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Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Titel: Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Lächeln war kalt wie Eis.
    »Du... siehst dauernd auf die Uhr«, erklärte ich stockend. Ein dicker, schmerzhafter Kloß saß plötzlich in meiner Kehle. Ich hatte Angst. Panische Angst, ohne auch nur den mindesten Grund dafür zu haben. Was geschah hier?
    »Es ist nach elf«, erklärte Priscylla und stand auf. »Wir sollten allmählich... nach oben gehen.«
    »Nach oben?«
    »Heute ist unser Hochzeitstag«, erinnerte Priscylla stirnrunzelnd. »Es gibt da etwas ganz Bestimmtes, das frisch angetraute Eheleute in der ihm folgenden Nacht zu tun pflegen, weißt du?«
    Ihre Worte ließen mich erschaudern, aber nicht aus dem Grund, den sie anzunehmen schien. Das Gefühl, einen entsetzlichen Fehler zu begehen, wurde immer stärker in mir.
    Trotzdem nickte ich, lächelte verkrampft und stand auf, um sie in die Arme zu nehmen und zu küssen.
    Priscylla entschlüpfte mir mit einer raschen Bewegung, schüttelte den Kopf und wandte sich zur Tür. »Oben«, sagte sie einfach.
    Zorn machte sich in mir breit. So hatte ich mir unsere Hochzeitsnacht gewiß nicht vorgestellt. Verdammt, ich war zwar kein Casanova, aber auch kein Klosterschüler, und schon gar nicht prüde. Aber Priscylla machte alles kaputt, mit wenigen und – und das war das Schlimme – sehr genau überlegten Worten.
    Ich schluckte die ärgerliche Bemerkung herunter, die mir auf der Zunge lag, leerte mein Champagnerglas mit einem einzigen Zug und stellte es so heftig auf den Tisch zurück, daß der dünne Stiel zerbrach. Priscyllas Blick folgte jeder meiner Bewegungen. In ihren Augen blitzte es spöttisch auf.
    Gut, vielleicht war auch für sie alles zuviel gewesen, versuchte ich mir einzureden. Immerhin hatte sie nicht nur eine Menge hinter sich – die Entführung, die jahrelange Gefangenschaft in Necrons Kerker und anschließend im Summer-Sanatorium, und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, eine versuchte Vergewaltigung am Morgen ihres Hochzeitstages.
    Aber das allein war es nicht.
    Irgend etwas in ihrem Blick war... falsch. Etwas fehlte – oder etwas Neues war da, was nicht hineingehörte.
    Bevor wir das Zimmer verließen, sah auch ich noch einmal zur Uhr. Es war halb zwölf.
    Noch eine halbe Stunde bis Mitternacht.

    * * *

    Es geschah.
    Jetzt.
    Shadow spürte, wie sich die Macht zusammenballte, uralte Teile eines vor undenkbaren Zeiten auseinandergerissenen Ganzen sich wieder vereinten.
    Der Kreis schloß sich. Immer schneller und schneller bewegten sich seine Enden aufeinander zu. Sie würden sich berühren.
    Es würde geschehen.
    Jetzt und hier. Und keine Macht der Welt – nicht einmal mehr die des UNAUSSPRECHLICHEN – vermochte es noch zu verhindern.
    Sie hatte versagt.
    Sie fühlte sein Kommen, noch ehe sie die Bewegung hinter sich spürte und den Schatten sah.
    Einen Moment lang überkam sie Furcht. Aber das Gefühl verging so rasch, wie es gekommen war. Für eine Sekunde schloß sie die Augen, öffnete sie wieder, drehte sich herum und blickte den hochgewachsenen blonden Mann an. Hinter ihm begann sich ein Schatten zu materialisieren, ein graues, wogendes, formloses Ding.
    »Du Närrin«, sagte der Engel mit dem Flammenschwert. »Du hast alles noch schlimmer gemacht.«
    »Ich hatte nichts zu verlieren«, antwortete Shadow leise. Sie sprach mit großem Ernst, und der El-o-hym schien dies zu spüren, denn in den Ausdruck von Zorn auf seinen Zügen mischte sich Erstaunen, dann fast so etwas wie Schrecken.
    »Du... liebst diesen Menschen«, murmelte er.
    Das formlose graue Ding hinter ihm flackerte starker. Es kam näher, nahm – fast – Gestalt an und trieb wieder auseinander. Nichts, nicht einmal mehr Hasturs Macht, konnte es jetzt noch zurückhalten.
    »Aber Liebe ist ein Gefühl der Menschen«, fuhr der El-o-hym fort. »Unser Volk ist nicht dazu geschaffen...« Er stockte, sah Shadow einen endlosen Moment lang sehr nachdenklich an – und lächelte plötzlich.
    »Du bist ein Mensch geworden«, sagte er.
    Shadow nickte. Sie schwieg. Etwas löste sich von ihr, wie eine unsichtbare Last, die sie all die zahllosen Jahrmillionen ihres Lebens mit sich herumgetragen hatte, ohne sie auch nur zu spüren.
    »Du weißt, was du damit aufgibst«, fuhr der El-o-hym fort. »Unser Volk wurde erschaffen, um zu kämpfen. Wir sind Wächter. Hüter des Lichtes.«
    »Aber wir können... wählen«, sagte Shadow stockend.
    »Einmal«, bestätigte der El-o-hym. »Und es ist nicht rückgängig zu machen.«
    »Ich weiß«, flüsterte Shadow.
    »Und du willst es

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