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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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in seinen Bann zu ziehen begann. Ich spürte, wie mein Herz allmählich in den hämmernden Takt der unsichtbaren Trommel verfiel, mein Atem plötzlich im gleichen Auf und Ab erfolgte, ja, selbst meine Gedanken plötzlich wie in einem bizarren Versmaß dem Rhythmus der Trommeln gehorchten.
    Sitting Bull begann zu summen. Gleichzeitig bewegten sich seine Beine und Arme im Takt der Trommeln, und auch meine eigenen Glieder begannen, fast schon gegen meinen Willen, rhythmische, stampfende Bewegungen auszuführen. Langsam, uns immer noch an den Händen haltend und dumpfe fremdartige Töne im Takt der barbarischen Musik summend, begannen wir Priscylla zu umkreisen.
    Wieder fauchte der kalte Wind über das Lager, und diesmal schossen die Flammen zehn, zwölf Yards in die Höhe, ehe sie, wie gegen eine unsichtbare Wand geprallt, auseinanderfächerten und ein brodelndes Pilzdach aus Flammen über dem ovalen Platz bildeten. Funken regneten auf uns herab, und ein paar senkten sich auf meine Kleider, mein Haar, ja selbst mein Gesicht, aber ich empfand keinen Schmerz.
    Sitting Bull begann zu singen, und obgleich es Worte in einer Sprache waren, die ich noch nie zuvor gehört hatte, stimmte ich nach wenigen Augenblicken in diesen Gesang ein. Für einen ganz kurzen Moment blitzte der Gedanke in mir auf, daß ich einen reichlich idiotischen Anblick bieten mußte, wie ich so um ein Feuer tanzte, auf und ab hüpfte und Worte aus einer uralten Indianersprache grölte, aber ich war unfähig, irgendwie auf diesen Gedanken zu reagieren; der Rhythmus der Trommeln, der Gesang und das schwermütige Klingen von Ixmals Flöte hatten mich vollends in ihren Bann geschlagen.
    Zum dritten Mal fauchte der eisige Wind über den Platz, und diesmal spürte ich, wie irgend etwas mit ihm kam, etwas entsetzlich Großes und Kaltes und Körperloses, das auf den Flügeln des Sturmes aus den Dimensionen des Wahnsinns in unsere Welt hinübertobte und aus unsichtbaren Flammenaugen auf uns herabstarrte.
    In diesem Moment ließ Sitting Bull meine Hand los. Ich stolperte, vom Schwung meiner eigenen Bewegung nach vorne getragen, fand im letzten Moment mein Gleichgewicht wieder und torkelte einen Schritt auf Priscylla zu, begleitet von Sitting Bull und Ixmal, der noch immer seine Flöte blies. Auf der anderen Seite des Platzes loderte das Feuer zu wabernder Weißglut auf, bis das fünfzehn Schritte messende Oval im grellen Licht lag. Es gab keine Schatten.
    Direkt zwischen Priscyllas Füßen entstand eine Flamme. Sie war klein und weiß und von einem Kranz giftgrüner Helligkeit eingefaßt, und obwohl ich noch weit von ihr entfernt war, spürte ich einfach, daß sie keine Hitze verströmte, sondern irgend etwas anderes, etwas unfaßlich Fremdes und Böses.
    Eine zweite Flamme erschien aus dem Nichts, nur ein Stück von der ersten entfernt, dann eine dritte, vierte, fünfte, bis Priscylla gänzlich von einem Kranz handspannengroßer giftgrüner Feuerkinder eingekreist war.
    Dann begann das Buch zu glühen. Das rissige Schwarzbraun seines Einbandes erstrahlte wie unter einem unheimlichen, inneren Licht, und mit einem Male brach Helligkeit zwischen den pergamentenen Seiten hervor, die gleiche giftig-grüne Helligkeit, wie sie auch die Flammen verstrahlten; ein Licht, das sich konzentrierte, sich ausbreiten wollte und von irgend etwas Unsichtbarem zurückgeworfen – und zu einem Band dünner peitschender Tentakel aus Licht wurde, das dicht unterhalb von Priscyllas Herzen in ihrem Körper endete!
    Ich schrie auf, riß die Arme hoch, wollte auf Priscylla zuspringen, aber Sitting Bull riß mich mit erstaunlicher Kraft zurück und schlug mir die flache Hand ins Gesicht. »Nicht!« schrie er. »Du verdirbst alles!«
    Sein Hieb brachte mich in die Wirklichkeit zurück. Ich begriff, daß das grausame Licht nichts anderes war als das, was ich auch durch Shannons Augen gesehen hatte: der magische Nervenstrang, der den Geist des NECRONOMICON mit dem meiner geliebten Priscylla verband. Sitting Bulls Zauber mußte dem Shannons sehr ähnlich sein. Und jetzt sah ich auch, daß nicht alle Energiefäden in Priscyllas Brust endeten. Vier dünne, peitschende Ranken aus Licht strebten von ihr fort, in östlicher Richtung, um in der Nacht zu verschwinden.
    »Jetzt!« schrie Sitting Bull.
    Im gleichen Moment ergriffen er und Ixmal mich wieder bei den Händen, und im gleichen Moment spürte ich, wie die Springflut indianischer Magie unsere Geister überflutete, sich mit etwas darin

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