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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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schürften. Endlich kam er wieder auf die Beine und wankte den Pfad entlang. Ein einzelnes Wort brach über seine Lippen: »J-a-c-k... JACK!!!«
    Dann erreichte er das Grab, an dem sein Kumpan gearbeitet hatte. Jack war noch dort. Er hatte den Sarg freigelegt und den schweren Eichendeckel geöffnet. Seine gebrochenen Augen starrten zu Smiley hinauf. Ein Ausdruck von Wahnsinn und Entsetzen stand in seinen erstarrten Zügen.
    Und um seinen Hals gekrampft lagen die Hände der toten Baroness. Ein böses Lächeln kerbte sich um ihre Mundwinkel, als sie Smiley Johnson erblickte, wie er den Kopf auf die Seite legte und ängstlich fiepste. Langsam ließ sie Jack zur Seite fallen, erhob sich aus ihrem Sarg und streckte die Arme nach Smiley aus...

    * * *

    Ich lag bäuchlings auf dem Boden ausgestreckt, als ich wieder zu mir kam. Das Atmen fiel mir schwer, und mein Gesicht schmerzte, als hätte ich mit einem Pferdehuf Bekanntschaft gemacht. Mit jedem Atemzug wallte Staub auf und stach mir in die Augen.
    Aber ich lebte.
    Langsam nur kehrten die Erinnerungen zurück, tauchten aus dem Dunkel auf, in das sich mein Geist geflüchtet hatte. Die Verfolgungsjagd durch die finsteren Gassen, das stickige Kellerloch... die Flammen!
    Mit einem Schrei fuhr ich hoch und tastete über meine Kleidung. Alles war unversehrt. Aber das war doch unmöglich! Ich erinnerte mich ganz genau an die Feuerwand, die vor mir hochgeschossen war und mich eingehüllt hatte wie ein schrecklicher, alles verzehrender Mantel. Sollte ich mir das alles nur eingebildet haben?
    Und wo war das Monstrum? Warum hatte es mich nicht getötet, als ich ohnmächtig und wehrlos am Boden lag? (Nicht, daß ich besonders enttäuscht über diese Tatsache gewesen wäre.)
    Fragen über Fragen. Es würde wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bevor ich hoffen konnte, wenigstens auf ein paar von ihnen eine plausible Antwort zu finden.
    Ein stechender Schmerz durchzuckte mein rechtes Bein, als ich mich aufrichtete. Ich hatte es mir wohl bei dem Sturz geprellt. Außerdem blutete meine Nase; ich konnte den süßlichen Geschmack auf meinen Lippen spüren. Ich preßte ein Taschentuch darunter und tastete mit der freien Hand in die Dunkelheit vor mir.
    Jetzt konnte ich vage Konturen erkennen; durch das Kellerfenster drang das erste Grau der Morgendämmerung herein und verwandelte den Staub in eine tanzende Wolke feinen Nebels.
    Ich mußte über fünf Stunden bewußtlos gewesen sein! Und das Monstrum war natürlich längst über alle Berge.
    Ich machte einen Schritt auf das Fenster zu – und trat auf ein am Boden liegendes Reagenzglas. Mit wild rudernden Armen setzte ich mich auf meine Kehrseite. Mein Fluch hätte jedem irischen Seemann zur Ehre gereicht. Ich kämpfte mich ächzend wieder auf die Beine und setzte meinen Weg fort – diesmal sogar ganze vier Yards. Dann trat ich in einen Blecheimer, blieb mit dem Fuß darin stecken und humpelte noch ein paar Schritte weiter, bevor ich vornüber kippte.
    Aus der Dunkelheit hinter mir glaubte ich ein leises höhnisches Kichern zu vernehmen. Erschrocken fuhr ich herum und blickte wild um mich, doch bei diesen Lichtverhältnissen konnte ich natürlich nichts erkennen. Ich lauschte ein paar Sekunden lang, aber alles blieb still. Hatten mir meine Sinne einfach einen Streich gespielt?
    Schließlich richtete ich mich wieder auf, zerrte den Eimer von meinem Fuß und trat an das Kellerfenster. Als ich mich hochzog, schnitt mir eine vorstehende Glasscherbe fast den Mittelfinger ab. Mit einem unterdrückten Schmerzensschrei schwang ich mich ins Freie und steckte den Finger in den Mund. Dann wickelte ich das Taschentuch darum, was natürlich zur Folge hatte, daß nun das Blut aus meiner Nase schoß und meine Weste besudelte.
    Über den Dächern ging gerade die Sonne auf und vertrieb die letzten Nebelschwaden, die sich in dunklen Ecken und Nischen eingenistet hatten. Ihre goldenen Strahlen enthüllten erbarmungslos, was die Nacht gnädig mit ihrem Mantel bedeckt hatte: die Häuser, die mich umgaben, waren allesamt abbruchreif; verkommene, leerstehende Mietskasernen mit zum Teil abgedeckten Dächern und durchbrochenen Etagen, zwischen denen das Ungeziefer hauste, Mauern, auf denen Unkraut und wilder Brombeer wucherte, von Abfall überzogene Straßen.
    War dies hier wirklich noch London?
    Ich hatte geglaubt, die Stadt zu kennen; schließlich war sie zu meiner zweiten Heimat geworden. Aber offensichtlich war ich nie über die Innenstadt und die sie

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