lange nachzudenken, sprang ich vor und riß dabei auch Jeff hoch, der die Gefahr noch nicht in vollem Ausmaß erkannt hatte. Erst als ich ihn mit mir fortzerrte, erwachte er aus der Erstarrung. Er stieß einen entsetzten Schrei aus und rannte aus eigener Kraft weiter.
    Wir hetzten durch die Gassen, und mehr als einmal stolperte ich über einen hochstehenden Stein, den ich mit meinem getrübten Blick erst zu spät erkannte. Irgendwie gelang es mir immer, das Gleichgewicht zu halten. Ich wagte gar nicht daran zu denken, was geschehen würde, wenn meine Augen mir jetzt wieder den Dienst versagten.
    Die nackte Todesangst trieb mich voran. Meine Lungen brannten, als wären sie mit flüssiger Lava gefüllt. Als ich einen gehetzten Blick über die Schulter warf, sah ich, daß Shudde-Tuur langsam aber beständig aufholte. Es war nicht viel mehr als zwei Dutzend Yards hinter uns.
    Möglicherweise konnte eine Flucht in eines der Häuser uns retten. Aber dann saßen wir in der Falle, und Shudde-Tuur hätte bestimmt keine Schwierigkeiten, ein Gebäude mit seinen Beinen oder Scheren zu zermalmen.
    Mit einem Mal endeten die Häuserreihen und öffneten sich zu einer unregelmäßigen Kreisform, die einen freien Platz umsäumte, an dessen gegenüberliegender Seite die Dorfkirche stand. Das Netz wölbte sich wie ein bizarres Kathedralendach über dem Platz, fand Halt an den Dächern der Häuser und wob sich durch die blattlosen Kronen der alten Bäume, die vereinzelt auf dem Platz standen. Wenn wir die Kirche erreichten, hatten wir eine Chance, Shudde-Tuur abzuschütteln und unbemerkt durch einen anderen Ausgang zu entkommen. An diesen Gedanken klammerte ich mich. Selbst die Spinnenkreatur würde eine Weile brauchen, um das große Gebäude in Trümmer zu legen. Zeit, die wir zur Flucht nutzen konnten.
    Ich bemerkte die Falle erst, als wir den Platz bereits zur Hälfte überquert hatten. Ein leises Knistern warnte mich. In panischer Angst blickte ich zurück, und als ich den Kopf ein wenig hob, meinte ich, den Himmel selbst auf uns herabstürzen zu sehen. Aber es war nicht der Himmel, sondern nur ein engmaschiges Gespinst aus fingerdicken Silberfäden, das Shudde-Tuur aus einer Verankerung gelöst hatte.
    Ich kam nicht einmal dazu, einen Schrei auszustoßen, bevor etwas Klebriges mir den Mund verschloß und sich wie eine zweite Haut über mich legte.
    Bei der Festigkeit des Netzes hätte ich erwartet, daß es mich mit Zentnergewichten niederschlagen würde, statt dessen wog es nicht mehr als ein ganz normales Spinnennetz. Ich wollte noch nach meinem Stockdegen greifen, kam aber nicht mehr dazu. Von einer Sekunde zur anderen war ich vollkommen gelähmt, vermochte nicht einmal einen Finger zu bewegen.
    Und Shudde-Tuur kam unerbittlich näher, wenn auch jetzt langsamer als zuvor. Es wußte seine Opfer in der Falle, und es schien fast so, als wolle die Kreatur ihren Triumph auskosten.
    Panik drohte mich zu überwältigen, und ich kämpfte dagegen an, aber so, als schöbe Shudde-Tuur eine unsichtbare Mauer von Grauen und Schrecken vor sich her, steigerte mein Entsetzen sich mit jedem Yard, den es sich näherte.
    Die Furcht gebar den Willen, zu überleben. Und der Wille weckte die Kraft.
    Zaghaft berührte ich die Fäden mit geistigen Fühlern, verschmolz mit ihnen und nahm ihre pulsierenden Schwingungen wahr. Ich schloß die Augen, um mich noch besser darauf konzentrieren zu können. Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Etwas

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