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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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bedenken geben«, betonte sie, »dass eine Höhle nicht ausreichend ist. Thomas braucht etwas, das ihm Wärme und Schutz vor Nässe bietet. Gibt es nicht in der Nähe ein Haus oder eine Hütte, wohin man ihn bringen könnte?«
    »Bist du heilkundig?«
    Sie dachte an ihren Bruder und verspürte einen harten Klumpen in ihrer Brust. Keine Rede davon. Die Stunden, die sie an seinem Krankenbett verbracht hatte, hatten nichts gebracht. Sie schüttelte den Kopf und hoffte, in der Dunkelheit würde man ihre feuchten Augen nicht sehen.
    »Nein, aber ich habe schon oft Menschen mit Wechselfieber gesehen und kenne die Symptome. Je eher man ihn behandelt, desto besser.«
    Ihr Bruder hatte sich eigensinnig geweigert, die Symptome zu erkennen, und als er sich zu Bett hatte bringen lassen, hatte er schon vor Fieber geglüht. Ellie und ihre Mutter hatten ihn Tag und Nacht gepflegt, viel zu spät, wie es sich zeigte.
    »Bitte«, sagte sie und griff nach seinem Arm. O Gott, wie ein Fels! Die festen Muskeln spielten unter ihren Fingerspitzen. »Könnt Ihr ihn nicht irgendwo hinbringen?«
    Erik war sich ihrer Hand auf seinem Arm allzu deutlich bewusst. Der sanfte Druck ihrer Finger brannte sich durch das Leder seines cotun. Als er sie ansah, verschob sich etwas unbehaglich in seiner Brust. Das Mädchen schien aufrichtig besorgt. Tatsächlich war sie den Tränen nahe.
    Er hasste es, wenn Frauen weinten. Der Anblick war ihm so unangenehm, dass er sich wand wie ein Bursche in Festtagskleidung.
    Es gab viele Plätze, wo er Randolph unterbringen konnte. Er kannte die Insel gut.
    Wie schon seinerzeit William Wallace, so hatten auch Robert Bruce und seine Getreuen die strategische Lage von Spoon Isle im North Channel genutzt, nicht nur als Versteck, sondern als Aussichtspunkt. In Sichtweite der Spitze von Kintyre war Edward Bruce vergangenen September hier stationiert gewesen und hatte Wache gehalten, nachdem Erik Robert Bruce von Dunaverty Castle weggebracht hatte.
    Obschon Erik auf Unterstützung der Inselbewohner rechnen konnte, hatte er bis zum Morgen warten wollen, bis er die Dorfbewohner – größtenteils Fischer und ihre Familien – von seiner Ankunft und seiner misslichen Lage in Kenntnis setzen wollte. Er nahm aber an, dass er seine Leute an einen Ort in der Nähe bringen konnte.
    Er runzelte die Stirn. Da das Mädchen zur Herrschsucht neigte, war es ein schlechtes Beispiel, wenn er ihr so nachgab. Allerdings musste er zugeben, dass sie recht hatte: Randolph sah nicht gut aus. Auch das Mädchen musste sich wärmen und trocknen. Überdies würde er friedlicher mit seinen Männern am Feuer schlafen können, wenn sie nicht in der Nähe lag. Sein Körper fühlte sich noch immer verdammt unbehaglich.
    Sie vom Boot an den Strand zu tragen, war keine gute Idee gewesen. Es hatte ihm gar nicht gefallen, wie sie sich in seinen Armen angefühlt hatte. Verdammt, so war ihm eine Frau nicht mehr unter die Haut gegangen, seit er ein Junge von dreizehn gewesen war und eines der Dorfmädchen ihm anmutig angeboten hatte, ihn in die Freuden des Fleisches einzuführen.
    Dass ein unscheinbarer kleiner Spatz sein Verlangen so erregen konnte – das in letzter Zeit eingestandenermaßen nachgelassen hatte – war ein wenig verwirrend. Besonders wenn ihre durchdringenden Augen ihn ansahen und er eine Andeutung von geduldiger Toleranz darin las.
    Es war unnatürlich. Ja, das war es. Unnatürlich. Frauen mochten ihn immer. Was zum Teufel also war los mit ihr?
    Die beunruhigenden Gedanken abschüttelnd, sagte er:
    »In der Nähe ist ein Platz, aber …«
    »O danke!« sagte sie, ehe er den Satz beenden konnte und sah mit strahlendem Lächeln zu ihm auf.
    Das störte ihn. Im Augenblick sah sie, wenn schon nicht hübsch, so doch annehmbar aus. Sie sollte öfter lächeln.
    Er zog sein cotun zurecht. Das merkwürdige Gefühl in der Brust war noch immer spürbar.
    »Aber ich möchte dein Wort, dass du keinen Fluchtversuch unternimmst oder Megs Güte ausnützt, indem du ihre Hilfe suchst. Ihr werdet nicht verraten, wie es kam, dass du zu uns gestoßen bist.«
    »Meg?« Ihre Hand glitt von seinem Ärmel, und kurzzeitig wünschte er sie sich dort zurück.
    »Ich soll mitgehen?«
    »Du brauchst Schlaf. Dort hast du es angenehmer. Aber wenn du lieber neben mir in der Höhle schlafen willst …«
    Im Normalfall hätte er diesen Satz mit anzüglicher Betonung ausgesprochen, da er aber wusste, dass dies auf taube Ohren stoßen würde, sparte er sich die Mühe.
    »Nein«,

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