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Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Titel: Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Priscyllas und all der anderen begannen zu verschwimmen. Plötzlich war ein dumpfes, an- und abschwellendes Brausen in meinem Kopf. Ich stöhnte.
    »Robert, was hast du?«
    Diesmal sprach Priscylla so laut, daß ihre Stimme einfach gehört werden mußte. Ein erschrockenes Raunen lief durch die Menge hinter meinem Rücken, und selbst der Priester hörte auf mit seinen lateinischen Gebeten und sah verstört auf mich herab.
    »Was ist mit dir, Liebling?« fragte Priscylla erschrocken. Ihre Hand berührte meine Schulter.
    Und es war sonderbar – im gleichen Moment erloschen die Visionen. Es war, als strömte neue Kraft aus Priscyllas Fingern in meinen Körper.
    Verwirrt sah ich auf, registrierte bestürzt, daß sich aller Aufmerksamkeit nun wirklich auf mich konzentrierte, und versuchte mich in ein Lächeln zu retten, das aber wohl eher zu einem dämlichen Grinsen geriet.
    »Es ist... nichts«, sagte ich ausweichend. »Es tut mir leid. Ich... hatte einen Schwächeanfall.«
    »Ist alles in Ordnung, Mr. Craven?« fragte der Priester von seinem Altar herab.
    »Sicher«, antwortete ich. »Normalerweise ist es ja das Privileg der Bräute, in Ohnmacht zu fallen, aber ich bin für Gleichberechtigung, wissen Sie? Machen Sie weiter.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet, wie wenig komisch er meinen Scherz fand. Er schenkte mir noch einen strafenden Blick, schüttelte kaum sichtbar den Kopf und fuhr schließlich mit seiner Litanei fort.
    Die Visionen kamen nicht wieder. Und die ganze Zeit lag Priscyllas Hand auf der meinen, was der Priester sehr wohl bemerkte, aber diskret überging.
    Schließlich war es soweit:
    Aus dem Rharbarberrhabarber des Priesters wurde verständliches Englisch, als er mich fragte:
    »... willst du, Robert Andara-Craven, Priscylla zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis daß der Tod euch scheidet?«
    NEIN! dröhnte eine Stimme in meinem Kopf. Tu es nicht, Robert! Sie bringt dich um! Der steinerne Engel an der Wand bäumte sich auf wie in Qual. Das Gesicht des geschnitzten Jesus zuckte. Blut quoll aus den Seiten der aufgeschlagenen Prachtbibel auf dem Altar. Tu es nicht, dröhnte die Stimme in meinem Kopf.
    Ich stöhnte. Priscyllas Hand glitt von meinen Fingern herunter. Für einen Moment verzerrte sich ihr Gesicht, wurde zu einer entsetzlichen Fratze, in deren Augen ein satanisches Feuer glomm.
    »Nein...«, stöhnte ich. Mir wurde Übel.
    »Was?« fragte Priscylla verdutzt. »Was hast du gesagt?« Wieder glitt ihre Hand über die meine.
    Und wieder durchströmte mich diese ungeheure Ruhe und Kraft.
    Mit einem Male kam ich mir lächerlich vor. Zum Teufel, war ich verrückt geworden? Ich war dabei, meine eigene Hochzeit zu schmeißen!
    »Willst du, Robert Andara-Craven?« fragte der Priester noch einmal.
    »Natürlich will ich«, unterbrach ich ihn grob. »Wozu bin ich wohl sonst hier? Ja, zum Teufel!«
    Der Unterkiefer des Priesters klappte herunter. Aus den Zuschauerbänken hinter mir erhob sich ein unruhiges Murren, und auch Priscyllas Lächeln wirkte mit einem Male etwas verkrampft – vorsichtig ausgedrückt.
    Aber sie bewahrte Haltung, und auch der Priester versuchte wenigstens so zu tun, als wäre nichts geschehen, und wandte sich nun Priscylla zu, um ihr die gleiche Frage zu stellen.
    Eine fast hysterische Heiterkeit begann sich in mir breitzumachen. Der Priester in seinem rotgolden gestreiften Gewand, die Kirche und die vielen Leute hinter uns – all das kam mir mit einem Male unsäglich dumm und albern vor. Zum Teufel, wir waren erwachsene Menschen, was brauchten wir diesen Mummenschanz, nur um miteinander ins Bett gehen zu dürfen?
    Aber gleichzeitig spürte ich auch, daß dies nicht meine Gedanken waren.
    Das Drängen und Wispern in meinem Kopf hatte aufgehört – aber die aggressive Heiterkeit, die ich plötzlich verspürte, war nichts als ein neuerlicher Angriff, der diesmal aus einer ganz anderen Richtung kam.
    Ich zwang mich, den Blick zu heben und zur Flüstergalerie hinaufzusehen. Die junge Frau mit dem goldenen Haar stand noch da. Ihr schwarzer Mantel bauschte sich, als verberge sich ein Paar gewaltiger Flügel darunter. Trotz der großen Entfernung spürte ich das Brennen ihres Blickes. Die steinernen Engel über dem Altar schlugen wie wild mit den Schwingen.
    Mein Traum. Dies alles war nicht wahr! Es war der Traum, der zurückkehrte!
    »... und so erkläre ich euch zu Mann und Frau«, sagte der Priester in diesem Moment.
    Ich schrak hoch, blickte ihn

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