Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht

Titel: Der Hexer - NR25 - Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
Schlampe?« Knife grinste. »Laß das nicht Ralph hören. Ich –«
    Aus dem hinteren Teil der Schlucht erscholl ein hörbares Kollern. Knife brach mitten im Wort ab, legte instinktiv die Hand wieder auf den Pistolengriff und drehte sich im Sattel um. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen, was sein Gesicht noch unsympathischer machte, als es ohnehin war. »Was war das?« murmelte er,
    Joe zuckte mit den Schultern. Er machte sich nicht einmal die Mühe, sich herumzudrehen. »Ein Stein«, sagte er. »Was sonst.«
    Aber es war mehr als ein Stein. Wie zur Antwort auf seinen beiläufigen Ton erscholl das Kollern erneut, dann hörten die beiden Gunmen ein schweres, irgendwie raschelndes Schleifen; ein Laut, als würde irgend etwas Hartes, sehr Großes über den felsigen Boden gezogen.
    »Zum Teufel, da ist doch was!« murmelte Knife. Er zog seinen Revolver und wendete sein Pferd, ließ das Tier aber noch nicht antraben.
    Auch Joe hatte sich jetzt im Sattel herumgedreht. Ein fragender Ausdruck war auf seinen Zügen erschienen, noch keine Sorge, aber doch irgend etwas dicht davor. »Sieh nach«, sagte er nach kurzem Überlegen.
    Knife erbleichte sichtbar, zumal sich das Schleifen und Kollern wiederholte. Dann ertönte etwas, das fast wie ein Schnaufen klang. Ein lautes Schnaufen. Ein sehr lautes. Knife schluckte.
    »Warum gehst du nicht selbst?« fragte er.
    »Weil ich hier stehenbleiben und auf Craven und die anderen aufpassen soll«, antwortete Joe ärgerlich.
    »Und wenn es ein Berglöwe ist?« fragte Knife unsicher.
    Joe seufzte. »Scheiß dir nicht die Hosen voll«, fauchte er. »Du kannst mich ja rufen, wenn es irgend etwas Größeres als eine Wüstenmaus sein sollte. Nun mach schon!«
    Knife blickte ihn finster an, zog den Hahn seiner Pistole zurück und stieg widerstrebend aus dem Sattel.
    Der hintere Teil der Schlucht lag im Dunkeln, denn die Wände der schmalen, wie mit einer Axt in den Fels gehauenen Bresche waren oben gegeneinander geneigt, so daß beinahe etwas wie ein steinerner Tunnel entstand. Man sah nicht sehr viel im hinteren Teil der Schlucht, zumal sie nach gut zwanzig Schritten fast im rechten Winkel abknickte. Auch Knifes knochige Gestalt verblaßte schon nach wenigen Schritten zu einem Schatten und war dann ganz verschwunden.
    Joe sah ihm nach, wandte sich wieder dem Steilhang und den wie winzige Spielzeugreiter erschienenen Gestalten darauf zu. Erst wollte er das Fernglas wieder zur Hand nehmen, tat es dann aber doch nicht, sondern drehte sich, von einer sonderbaren Unruhe getrieben, wieder um und starrte in die Richtung, in der sein Kumpan verschwunden war. Knife mußte die Biegung jetzt erreicht haben.
    »Knife?« rief Joe.
    Keine Antwort. Aus der schattigen Tiefe der Schlucht wehte wieder das Kollern und Schaben heran, und ohne daß Joe sagen konnte warum, war an diesen Lauten irgend etwas, das ihn über die Maßen ängstigte. Von Knife war noch immer nichts zu hören.
    Plötzlich ertönte das Kollern erneut, viel lauter diesmal, dann hörte er einen dumpfen, berstenden Schlag, als hämmere irgend etwas mit Urgewalt gegen den Felsen. Joe spürte deutlich, wie der Boden unter ihm erzitterte.
    Ein Schuß peitschte, dann noch einer und noch einer, und plötzlich gellte ein Schrei auf, so schrill und gellend, wie Joe noch nie zuvor in seinem Leben einen Menschen hatte schreien hören. Wieder krachten Schüsse, einer, zwei, drei, dann hörte er das helle Klicken, mit dem der Hammer auf die leere Patronenkammer schlug.
    Und dann brach der Schrei ab.
    Die Stille, die ihm folgte, war beinahe noch schlimmer.
    Eine Sekunde lang blieb Joe reglos und wie gelähmt im Sattel hocken, hin und her gerissen zwischen Angst und dem Impuls, dem anderen zu Hilfe zu eilen. Dann schwang er sich aus dem Sattel, zerrte die Winchester aus dem Holster und rannte hinter Knife her. Er brüllte dabei seinen Namen. Aber er bekam keine Antwort.
    Nach wenigen Sekunden erreichte er die Biegung, hinter der sein Kumpan verschwunden war. Die Schlucht erweiterte sich hier zu einem gewaltigen, auf einer Seite offenen Talkessel, und nach dem schattigen Halbdunkel, in dem sie die letzten zwei Stunden verbracht hatten, sah er im ersten Moment kaum etwas; das grelle Sonnenlicht blendete ihn.
    Aber das wenige, was er erkannte, reichte aus, ihn vor Schrecken mitten im Schritt zurückprallen zu lassen.
    Knife lag wenige Schritte vor ihm im Sand.
    Oder vielmehr das, was von ihm übrig war.
    Plötzlich hörte Joe wieder das

Weitere Kostenlose Bücher