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Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Titel: Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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anzuerkennen. Sein Heer war vernichtet, restlos, bis auf den letzten Mann, in einer einzigen, entsetzlichen Minute.
    Was für ein Narr war er doch gewesen, zu glauben, es mit dem Herrn der Drachenburg aufnehmen zu können! Necron hatte seine Armee zerschlagen, ohne sich auch nur anzustrengen, mit den Kräften seiner eigenen Männer! Es war nicht einmal zu einer Schlacht gekommen!
    »Bruder André«, flüsterte von Schmid neben ihm, »dafür töte ich dich.«
    »Es ist nicht seine Schuld«, sagte Balestrano müde.
    Von Schmid keuchte. »Nicht seine Schuld?« Er schrie fast. »Sieh dir an, was er getan hat! Sie sind tot, Jean – alle! Es ist aus! Wir sind geschlagen, und nur, weil –
    »Es ist nicht seine Schuld«, sagte Balestrano noch einmal, ein wenig schärfer und in eindeutig befehlendem Ton. Botho von Schmid verstummte, aber sein Blick sprühte vor Zorn und Trotz, als sich Balestrano umwandte und ihn ansah.
    »Glaubst du wirklich, dieser Angriff hätte uns gegolten?« fragte Balestrano beinahe sanft.
    »Natürlich nicht«, fauchte von Schmid. »Dieser verdammte Narr hat versucht, die Burg ganz allein zu vernichten.« Er ballte wütend die Faust. »Aber er hat uns getroffen, und es ist mir verdammt nochmal völlig egal, ob er nun einfach schlecht gezielt hat oder ob Necron den Sturm umgeleitet hat! Es ist seine Schuld! Die vierhundert Männer, die dort draußen gestorben sind, gehen auf sein Konto. Und ich werde ihm die Rechnung präsentieren, mein Wort darauf!« Er zog sein Schwert. »Ich töte ihn, im gleichen Moment, in dem er kommt!« versprach er.
    »Das verbiete ich«, sagte Balestrano streng.
    Von Schmid lachte böse. »So? Und wie willst du dieses Verbot durchsetzen, alter Mann?« Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht zur Grimasse und wieder spürte Balestrano das Fremde, unsäglich Böse in ihm.
    »Noch ist nicht alles verloren«, sagte er schnell. »Wir fünf sind noch am Leben.«
    »Ja«, fiel ihm von Schmid ins Wort. »Wahrscheinlich, weil sich Necron für uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen will. Oder warum sonst hat uns der Sturm verschont, glaubst du?«
    Weil das Ding in dir uns geschützt hat, mein Freund, dachte Balestrano bitter. Aber das sprach er nicht aus. Statt dessen wiederholte er seine befehlende Geste und starrte von Schmid so lange an, bis dieser langsam sein Schwert senkte und der Haß in seinen Augen zu bloßem Trotz wurde. Dann trat so etwas wie Verwirrung in seinen Blick, und schließlich Schrecken. Für diesmal hatte Balestrano das Ungeheuer in von Schmid noch besiegt. Aber er war sich nicht sicher, ob es ihm noch einmal gelingen würde.
    »Wir warten«, sagte er ruhig. »Necron wird nichts unternehmen, ehe wir nicht zusammen sind.«
    »Wie schön«, sagte von Schmid spöttisch. »Und wenn Nies und André zurück sind, gehen wir hinauf und laden Necron zum Abendmahl ein, wie?«
    Balestrano überhörte die Gotteslästerung geflissentlich. Es war nicht von Schmid, der sprach, das spürte er. Es war dieses Ding in ihm, das ihn provozieren wollte.
    »Wir warten«, sagte er noch einmal. Sonst nichts.

    * * *

    Shannon hatte das Amulett zu Boden gelegt, aber es glühte und loderte noch immer wie ein winziger gefangener Stern, und der giftgrüne Schein, den es ausstrahlte, schien eher noch zugenommen zu haben. Es war mir unmöglich, das Ding länger als wenige Sekunden anzusehen, ohne daß meine Augen zu tränen begannen, geblendet von der grellen Glut, die das SIEGEL verschleuderte.
    »Jetzt brauchen wir nur noch zu warten«, sagte Shannon grimmig. »Necron wird kommen.«
    »Und wenn nicht?« fragte ich. »Was, wenn er ein Dutzend seiner Krieger schickt, um das SIEGEL zu holen?«
    »Das wird er nicht tun«, antwortete Shannon, und in seiner Stimme lag ein so bestimmter, überzeugender Klang, daß ich die Frage kein zweites Mal stellte. Mir wäre auch kaum Zeit dazu geblieben, denn Shannon, der bisher so ruhig und gelassen geblieben war, als befänden wir uns auf einem Sonntagnachmittags-Ausflug, entwickelte mit einem Male eine hektische Aktivität.
    »Wir müssen uns verstecken«, sagte er und ergriff mich bei der Schulter. »Necron ist kein Narr. Er weiß garantiert, daß wir ihn erwarten.«
    Ich glaube, es dauerte wirklich bis zu diesem Moment, ehe ich begriff. »Du... du meinst, du willst nichts tun? Nur hier unten stehen und auf ihn warten?«
    »Hast du eine bessere Idee?« fragte Shannon unwillig. »Oben in der Burg haben wir keine Chance. Es wimmelt dort oben von seinen

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