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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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nächsten Moment brach die Halterung des Daches endgültig zusammen.
    Ich sah, wie die tonnenschwere Kuppel herabsackte, und dann versank die Welt um mich herum hinter einem Vorhang aus Dunkelheit und ewigem Schweigen...

    * * *

    Sekundenlang war niemand fähig, sich zu rühren oder auch nur einen Laut von sich zu geben. In grotesker Haltung stand Howard da, mitten in der Bewegung versteinert, und starrte Dr. Gray an. Rowlf stand auf der Schwelle und preßte seine Hand so fest um den Türrahmen, daß das Holz knirschte.
    Mary Winden öffnete ihren Mund zu einem Schrei und wollte sich die Hände vors Gesicht schlagen, führte die Bewegung jedoch nicht zu Ende. Sie verdrehte die Augen und sackte ohnmächtig in sich zusammen. Rowlf griff instinktiv zu, fing sie auf und ließ sie zu Boden gleiten.
    »Was...?« keuchte er. »Ist doch...«
    Er schob Dr. Gray wie eine Puppe zur Seite und beugte sich über Robert. Obwohl er wußte, daß der Arzt sich nicht irrte, weigerte er sich, an das Unvorstellbare zu glauben. Mit zitternden Fingern tastete er über den Hals des Toten, klammerte sich verzweifelt an die Hoffnung, wenigstens ein noch so schwaches Lebenszeichen zu spüren...
    Es gab keines.
    Trotzdem gab Rowlf noch nicht auf. Er versuchte es mit Mund-zu-Mund-Beatmung, während Dr. Gray in rhythmischen Abständen Roberts Brustkorb zusammenstauchte und das Herz massierte. Minutenlang mühten sie sich verbissen ab, bis der Arzt seine Hände sinken ließ.
    »Es hat keinen Zweck«, murmelte er mit erstickter Stimme. Er schien in den wenigen Minuten um ein Jahrzehnt gealtert zu sein.
    »Machen Sie weiter!« brüllte Rowlf ihn an und vergaß vor Aufregung sogar seinen Akzent. Sein Gesicht war weiß wie ein Laken.
    Weitere zehn Minuten versuchten sie alles Menschenmögliche, um dem Tod doch noch ein Schnippchen zu schlagen, bis auch Rowlf die Sinnlosigkeit ihrer Bemühungen einsah. Tränen schossen ihm in die Augen; der kraftstrotzende Hüne, den sonst scheinbar nichts aus der Bahn zu werfen vermochte, weinte wie ein kleines Kind. Wieder und wieder murmelte er Roberts Namen.
    Plötzlich klammerte sich Gray an seinen Arm. Seine Augen waren immer noch weit aufgerissen, aber nicht mehr vor Entsetzen, sondern unbegreifliches Erstaunen hatte sich in seinen Blick geschlichen.
    »Das ist... seltsam!« stieß er hervor. Er packte Roberts Hände und befühlte sie, schob dann in plötzlicher Hektik die Hosenbeine des Toten hoch und befühlte auch seine Waden.
    »Was ist?« fragte Rowlf aufgeregt. Ein schwacher Hoffnungsschimmer trat in seine Augen.
    »Wann ist er zusammengebrochen?« fragte Dr. Gray in Howards Richtung.
    Lovecraft zuckte mit den Schultern. Auch sein Gesicht war kalkweiß. Er stützte sich auf die Lehne eines Stuhls, als fürchtete er, nicht mehr aus eigener Kraft stehen zu können.
    »Vor einer halben Stunde etwa«, stammelte er. »Eher etwas mehr.«
    »Eine halbe Stunde«, wiederholte Gray. Noch einmal betastete er Roberts Hände und Beine, legte ihm eine Hand auf die Stirn und bog seine Finger in verschiedene Richtungen. »Er muß einen Herzschlag erlitten haben und beim Zusammenbrechen bereits tot gewesen sein, sonst wäre sein Gesicht nicht so verzerrt geblieben.«
    »Sag’n Se endlich, wasse meinen!« fauchte Rowlf ungeduldig. Ihm war nicht entgangen, wie sonderbar der Arzt das Wort tot betonte.
    »In mehr als einer halben Stunde hätte das Blut bereits gerinnen müssen. Er müßte sichtlich bleich, seine Körpertemperatur deutlich abgesunken sein. Selbst eine Leichenstarre müßte bereits begonnen haben. Für nichts davon gibt es auch nur das geringste Anzeichen!«
    »Sie meinen...«, begann Howard, sprach aber nicht weiter.
    »Roberts Herz schlägt nicht mehr, aber er ist auch nicht tot«, murmelte Gray. »Es gibt keine medizinische Erklärung für das, was wir hier erleben. Meine Kunst ist am Ende. Hier kann es sich nur um Magie handeln.«
    Howard schloß die Augen. Er konzentrierte sich mit aller Kraft. Vor vielen Jahren war er ein Mitglied des Ordens der Templer gewesen; nicht nur ein einfaches Mitglied, sondern der Time-Master. Er war in der Lage, den Ablauf der Zeit kraft seines Willens zu verändern, und diese Fähigkeit wandte er nun an.
    Genauer gesagt: er versuchte es.
    Etwas störte seine Konzentration. Eine fremde Macht schien sich in seine Gedanken zu schleichen, mit seiner eigenen Kraft zu kollidieren und sie auf unbegreifliche Art zu blockieren. Er paßte sich dem fremden Einfluß an, versuchte ihn zu

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