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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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umgebenden Bezirke hinausgelangt. Dies hier war eine tote Welt; ein vergessener Trabant.
    Und irgendwo in diesen Ruinen lauerte ein Wesen der Hölle darauf, Nacht für Nacht sein Versteck zu verlassen und nach Beute zu suchen, nach ahnungslosen Landstreichern und kleinen Ganoven, die in den verfallenen Baracken ein Nachtlager zu finden hofften.
    Doch um alle Häuser, alle Zimmer zu durchsuchen, hätte ich Tage, wenn nicht Wochen gebraucht. Und selbst dann wäre der Erfolg noch ungewiß. Das Monster war nicht verletzt gewesen; im Gegenteil. Meine Schüsse hatten es nur gereizt. Jetzt erst wurde mir bewußt, daß es allein das Mündungsfeuer gewesen sein mußte, das mich gerettet hatte. Noch deutlich sah ich das Wesen vor mir, wie es vor der Feuersäule im Keller zurückgewichen war, die Arme vor das Gesicht gerissen. Licht! Das war es! Es konnte die Helligkeit nicht vertragen!
    Also mußte, wenn meine Theorie stimmte, dieses Monstrum am Tage hilflos sein, sich in irgendeinem finsteren Loch verkriechen und auf die Abenddämmerung warten. Wenn sie stimmte...
    Ich mußte zurück zu meinem Haus am Ashton Place, um mich mit Howard zu beraten und zusammen mit ihm unser weiteres Vorgehen zu besprechen. Noch etwas benommen humpelte ich los.
    Als ich in die Straße einbog, wo ich mich von meinem Kutscher getrennt hatte, blieb ich überrascht stehen. Natürlich hatte ich nicht damit gerechnet, ihn noch hier anzutreffen; mir war klar, daß er das Mädchen sofort in das nächstgelegene Hospital gefahren haben mußte.
    Nein, was mich erstaunt im Schritt verharren ließ, war die Dutzendschaft Polizisten, die überall umhereilten, hier etwas vom Boden aufnahmen, dort einen Mauerrest eingehend untersuchten. Die Stelle, an der das Mädchen gelegen hatte, war abgesperrt worden; grobe Kreidestriche zeichneten die Umrisse ihres Körpers nach. Ich klopfte mir die Kleidung so gut es ging sauber, ignorierte den Schmerz in meinem Knöchel und trat zu einem der Bobbies. Er hatte gerade etwas mit einer Zange vom Pflaster aufgenommen und in eine dünne Glasphiole gefüllt. Im Näherkommen erkannte ich, daß es ein Hautfetzen des Wesens sein mußte, grau und schwammig aufgedunsen.
    Ich räusperte mich. »Guten Morgen, Officer«, begrüßte ich den Polizisten. Er fuhr wie von der Tarantel gebissen herum und musterte mich mit mißtrauischem Blick. Sein Urteil fiel anscheinend zu meinen Ungunsten aus.
    »Morgen«, brummte er unwillig. »Früh auf den Beinen, wie?« Sein Blick blieb an dem Blut auf meiner Weste hängen. »Was ist denn mit Ihnen geschehen?« fragte er. Seine Stimme nahm einen lauernden Ton an.
    Ich zauberte ein gequältes Lächeln auf mein zerschundenes Gesicht. »Ich bin auf die Nase gefallen, und das auch noch im wahrsten Sinne des Wortes«, gab ich zur Antwort. »Kein Wunder bei den schlechten Straßen hier.«
    Ich konnte förmlich spüren, wie sein Denkapparat zu arbeiten begann. Gleich würde er mich fragen, was ich in dieser gottverlassenen Gegend zu suchen hatte. Ich kam ihm zuvor.
    »Und das alles nur, weil Rex sich losgerissen hat. Haben Sie einen Hund, Officer?« Gleichzeitig drang ich behutsam in seine Gedanken vor und lenkte sie in mir wohlgesonnene Bahnen.
    »Nein«, brummte er. »Kann Hunde nicht ausstehen.« Seine Stirnfalten glätteten sich wieder. Ich atmete innerlich auf.
    »Was ist denn hier passiert?« brachte ich das Gespräch auf einen interessanteren Punkt.
    »Schlimme Sache, Sir«, gab er zuvorkommend Auskunft. »Ein Mädchen ist gestern nacht an dieser Stelle überfallen worden. Schrecklich...« Er schüttelte sich. »Muß irgendein Perverser gewesen sein. Das arme Ding.«
    »Wie geht es ihr?« fragte ich wie beiläufig. Ich würde sie im Krankenhaus besuchen und, falls nötig, die Operation finanzieren. Das war das Mindeste, was ich für sie tun konnte.
    »Wie es ihr geht?« Die Miene des Beamten verfinsterte sich. Er senkte den Blick. »Sie ist vor zwei Stunden gestorben, Sir. Wir suchen einen Mörder...«

    * * *

    Howard setzte die Laterne ab und zündete sich in aller Gemütsruhe eine seiner unvermeidlichen Zigarren an. Während ich vor Ungeduld von einem Fuß auf den anderen trat, paffte er ein paar blaue Rauchwolken in die Luft und klopfte dann mit dem Fingerknöchel gegen den großen Metallzylinder.
    »Ich will verdammt sein...« murmelte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Robert, das sieht schlecht aus, verflucht schlecht.«
    »Was sieht schlecht aus?« fragte ich ärgerlich. Seine krankhafte

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