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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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die Situation etwas weniger unangenehm gewesen, hätte er einen durchaus komischen Anblick geboten. Sein Gesicht war geschwollen und zur Hälfte rot angelaufen, und über seinem rechten Ohr lag ein dicker Verband, der mit einem Knoten unter seinem Kinn gehalten wurde. Er sah aus wie die typische Witzfigur im Wartezimmer eines Dentisten. Übrigens war er auch genauso übler Laune.
    »Sie... Sie sollten eigentlich schlafen, Sir«, stotterte Pedersen ängstlich. »Sie haben eine Menge Blut verloren.«
    Slaughter brachte ihn mit einem einzigen, eisigen Blick zum Verstummen. Pedersen schien ein Stück in sich zusammenzuschrumpfen und drehte sich hastig um, um sich über die schlafende Priscylla zu beugen.
    »Der Posten meldet eine verdächtige Bewegung draußen in der Wüste«, sagte Slaughter plötzlich. Er starrte mich an. »Das sind nicht zufällig ein paar von Ihren rotärschigen Freunden, die gerade darüber nachdenken, wie sie uns am besten erledigen könnten, Mister Craven? Das wäre nämlich äußerst peinlich für Sie.« Er grinste schief. »Ich gebe Ihnen mein Wort, daß Sie der erste sind, der in die ewigen Jagdgründe humpelt.«
    »Dort draußen ist niemand von uns«, antwortete Cody an meiner Stelle.
    »Keiner von Ihren Freunden?« vergewisserte sich Slaughter. Cody schüttelte den Kopf. »Ich rate Ihnen, die Wahrheit zu sagen«, fuhr Slaughter fort. »Es könnte –
    Ich sprang auf. »Zum Teufel, Captain«, unterbrach ich ihn. »Was müssen wir noch tun, um Ihnen zu beweisen, daß wir weder Verbrecher noch verrückt sind? Das Ganze ist ein einziges großes Mißverständnis.«
    »Ich weiß, ich weiß«, seufzte Slaughter. »Die Gefängnisfriedhöfe sind voll von Mißverständnissen, Craven.«
    Ich seufzte, schluckte die wütende Antwort, die mir auf der Zunge lag, herunter und widerstand im letzten Moment der Versuchung, dem bösen Spiel ein Ende zu bereiten und ihn schlichtweg zu hypnotisieren. Über kurz oder lang würde mir wohl keine andere Wahl mehr bleiben, als dies zu tun, aber noch schreckte ich vor dieser letzten Möglichkeit zurück. Ich habe es immer gehaßt, einen Menschen seines freien Willens zu berauben. Es hat etwas Entwürdigendes.
    Und davon ganz abgesehen war ich nicht mehr sicher, ob es mir gelingen würde, diesen Betonschädel geistig zu beeinflussen.
    »Okay, Captain«, sagte ich. »Versuchen wir es noch einmal.« Ich deutete auf Priscylla. »Sie haben selbst erlebt, daß sie krank ist, oder? Ixmal und Si... und der andere Medizinmann haben versucht, ihr zu helfen. Auf eine Weise, die Ihnen vielleicht seltsam vorkommt, das gebe ich zu. Aber sie war niemals in Gefahr.«
    »So«, machte Slaughter und sah mich mit einer Mischung aus Neugier und Zorn an. »Wissen Sie, Mister Craven«, fuhr er fort, »das Ganze ist mir zu kompliziert. Ich bin hierhergeschickt worden, weil es hier nicht mit rechten Dingen zugehen soll, und was ich finde, scheint diese Tatsache zu bestätigen. Sollen sich andere die Köpfe darüber zerbrechen. Ich für meinen Teil werde tun, was mir befohlen wurde, und Sie allesamt sicher nach Fort Harris bringen.«
    »Zum Teufel mit Ihrem Fort Harris!« fauchte Cody. »Wir müssen auf dem schnellsten Weg nach New York. Und das Mädchen da muß zu einem Arzt.«
    »Pedersen kümmert sich um sie«, sagte Slaughter lächelnd. »Er ist zwar noch ein bißchen jung und redet vielleicht ein wenig zu viel – Bei diesen Worten sah er Pedersen durchdringend an, und der junge Doktor schrumpfte ein weiteres Stück in sich zusammen. » aber er ist ein verdammt guter Arzt, glauben Sie mir. Und jetzt kein Wort mehr.«
    Cody schnaubte. In seinen Augen blitzte es kampflustig auf. Er trat einen Schritt auf Slaughter zu, und wahrscheinlich wäre es jetzt wirklich zum Streit zwischen den beiden ungleichen Männern gekommen, wäre nicht in diesem Moment die Zeltplane ein weiteres Mal zurückgeschlagen worden. Ein hektisch gerötetes Gesicht unter einem blauen Käppi lugte herein, und Slaughter drehte sich mit einem unheilschwangeren Stirnrunzeln herum.
    »Was ist los?« fauchte er. »Ich hatte Befehl gegeben, mich nicht zu stören.«
    »Ver... zeihung, Sir«, stotterte der Soldat. »Aber Harris und Stone sind zurück. Sie haben einen Mann aufgegriffen, der vor dem Lager herumschlich.« Er lächelte verunglückt. »Sie... sollten ihn sich ansehen«, fügte er hinzu.
    Slaughters Stirnrunzeln vertiefte sich. Aber er sagte kein Wort mehr, sondern fuhr mit einer zackigen Bewegung auf dem Absatz herum,

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