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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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nicht das bereitet dir Sorgen?«
    Er schnallte sein Schwert auf den Rücken und sah sie an. Sie sah die Wut in seinen Augen lodern.
    »Vier englische Galeeren bewachen die Bucht, Rauch steigt vom Strandstück auf.« Er zeigte nach Süden. Sie konnte die grauen Schwaden undeutlich vor dem Hintergrund des ähnlich gefärbten Himmels erkennen.
    »Die Engländer haben uns aufgestöbert.«
    Die Zeit verging quälend langsam, während Erik wartete, dass die Engländer ihre Jagd aufgaben. Diese aber kannten kein Erbarmen und drehten jeden Stein auf der kleinen Insel um.
    Er hatte seine gesamte Selbstbeherrschung aufbieten müssen, um nicht sofort zurück zum Strand zu eilen. Doch das konnte er nicht. Zwei Dinge waren ihm im Weg: Er musste Ellie schützen – sie im Griff des englischen Kriegers zu sehen, war ein Anblick, den er nicht so rasch vergessen würde –, und er musste an seine Mission denken.
    Wurde er gefangen, würde Bruce seine Söldner nicht rechtzeitig zur Verfügung haben. Auch hätte er darauf verzichten müssen, dass Erik die Flotte nach Arran brachte. Die Mission stand an erster Stelle. Seine Leute waren gut ausgebildet und konnten auf sich selbst achten.
    Aber sich in einer Höhle zu verstecken und nicht zu kämpfen, lief seiner ganzen Natur zuwider. Stunden später war er halb verrückt und fühlte sich wie ein Löwe in einem zu engen Gehege.
    Wie zum Teufel hatten sie ihn aufgestöbert?
    Da er wusste, dass die Engländer die fehlenden Krieger suchen würden, hatte er das Boot den Strand entlanggezogen und dafür gesorgt, dass im Sand ausreichend Spuren zurückblieben. Die Engländer sollten glauben, dass sie geflohen waren. Sie wussten ja nicht, dass das alte Boot keine fünf Minuten in den starken Strömungen des Kanals überdauern würde.
    Er ruderte sie zu der größeren der zwei kleinen, als Sheep Islands bekannten, vor der nördlichen Spitze von Spoon gelegenen Insel. Von hier aus konnte er die Westseite der Insel größtenteils überblicken sowie auch die englischen Schiffe, die die Bucht bewachten, wenn auch nicht die Bucht selbst.
    Er hatte Ellie in der Höhle unter einem weiteren natürlich gewölbten Eingang zurückgelassen, während er Posten bezog. Auf und ab laufend, um seine Angst zu zügeln, wartete er, dass die Engländer endlich aufgaben. Und jede Minute verstrich mit quälender Langsamkeit.
    Die Zeit war sein Gegner. Die McQuillans erwarteten ihn in dieser Nacht, und das kleine Zeitfenster, in dem sie Arran erreichen und den Angriff starten sollten – in der nächsten Nacht – ließ wenig Raum für Fehler. Mit dem Verstreichen des Tages und der Ungewissheit, was ihn bei der Rückkehr zur Bucht erwarten würde, wurden die fünfzehn Meilen nach Irland immer länger.
    Er wusste, dass er nicht anders hätte handeln können – am klügsten war es, sich nicht vom Fleck zu rühren –, und doch konnte er nicht umhin, sich im Nachhinein Vorwürfe zu machen.
    Die Spannung war nahezu unerträglich. Als Ellie hinter ihn trat und eine Hand auf seinen Arm legte, zuckte er zusammen.
    »Ich wollte dich nicht erschrecken.« Sie spähte durch den trüben, regnerischen Himmel zur Grotte, in der man sie fast entdeckt hatte.
    »Sind sie fort?«
    Er nickte.
    »Vor einer Weile schon.«
    Nicht lange, nachdem er und Ellie im Boot geflohen waren, war eine Galeere in der kleinen Bucht angelandet. Sie hatte rasch wieder abgelegt und war kurz darauf mit einem zweiten Schiff zurückgekehrt. Diesmal blieben die Engländer viel länger. Schließlich war vor wenigen Minuten das eine Schiff nach Süden gesegelt, während das andere nach Norden Kurs auf Kintyre genommen hatte. Erik hoffte, dies bedeutete, dass die Engländer glaubten, er wäre von der Insel geflohen.
    »Werden sie zurückkommen?«, fragte sie.
    »Vermutlich. Aber nicht heute. In wenigen Stunden wird es finster sein.«
    »Was ist mit den anderen Schiffen geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Sie sind hinter der Bucht verschwunden, ich habe sie aus den Augen verloren.«
    Falls die Flotte zur Küste von Ayrshire zurückkehrte, wo die Engländer stationiert waren, würden sie die Südseite der Insel passieren, jener Seite entgegengesetzt, auf der Ellie und er sich befanden.
    »Wann können wir zurück?«
    Er sah seine eigenen Ängste in ihren Augen widergespiegelt.
    »Bald.« Wohl wissend, wie schwer das alles für sie sein musste, zog er sie in die Arme und drückte sie an sich. Es war für beide ein turbulenter Tag gewesen – in vielfacher Weise, doch

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