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Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen

Titel: Der Hexer - NR43 - Revolte der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Gefangener mitgeschleift, sondern merkte, wie man auf mich Rücksicht nahm. Madur hatte sogar angeboten, mir eine Trage bauen zu lassen, damit die Sree mich tragen konnten.
    Mittlerweile bedauerte ich es fast schon, das Angebot so entschieden abgelehnt zu haben, doch eher hätte ich mir die Zunge abgebissen, als darum zu bitten, nun doch getragen zu werden. Mir war alles verhaßt, was mit Sklaverei zu tun hatte, und um nichts anderes handelte es sich hier. Trotz ihres Aussehens waren die Sree keineswegs Tiere, sondern intelligente Wesen, auch wenn Madur in diesem Punkt grundlegend anderer Ansicht zu sein schien. Mich würde nicht wundern, wenn er und die anderen Inguré diesbezüglich noch einmal eine böse Überraschung erleben würden.
    Nachdem Aneh eingesehen hatte, daß sie mich von meinem Vorhaben nicht abbringen konnte, hatte sie mir einen Vorschlag unterbreitet. Zwischen den beiden Türmen gab es einen See, der durch einen unterirdischen Stollen mit dem uns umgebenden Meer verbunden war. Sie hatte eine grobe Zeichnung angefertigt, die mir zeigte, daß die unterirdische Luftblase sich keineswegs rund, sondern in Form eines Halbmondes erstreckte. Während wir auf dem Landweg der Krümmung folgen mußten, konnte ich meinen Weg auf diese Art um ein beträchtliches Stück abkürzen. Aneh würde mit Hilfe des Magierkreises eine schützende Luftblase für mich erschaffen. Um Zeit zu sparen, war ich nach kurzem Überlegen auf den Vorschlag eingegangen.
    »Wie weit ist es noch zum See?« wandte ich mich an Madur.
    Er musterte mich mit verdecktem Spott, der gerade noch an der Grenze zur Unverschämtheit lag. Überhaupt hatte sich sein Verhalten geändert, seit wir den Turm verlassen hatten. Er behandelte mich immer noch ehrerbietig, aber es war eine Form von Ehrerbietung, bei der es ihm gelang, mir mit jedem Wort und jeder Geste deutlich zu machen, wie überlegen er mir hier war.
    »Etwas weniger als zwei Meilen. Wenn wir nicht zwischendurch noch ein paar Ancen-Honks zur Hölle schicken müssen, können wir es also in drei bis vier Stunden schaffen. Wünscht Ihr eine Rast? Wir können auch immer noch umkehren.«
    Ich schüttelte den Kopf, obwohl ich mich am liebsten an Ort und Stelle hingesetzt hätte. Madur wartete nur auf ein solches Zeichen von Schwäche, doch da konnte er lange warten. Ich dachte auch gar nicht daran, umzukehren. Er hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, daß er gegen das ganze Unternehmen war. Mittlerweile gingen mir seine ständigen Versuche, mich zur Umkehr zu bewegen, mächtig auf die Nerven.
    Einen Augenblick war mir, als hätte ich hinter mir im Dickicht des Dschungels eine schwache Bewegung wahrgenommen. Als ich genauer hinsah, glaubte ich für einen Augenblick, einen dunklen Schatten zu entdecken. Vielleicht war es nur ein Tier. Vielleicht aber auch ein Sree.
    Ich machte Madur darauf aufmerksam. Er beobachtete das Dickicht einige Sekunden lang, trat sogar ein paar Schritte darauf zu, dann schüttelte er den Kopf.
    »Dort ist niemand. Ihr müßt Euch getäuscht haben. Einen Ancen-Spion hätten wir schon längst entdeckt.«
    »Hoffentlich«, murmelte ich, doch Madur beachtete mich schon nicht mehr. Wut darüber, wie leichtfertig er die Gefahr überging, schoß in mir hoch, doch ich beherrschte mich. Mit einem zweifelnden Blick in die Richtung, in der ich die Bewegung gesehen zu haben glaubte, wandte ich mich ab und stapfte weiter. Madur war mit den Gefahren des Dschungels vertraut, und ich mußte mich wohl oder übel auf ihn verlassen. Ich war übermäßig nervös, und es konnte gut sein, daß ein Baumstamm oder ein vom Wind bewegter Ast mich genarrt hatten.
    Eine weitere Stunde hielt ich den mörderischen Marsch durch, nachdem ich den Trick einmal herausgefunden hatte.
    Statt wie ein nervöses Hemd durch die Gegend zu hüpfen, zwang ich mich zur Ruhe und wartete jeweils ab, bis die Sree sich ein Stück vorgearbeitet hatten. Erst dann holte ich mit einigen weiten Schritten auf.
    Wir rasteten auf einer kleinen Lichtung, als wir etwa die Hälfte des Weges zum See zurückgelegt hatten. Erschöpft ließ ich mich zu Boden sinken – und fuhr mit einem leisen Schmerzensschrei wieder hoch. Das knöchelhohe Gras hatte eine Dornenranke verborgen. Wütend schob ich sie mit dem Fuß zur Seite und ignorierte Madurs schadenfrohes Grinsen. Ich massierte meine schmerzenden Beine und lehnte mich mit geschlossenen Augen zurück.
    Doch ich fand keine Ruhe. Ein seltsames Gefühl der Bedrohung erfüllte

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