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Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Der Hexer - NR48 - Geistersturm

Titel: Der Hexer - NR48 - Geistersturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Kirche«, keuchte er. »Howard... Rowlf... ihr lebt?«
    »Wir ja, Jungchen«, rief Rowlf freudestrahlend. »Aber bevor de dich ’s nächste Mal tot stell’n tust, sagste uns vorher Bescheid, ja?«
    Ich lächelte unsicher und wollte mich hochstemmen. Ein scharfer Schmerz zuckte durch meine Schulter und ließ mich aufstöhnen. Mein linker Arm fühlte sich taub und gefühllos an.
    So gefühllos, als ob er von einem Steinbrocken getroffen worden wäre!

    * * *

    Priscylla nahm die Nachricht von ihrer Entlassung ohne sichtliche Gefühlsregung auf. Sie schien keinen Augenblick ernsthaft am Ergebnis der Untersuchungen gezweifelt zu haben.
    »Gut gemacht«, sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. »Ich wußte, daß ich mich auf Sie verlassen kann, Professor.«
    Erst jetzt lockerte sich ihr Bann ein wenig. Es erforderte zu große Kraft, ihn über eine lange Zeit zu beeinflussen, so daß Denham seinen freien Willen teilweise zurückerhielt. Er schrak zusammen und wich einen Schritt in Richtung Tür, als hätte man ihn geschlagen. Sein Gesicht wurde blaß, seine Augen weiteten sich.
    »Was... haben Sie getan?« keuchte er. »Gott, was geschieht mit mir?«
    »Was meinen Sie?« fragte Priscylla unschuldig. Gleichzeitig verstärkte sie wieder ihren Druck auf sein Bewußtsein und lenkte seine Gedanken in ihr wohlgesonnene Bahnen.
    Der zornige Ausdruck in seinem Blick zerbrach schlagartig. Doch sie spürte, daß sie zu schwach war, um ihn sich noch einmal ganz zu unterwerfen. Sie kam vorläufig nicht ohne direkten Kontakt aus, um ihn für längere Zeit zu bannen.
    Noch war das Fremde in ihr nicht stark genug, um mit geballter Kraft zuschlagen zu können.
    Noch.
    Sie mußte sich auf anderes konzentrieren. Es gab Wichtigeres als diesen Narren, der ihr allerhöchstens für eine Weile als nützliches Werkzeug dienen konnte. Vorläufig aber konnte er ihr noch behilflich sein.
    »Was ich meine?« stieß er hervor, unternahm aber keinen Versuch mehr, das Zimmer zu verlassen. »Das wissen Sie genau! Ich weiß nicht, wie Sie das gemacht haben, aber es wird Ihnen nichts nützen. Sie sind noch nicht gesund, das wissen Sie so gut wie ich. Warum haben Sie solche Angst vor Spiegeln, daß Sie keinen im Zimmer dulden? Ihr letzter Anfall liegt auch noch keine zwei Wochen zurück, sondern nur zwei Tage. Nein, Sie sind noch lange nicht gesund, und wir werden Sie nicht entlassen. Ich werde mit Professor Jameson sprechen und ihm die Wahrheit erzählen.«
    »Aber natürlich bin ich gesund«, widersprach Priscylla sanft. »Soll ich es Ihnen beweisen? Kommen Sie.«
    Sie unterstrich ihre Aufforderung durch einen gedanklichen Hieb, der seinen Widerstand schlagartig brach.
    Gehorsam wie eine Marionette trat er zu ihr. Sie hauchte ihm einen flüchtigen Kuß auf den Mund und starrte ihm einige Sekunden lang tief in die Augen.
    »Ich denke nicht, daß Sie irgendwelche Dummheiten machen werden, nicht wahr?« sagte sie. »Meine Entlassung ist doch beschlossene Sache, warum also sollte sich daran etwas ändern?«
    Statt einer Antwort preßte Denham sie an sich und küßte sie leidenschaftlich. Sein Atem ging schnell. Sie spürte, wie er zu zittern begann.
    Priscylla ließ es gelangweilt über sich ergehen.
    Mochte er sich in sie verlieben, das machte es ihr nur einfacher, ihn zu beherrschen. Verliebte Männer waren Dummköpfe, er würde auch weiterhin wie Wachs in ihren Händen sein.
    Nach einer Weile gingen ihr seine Zudringlichkeiten zu weit. Mühelos wehrte sie ihn ab.
    Mit einem enttäuschten Keuchen ließ er von ihr ab.
    »Gehen Sie!« befahl sie.
    Er nickte verwirrt, sah sie noch einmal leidenschaftlich an und verließ mit hängenden Schultern das Zimmer.
    Priscylla blickte ihm böse nach. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, ließ sie sich im Bett zurücksinken.
    Worte, die wie zungenbrecherische, unmenschliche Laute klangen und einer uralten Sprache entsprangen, die nicht für Menschen geschaffen war, kamen über ihre Lippen.
    Worte einer Sprache, die mehr als zweihundert Millionen Jahre alt war...

    * * *

    Schockiert blickte ich auf meine linke Schulter. Dr. Gray hatte das Hemd aufschneiden müssen, weil es mir unmöglich gewesen war, es auszuziehen. Meine Schulter und der daran hängende Arm waren gelähmt. Und jetzt sah ich auch, wieso ich solche Schmerzen hatte.
    Ein dicker Blutergruß hatte die Schulter rot und blau anlaufen lassen; zudem hing der Arm sonderbar verdreht aus dem Gelenk. Jede Bewegung tat höllisch weh.
    »Ausgerenkt«, sagte

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