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Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer

Titel: Der Hexer - NR35 - Die seelenlosen Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Rowlf?«
    »Zu... zu Robert sein Haus«, sagte Rowlf schließlich – und ganz offensichtlich allein aus dem Grund heraus, daß ihm nichts anderes einfiel. Aber Frankenstein widersprach nicht mehr, sondern gab die Adresse halblaut an den Kutscher weiter und zog die Gardinen vor, während der Wagen anrollte.
    Sie waren sehr schweigsam, während sie London ein zweites Mal und in entgegengesetzter Richtung durchquerten und sich dem Ashton Place näherten. Erst, als sie mehr als zwei Drittel der Strecke hinter sich gebracht hatten und die Häuser, die die Straße säumten, allmählich vornehmer – oder zumindest teurer zu werden begannen – brach Frankenstein das Schweigen wieder.
    »Wie wollen Sie vorgehen, Rowlf?« fragte er.
    Rowlf zog eine Grimasse. »Ehrlich, ich hab’ keine Ahnung nich’«, gestand er. »Aba irgendwie krieg’ ich den Lausdreck schon am Wickel, mein Wort darauf, Doktor Fran-«
    »Viktor«, fiel ihm Frankenstein rasch ins Wort. Er lächelte. »Nennen Sie mich Viktor. Ich... ziehe es vor, nicht unbedingt unter meinem alten Namen aufzutreten.«
    Rowlf nickte. »Vielleicht finden wir im Haus irgendne Spur«, fuhr er fort. »Würd’ mich gar nich’ wundern tun, wenn der Lausdreck da früher oder später auftauchen täte.«
    »Jetzt, wo er Robert und Howard hat«, fügte Frankenstein mit einem Nicken hinzu, »sind Sie der letzte, nicht?«
    Rowlf blinzelte. »Sie schalten schnell, Doktor«, sagte er. Frankenstein fiel auf, daß sein schauderhafter Dialekt mit einem Male wie weggeblasen war. Aber nur für eine Sekunde, denn Rowlf fuhr fort: »Kann schon sein, dasser mich nu auch noch haben will. Aber den feinen Herrn werd’ ich die Fresse polieren, wenn ich’n inne Finger kriege. Mindestens.«
    Frankenstein lächelte, wurde aber sofort wieder ernst. »Warum spielen Sie den Idioten, Rowlf?« fragte er plötzlich.
    Rowlf blinzelte abermals. »Äh?« machte er. »Ich spiel’ nich. Hab nie Glück im Spiel gehabt. Ich spar’ mein Geld lieber.«
    Frankenstein setzte dazu an, etwas zu sagen, beließ es aber dann bei einem neuerlichen Seufzen und konzentrierte sich für den Rest der Fahrt darauf, durch einen Spalt in den Gardinen nach draußen zu sehen.
    Es dauerte ohnehin nicht mehr lange. Kaum zehn Minuten später hielt der zweispännige Wagen auf der dem Andara-House gegenüberliegenden Seite des Ashton Place, und sie stiegen aus. Frankenstein entlohnte den Fahrer, und sie warteten, bis der Wagen in der Nacht verschwunden war.
    Es war sehr still. In keinem der wenigen, gepflegten Häuser, die den großen Platz säumten, brannte noch Licht. Der Mond schien von einem wolkenlosen Himmel, und die in regelmäßigen Abständen auf dem Trottoir stehenden Gaslaternen spendeten mildes, gelbes Licht. Trotzdem herrschte eine fast unheimliche Dunkelheit. Und es war, wie Frankenstein schaudernd bemerkte, eine ganz andere Art von Dunkelheit, als er sie jemals erlebt hatte. Es war...
    Ja, dachte er, und diesmal verspürte er mehr als nur einen Anflug von Entsetzen, es war, als wäre es nicht nur die Abwesenheit von Licht, sondern das Dasein von etwas anderem, etwas, das nicht in Worte zu fassen war, aber das er spürte, überdeutlich.
    Und es war...
    Böse.
    So unendlich und abgrundtief böse, daß Frankenstein seine ganze Willenskraft aufbieten mußte, um nicht auf der Stelle herumzufahren und zu laufen, so schnell er nur konnte, sondern statt dessen an Rowlfs Seite zu treten und ihm zu dem dunkel daliegenden Haus mit der Nummer 9 zu folgen...

    * * *

    Sarim schrie.
    Panik hatte ihn überwältigt, nicht für einen kurzen Moment, sondern vollkommen. Eine Woge nackter, ungeheuer starker Angst spülte sein logisches Denken hinweg. Er schrie, schlug wie von Sinnen um sich und stolperte blindlings nach hinten. Sein Fuß verfing sich in einem Hindernis; er fiel, prallte schmerzhaft auf dem Boden auf und sah einen Schatten auf sich zurasen.
    Blindlings riß er die Hände hoch, schlug nach dem vermeintlichen Angreifer und merkte zu spät, daß es nur ein Stuhl war, den er mit seinem Sturz aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Seine Faust traf das harte Holz und zerschmetterte es, aber auch seine Haut platzte auf, und ein neuer Schmerz zuckte durch seinen Arm. Noch immer schreiend sprang er wieder hoch, rannte blindlings weiter und prallte nach wenigen Schritten abermals gegen ein Hindernis.
    Diesmal war der Schlag so heftig, daß er ihn fast betäubte. Sarim fiel, blieb einen Moment benommen liegen und fühlte Blut aus

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