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Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode

Titel: Der Hexer - NR30 - Buch der tausend Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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hing, durch die Berührung des schwarzen Protoplasmas aus einem vielleicht Millionen Jahre währenden Schlummer gerissen und endlich zu voller Macht erweckt, strahlte und lohte in einem gräßlichen, giftgrünen Licht, als wäre es wirklich ein winziger Stern.
    Und im gleichen Moment, in dem ich es sah, wußte ich auch, was es war. Das Amulett, das ich seit fast einem Jahr in der Hosentasche herumtrug, das ich für ein Stück nutzloser Erinnerung gehalten und das Necron selbst mir zurückgegeben hatte, Andaras Amulett war
    das vierte der SIEBEN SIEGEL DER MACHT!

    * * *

    Der Sturm traf das kleine Wachkastell wie ein Hammerschlag der Götter.
    Balestrano sah ihn kommen, in einem dumpfen, rasend schnell lauter werdenden Grollen und Dröhnen, wie das Hämmern von hunderttausend höllischen Reitern, die den Berg hinaufrasten: eine schwarze Wand, glitzernd wie poliertes Eisen, die den Fuß des Berges verschlang, wuchs und wuchs und plötzlich ein gutes Drittel des Himmels verdeckte, ehe sie brüllend und tobend über der kleinen Burg zusammenschlug und die Welt in ein Chaos aus Lärm und Schreien und zusammenstürzendem Mauerwerk verwandelte.
    Die Männer, die oben auf dem Turm und den Zinnen Wache hielten, hatten keine Chance; ebensowenig wie die, die im Hohlweg zurückgeblieben waren, außerhalb der Festung. Der Sturm packte sie, riß sie in die Höhe und schmetterte sie gegen die Felsen. Die Welt vor dem kleinen Fenster, durch das Balestrano hinausgesehen hatte, ehe ihn eine unsichtbare Faust traf, von den Füßen riß und gegen von Schmid schleuderte, erlosch übergangslos, als der Sturm die Sonne verdunkelte. Ein unheimliches Blitzen und Funkeln war zu sehen, wo Sand, fünfhundert Meilen schnell und scheuernd wie Schmirgelpapier, den Fels glattschliff und Flammen aus den Waffen und Rüstungen der Männer schlagen ließ. Ein ungeheures Dröhnen und Kreischen marterte die Ohren der drei Männer, und plötzlich war überall Feuer: ein kaltes, unheimliches Feuer, das über den Boden raste, knisternd an von Schmids und Hayworthys Schwertern emporlief und in Balestranos Augen stach.
    Balestrano schrie vor Schmerz und Angst. Verzweifelt versuchte er sich in die Höhe zu stemmen, aber sein gebrochener Arm gab unter seinem Körpergewicht nach; er fiel erneut, schlug schwer auf dem bebenden Steinboden auf und sah von Schmids Gesicht wie eine verzerrte Grimasse vor sich auftauchen. Sein Mund formte Worte, die das Brüllen des Sturmes verschluckte, ehe sie Balestranos Ohr erreichen konnten. Aber der Ordensherr der Templer verstand auch so, was von Schmid wollte. Mit aller Kraft, die ihm geblieben war, stemmte er sich hoch und versuchte auf Knien und Ellbogen auf von Schmid zuzurobben.
    Es ging nicht.
    Der Boden zitterte und bebte wie ein lebendes Wesen. Die gesamte Festung begann zu schwanken. Ein gewaltiger Schatten, schwärzer noch als das Schwarz des Sturmes, neigte sich draußen vor dem Fenster und verschwand, und eine Sekunde später erbebte das Kastell ein zweites Mal unter einem noch gewaltigeren Schlag, als eine seiner vier Mauern zusammenbrach und dem Sturm Einlaß gewährte. Balestrano glaubte die Schreie der Männer zu hören, die jetzt dort draußen starben.
    Plötzlich fühlte er sich gepackt und herumgerissen. Die Bewegung ließ einen entsetzlichen Schmerz durch seinen gebrochenen Arm pulsieren; er schrie, bäumte sich auf und schlug blindlings um sich, aber die Hände, die ihn hielten und auf von Schmid zuschleiften, ließen nicht locker. Ein schmales Gesicht tauchte vor ihm auf, Hayworthys Mund formte Worte, die der Sturm zu brüllendem Hohngelächter machte, und dann hatten sie Herzog Botho von Schmid erreicht.
    Und das Toben des Sturmes erlosch.
    Nach dem höllischen Lärm der letzten Augenblicke traf das plötzliche Schweigen Balestrano wie ein Hieb. Er sank kraftlos in Hayworthys Armen zusammen und preßte den schmerzenden Arm an den Leib. Sein Herz raste, und für einen Moment wurde der Schmerz so übermächtig, daß er glaubte, den Verstand verlieren zu müssen. Dann tat von Schmid irgend etwas an seiner Schulter. Der Schmerz erlosch nicht, aber er sank auf ein erträgliches Maß herab.
    Stöhnend öffnete Jean Balestrano die Augen und sah sich um.
    Der kleine Raum bot einen Anblick der Verwüstung. Die Möbelstücke waren zermalmt worden. Der Boden stand seltsam schräg, und ein Teil der Decke war heruntergebrochen. Das Fenster glich einer gezackten Wunde, durch die der Sturm hereinfauchte, begrenzt von

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