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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Zahnschmerzen möge.
    »Niemand mag Slaughter«, sagte er schließlich. »Er ist ein Schwein, Mister Craven. Aber ein verdammt guter Soldat.«
    Das überraschte mich nicht. Ich kannte Typen wie Slaughter zur Genüge. Man traf sie oft in Positionen dicht unter der Spitze der Machtpyramide. Sie mußten gut sein, weil sie sonst untergingen. Ein Mann, der keine Freunde hat, dafür aber ein herausragendes Talent darin, sich Feinde zu machen, mußte in seinem Fach einfach gut sein, um zu überleben. Aber das beantwortete nicht die Frage, die mir und den anderen schon auf der Zunge brannte, seit Slaughter und seine Männer hier aufgetaucht waren.
    »Warum sind Sie hier, Pedersen?« fragte ich. »Sie sind doch nicht durch Zufall ausgerechnet hier aufgekreuzt, oder?«
    Der junge Arzt – er war wirklich Doktor der Medizin, aber gerade erst vor zwei Monaten von der Universität gekommen – sah mich einen Moment lang ernst an, als überlege er, ob er mir mit der Antwort auf meine Frage nun ein Staatsgeheimnis verriet oder nicht. Dann schüttelte er den Kopf. »Nein«, sagte er. »Niemand kommt durch Zufall hierher, Mister Craven. Wir wurden geschickt.«
    »Von wem?« fragte Annie.
    »Vom Kommandanten von Fort Harris«, antwortete Pedersen. »Wir hörten... Gerüchte.«
    »Gerüchte?«
    Pedersen nickte. »Ja. Normalerweise gibt Slaughter einen Dreck auf Gerüchte, aber es waren ein bißchen viele. Leute, die hier vorbeikamen, erzählten von sonderbaren Dingen, die vorgehen sollten. Seltsame Lichterscheinungen während der Nacht, unheimliche Laute, Spuren und vor allem Indianer, die sich hier herumtreiben sollten.«
    »Oh, und da ist Ihr famoser Captain Slaughter natürlich sofort losgestürmt, um ein paar Skalps zu erbeuten, wie?« fragte Cody böse.
    Seltsamerweise reagierte Pedersen ganz anders, als ich erwartet hatte. Er schien nicht einmal verärgert zu sein, sondern blickte Bill nur einen Moment lang stirnrunzelnd an, ehe er den Kopf schüttelte. »Jetzt tun Sie Slaughter Unrecht, Mister Cody«, sagte er sanft.
    Bill schnaubte, hob wütend die Arme und rasselte mit den Ketten, mit denen er wie wir alle gebunden war. »Ich merke es schon«, sagte er.
    Pedersen blieb ernst. »Man kann eine Menge gegen Captain Slaughter sagen«, fuhr er fort, »aber ein Indianerhasser ist er nicht. Wäre er das, hätte er Sie und Ihre Begleiter ohne Warnung niederschießen lassen. Und noch etwas«, fügte er mit leicht erhobener Stimme hinzu, als Cody abermals auffahren wollte. »Der alte Indianer, der bei Ihnen ist – sein Name ist Sitting Bull, nicht wahr?«
    Cody zögerte einen ganz kurzen Moment, zu antworten; gerade lange genug, Pedersen zu sagen, daß er mit seiner Vermutung ins Schwarze getroffen hatte. »Wie kommen Sie darauf?« fragte er.
    Pedersen lächelte. »Sie sind ein bekannter Mann, Mister Cody«, sagte er. »Ebenso wie die Leute, die in Ihrer Begleitung reisen. Sitting Bull gehört auch dazu. Habe ich recht?«
    »Und wenn?« fragte Bill anstelle einer direkten Antwort.
    »Es war sehr klug von Ihnen, seinen Namen nicht zu nennen«, sagte Pedersen. »Ein paar unserer Kameraden waren damals dabei, als die Sioux Custer und seine Leute ausgelöscht haben. Ich glaube nicht, daß Sitting Bull noch am Leben wäre, wenn hier alle wüßten, wer er ist. Slaughter hat ihn sofort erkannt. Aber er hat nichts gesagt.«
    »Wie großzügig«, sagte Cody wütend. »Wahrscheinlich hatte er Angst, uns nicht mehr unbeschädigt in sein verdammtes Fort bringen zu können.«
    »Wo liegt dieses Fort Harris überhaupt?« fragte ich rasch, ehe Bill endgültig Gelegenheit fand, einen Streit vom Zaun zu brechen.
    »Nicht weit von hier«, antwortete Pedersen. »Zwei Tagesritte westlich.«
    »Im Westen?« Cody runzelte die Stirn und klirrte zornig mit seinen Ketten. »Das ist die gottverdammt entgegengesetzte Richtung, in die wir wollen. Ich muß nach New York. Das Schiff wartet nicht auf mich.«
    »Nur keine Sorge, mein lieber Freund«, ertönte eine Stimme vom Eingang her. »Ein toter Mann braucht kein Schiff. Und die Galgen in Fort Harris sind mindestens genausogut wie die in New York.«
    Ich sah, wie Pedersen zusammenfuhr und ein bißchen bleicher wurde, als er ohnehin schon war, als er Slaughters Stimme hörte. Keiner von uns hatte bemerkt, daß er hereingekommen war. Wahrscheinlich fragte sich der arme Kerl jetzt, wieviel von seinen Worten der Captain wohl gehört haben mochte.
    Betont langsam drehte ich mich herum und blickte Slaughter an.
    Wäre

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