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Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen

Titel: Der Hexer - NR29 - Necron - Legende des Bösen
Autoren: Verschiedene
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seinen Geist zu wanken begann, Risse bekam und brach – und dann stieg irgend etwas Dunkles, Vernichtendes aus den Tiefen seines Geistes empor und zerstörte ihn. Der Krieger sackte in von Schmids Griff zusammen und hörte auf zu atmen.
    »Großer Gott!« keuchte van Velden. »Was ist geschehen?«
    »Das, was ich befürchtet habe«, seufzte Balestrano. Er gab von Schmid ein Zeichen, den Mann loszulassen, kniete neben ihm nieder und schloß mit einer fast behutsamen Bewegung seine weit geöffneten, leeren Augen. Seine beiden Begleiter schwiegen respektvoll, als er das Kreuzzeichen über dem Toten schlug und ihn segnete.
    »Ein hypnotischer Bann«, sagte Balestrano, nachdem er wieder aufgestanden war. »Necron traut nicht einmal seinen eigenen Männern. Sie sterben, bevor sie ihn verraten können.« Er ballte in einem Anflug sinnlosen Zornes die Faust, wandte sich zu von Schmid um –
    und erstarrte.
    Auf dem Dünenkamm hinter dem Animal-Master war ein Schatten erschienen, die Silhouette eines Reiters, groß, schlank, in die Farbe der Nacht gekleidet und mit einem blitzenden Schwert in der Rechten. Balestrano war sicher, daß der Mann angegriffen hätte, hätte er ihn nicht in diesem Moment bemerkt.
    Auch von Schmid fuhr herum und erblickte den Reiter. Mit einem erschrockenen Ruf zog er sein Schwert und wollte loslaufen.
    Der Reiter riß sein Tier herum, gab ihm die Sporen und sprengte davon, und von Schmid blieb mit einem enttäuschten Knurren stehen. »Zum Teufel!« fauchte er. »Das hätte nicht passieren dürfen. Er wird uns verraten!«
    »Er mag unser Hiersein verraten«, lenkte Balestrano ruhig ein, »aber Necron weiß nicht, wer wir sind. Noch, welche Kräfte uns zur Verfügung stehen.«
    »Aber wenn er zu ihm reitet und Necron meldet, was er gesehen hat –, protestierte van Velden.
    »Dann werden wir kämpfen müssen, Bruder«, unterbrach ihn Balestrano ruhig. »Dazu sind wir schließlich hier, oder?«

    * * *

    Nassirs Pferd brach zusammen, als er den Fuß des Berges erreichte. Das Tier strauchelte, verlor auf dem lockeren Sand das Gleichgewicht und fiel, und sein Reiter wurde im hohen Bogen aus dem Sattel geschleudert. Nur der weiche Wüstensand bewahrte ihn vor einer wirklich schweren Verletzung. Trotzdem blieb er sekundenlang benommen liegen, ehe er wenigstens die Kraft fand, sich auf Hände und Knie hochzustemmen.
    Himmel und Erde begannen sich vor seinen Augen zu drehen. Sein Atem ging schnell und mühsam, und die Luft brannte wie Feuer in seinen Lungen. Aber er mußte weiter! Er mußte zurück und die Fremden melden, die dort draußen in der Wüste waren, nicht einmal eine Stunde vom Fuße des Berges entfernt.
    Mit einer Kraft, von der der junge Drachenkrieger nicht einmal selbst wußte, woher er sie noch nahm, stemmte er sich auf die Füße und taumelte weiter.
    Als er den schmalen, steingesäumten Weg zum Kastell fast erreicht hatte, trat eine Gestalt aus den Schatten hervor und hob die Hand. Nassir erschrak. Instinktiv zuckte seine Hand zum Dolch, obwohl er kaum mehr die Kraft hatte, sich auf den Beinen zu halten, geschweige denn zu kämpfen.
    Aber dann erkannte er die schwarze Kleidung, das gleichfarbige Gesichtstuch und den schmalen Krummsäbel, den der Mann am Gürtel trug, und statt die Waffe zu ziehen, sank er mit einem erschöpften Seufzer auf die Knie. Er war am Ziel. Selbst wenn er nicht mehr die Kraft haben sollte, die Burg zu erreichen, konnte er die anderen warnen.
    Der zweite Drachenkrieger trat auf ihn zu, blieb in wenigen Schritten Abstand stehen und sah auf ihn herab.
    »Wer bist du?« fragte er scharf. »Was ist mit dir? Bist du verwundet?«
    Nassir schüttelte den Kopf. »Nur... erschöpft«, stammelte er. »Warnen... du... mußt Necron... warnen.«
    »Warnen?« Die Augen des anderen wurden schmal. »Wovor? Was ist geschehen? Rede endlich, Kerl!«
    »Feinde«, keuchte Nassir. Ihm wurde übel. Sein Herz jagte immer schneller. Er war geritten wie nie zuvor in seinem Leben, und vielleicht würde er das Schicksal seines Tieres teilen und hier und jetzt sterben. Aber das war ihm gleich, solange er Necron und die anderen warnen konnte.
    »Feinde«, wiederholte er. »Eine... eine ganze Armee. Draußen in... in der Wüste. Es sind... Hunderte.«
    »Wovon redest du?« fragte der andere. »Was für eine Armee, zum Teufel?«
    »Tempel... ritter«, stöhnte Nassir. »Geh und... warne Necron. Kümmere dich nicht um... um mich.«
    Der andere schwieg einen Moment. Dann seufzte er, kam näher und
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