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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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ausgesehen...
    Neugierig geworden, drang er tiefer in die Finsternis vor. Dann spürte er, daß der Boden abfiel, erst unmerklich, dann immer stärker. Das also war das Geheimnis: Die Höhle setzte sich unterirdisch fort.
    Gleichzeitig mit dieser Erkenntnis wurde ihm klar, daß es keinen Sinn hatte, das Kaninchen – falls es überhaupt eines war und nicht nur eine Ratte – zum Ausgang zu treiben. Eher würde es wohl den Weg in die Höhle hinein wählen, und er hatte weiß Gott keine Lust, dem Tier hinter herzujagen.
    Der Alte wandte sich um – und erschrak. Er hatte erwartet, den hellen Fleck des Einstiegs vor sich zu sehen, doch da war nur Dunkelheit. Ohne daß es ihm recht bewußt geworden war, schien er tiefer in die Höhle eingedrungen zu sein, als er beabsichtigt hatte.
    Für einen Moment überkam ihn eine dumpfe, Ungewisse Furcht, dann schüttelte er energisch den Kopf. »Unsinn!« sagte er zu sich selbst. »Natürlich finde ich wieder heraus. Ist doch ganz einfach, bin ja um keine Ecken gebogen. Einfach geradeaus, und schon bin ich draußen...«
    Irgendwo vor ihm löste sich ein Stein aus der Wand und polterte zu Boden. Ein leises, schabendes Geräusch erklang.
    Der Alte schluckte schwer. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals, und ein rascher Schauer strich ihm wie mit Eisfingern den Rücken herab.
    »Ist da wer?« Seine Stimme klang plötzlich gepreßt und ängstlich. Wie zur Antwort schlug ein zweiter Stein zu Boden. Das Geräusch hallte aus der Tiefe der Höhle wider. Und irgendwo in der Dunkelheit glommen zwei kleine, gelbe Lichter auf.
    Der Alte wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und atmete schwer aus.
    »Eine Katze! Nur eine Katze!« ächzte er und ging erleichtert weiter. »Ist ja kein Wunder, daß Hund –«
    Er verstummte wieder. Die Lichter kamen auf ihn zu, in der Höhe seines Kopfes. Im ersten Moment hatte er gedacht, die Katze hocke auf einem Felsvorsprung, aber nun...
    Er hob die Kerze höher.
    Ein Schrei brach sich über seine Lippen. Er taumelte zurück, stolperte über Geröll und stürzte schwer zu Boden. Heißes Wachs spritzte in sein Gesicht, doch er spürte den Schmerz nicht einmal. Die Flamme loderte heller auf und riß die furchtbare Alptraumgestalt, die auf den Alten zuwankte, aus dem Dunkel.
    Blanke Knochen, an denen noch die Fetzen eines Totenhemdes klebten. Dürre, vom Moder überzogene Finger, die sich ihm entgegenstreckten. Tote Augenhöhlen, in denen ein verzehrendes, unheiliges Feuer loderte.
    Und hinter der Gestalt tauchten weitere aus der Finsternis auf, humpelten auf verkrüppelten, zerborstenen Knochen auf den Alten zu, ihre Klauen vorgestreckt.
    Fleischlose Münder krümmten sich zu einem schrecklichen, bösen Grinsen, gebrochene Augen starrten ihm gierig entgegen...
    »Nein! NEIN!« Der alte Mann kroch zurück, so schnell er auf dem unebenen Boden vorankam, und wußte doch, daß er dem Grauen nicht entrinnen konnte. Dann loderte plötzlich ein stechender Schmerz in seiner Brust auf, lähmte seine Bewegungen und machte das Atmen zur Qual.
    Sein Herz war der Belastung nicht länger gewachsen. Ein gnädiges Schicksal riß ihn in den Tod, noch bevor die Boten des Schreckens ihn erreichen konnten.
    Und draußen bellte Hund seine hilflose Wut in das Dunkel der Höhle hinein...

    * * *

    »Haben wir alles?« fragte ich und schob den Stockdegen in meinen Gürtel.
    »Das wichtigste ist, daß du okay bist, mein Junge«, entgegnete Howard besorgt. »Hast du dich erholt?«
    »Alles in Ordnung.«
    Wenn ich ehrlich sein sollte, so ahnte ich doch, daß gar nichts in Ordnung war. Seit ich erwacht war, hatte ich in mich gehorcht und nach der Stimme eines kleinen, runzligen Kobolds namens Gurk gesucht. Aber er schien verschwunden zu sein. Ich war noch kein einziges Mal gestolpert und sogar die Treppe heil heruntergekommen.
    Aber es war zu früh, um sich zu freuen. Er war noch da, das spürte ich. Vielleicht schlief er, oder er dachte sich neue bösartige Spaße für mich aus.
    »Wie viele Fackeln hast du auftreiben können?« wandte ich mich an Rowlf. Ich war ganz froh darüber, daß er uns begleitete. Gegen den Golem konnte auch er nichts ausrichten, das war mir klar, doch allein die Gegenwart eines Zwei-Meter-Hünen wie Rowlf konnte schon beruhigend wirken.
    Er kramte in dem groben Leinenbeutel, den er um die Schulter trug, herum und zog eine der Magnesiumfackeln hervor. »Neun Stück«, brummte er. »Die Dinger sind unheimlich schwer zu

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