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Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON

Titel: Der Hexer - NR31 - Die Macht des NECRONOMICON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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scheuchte den Mann beiseite und trat aus dem Zelt. Neugierig folgte ich ihm und blieb erst stehen, als sich der Gewehrlauf des Soldaten in meinen Magen bohrte. Aber zumindest scheuchte er mich nicht ins Zelt zurück, so daß ich mitansehen konnte, was draußen geschah.
    Die beiden Soldaten, von denen der Mann gesprochen hatte, waren dicht vor dem Feuer stehengeblieben, wie um Sorge zu tragen, daß sie auch ja gut beleuchtet wurden. Zwischen ihnen stand eine gebeugte, heruntergekommene Gestalt.
    Und als ich sie sah, wußte ich auch, was der ungläubige Ton in der Stimme des Soldaten zu bedeuten hatte.
    Der Mann war etwas kleiner als ich, aber wesentlich breitschultriger. Unter dem zerrissenen Kettengewebe seiner seltsamen Kopfbedeckung quoll lockiges schwarzes Haar hervor, und sein Gesicht war gezeichnet von einer Anstrengung, die ihn bis an die Grenzen seiner Kräfte erschöpft haben mußte. An seiner Seite hing ein gut meterlanges, beidseitig geschliffenes Schwert. An seinem linken Arm prangte ein dreieckiger Schild, weiß und schartig und mit einem gleichschenkeligen roten Kreuz mit gespaltenen Enden bemalt. Das gleiche Symbol wiederholte sich auf der Brust seines zerfetzten weißen Rockes, unter dem das Silber eines Kettenhemdes blitzte.
    Vor uns stand ein Tempelritter.
    Captain Slaughter schien von dem unglaublichen Anblick noch um einiges mehr überrascht zu sein als ich, denn er blieb eine volle Minute wie vom Donner gerührt stehen und starrte den Templer an. Dann trat er, noch immer stockend und sichtlich um seine Fassung kämpfend, auf den Mann zu und blieb abermals stehen. Er versuchte sogar zu salutieren, aber das Ergebnis seiner Bemühungen war einigermaßen kläglich.
    »Guten... Abend«, stammelte er. »Ich bin... Captain Slaughter von der elften US-Kavallerie. Und... mit wem habe ich... das äh... Vergnügen?«
    Der Templer sah auf. Sein Blick war leer, und ich sah, daß er vor Erschöpfung schwankte. Aber seine Stimme war überraschend klar, als er antwortete.
    »Ich bin Bruder Simon«, sagte er. »Und ich danke Gott dafür, daß wir Sie und Ihre Leute gefunden haben, Captain. Wir sind in großer Gefahr, Die Schergen des Teufels sind auf unserer Spur.«
    Captain Slaughter machte: »Öh?« – was mir in Anbetracht der Situation ein äußerst geistreicher Kommentar zu sein schien – und trat einen weiteren Schritt auf Bruder Simon zu.
    Genauer gesagt – er wollte es.
    Denn in diesem Moment hob der Tempelritter den Blick, sah zu mir herüber – und erkannte mich.
    Seine Augen weiteten sich. Für den tausendsten Teil einer Sekunde blitzte Unglauben in seinem Blick auf. Dann überschlug sich alles.
    Der Templer bewegte sich mit einem Male so schnell, daß das Auge seinen Bewegungen kaum mehr zu folgen vermochte. Mit einem einzigen, unglaublich raschen Ruck riß er sich aus dem Griff der beiden Soldaten zu seinen Seiten los, stieß Slaughter zu Boden und zog einen Dolch aus dem Gürtel.
    Er warf die Waffe mit aller Kraft.
    Der Dolch schien sich in einen silbernen Blitz zu verwandeln. Ich sah ihn heranfliegen, und ich wußte, daß der Wurf mir galt und die Waffe mich töten würde. Verzweifelt warf ich mich zu Boden, doch meine Bewegungen erschienen mir lächerlich langsam im Vergleich mit dem heranrasenden Dolch.
    Das Messer verfehlte mich.
    Aber es traf Pedersen, der hinter mich getreten war, und tötete ihn auf der Stelle.

    * * *

    Er hatte die Schüsse gehört: zuerst einen, dann einen zweiten, dann eine ganze Salve peitschender Gewehrschüsse, die so schnell aufeinander erfolgten, daß sie fast wie eine einzige, nicht enden wollende Explosion klangen. Und er wußte ganz genau, was sie bedeuteten. Trotzdem fuhr er wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als er die Schritte hörte und die Stimme, die mit einer Mischung aus Verzweiflung und Zorn schrie, daß sie Bruder Simon getötet hatten.
    Balestrano wandte sich mit einem Ruck um, schlug die Hand vor die Augen und preßte die Zähne so fest zusammen, daß kleine feurige Pfeile durch seinen Kiefer schossen. Aber es half nicht. Der körperliche Schmerz vermochte den anderen, tiefer gehenden nicht zu vertreiben.
    Wieder einer, dachte er verzweifelt. Sollte er denn gar keine Chance haben? War denn alles, was er tat, falsch?
    Herr im Himmel! schrie er in Gedanken. Wenn du meine Stimme noch hörst, dann hilf ihnen!
    Aber alles, was er zur Antwort bekam, war ein lautloses meckerndes Lachen in seinen Gedanken, und es kam ganz und gar nicht aus dem

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