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Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition)

Titel: Der Highlander, der mein Herz stahl: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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näher.
    »Woher habt Ihr das?«
    Er und Meg wechselten einen Blick, und seine Mundwinkel zuckten.
    »Leider … Piratengeheimnis.«
    Beutestücke von einer seiner Kaperfahrten? Sie kniff die Augen zusammen und versuchte auszuloten, ob er es im Ernst gesagt hatte. Da sie argwöhnte, dass er sie nur aufziehen wollte, griff sie begierig nach dem Gewand und verschwand hinter der Trennwand.
    Als sie sich wenig später wieder zeigte, fühlte sie sich wieder so normal wie seit Tagen nicht mehr. Das Gewand passte ihr um Mitte und Brust – nicht unerwartet – in der Länge aber nur knapp. Ellie hätte am liebsten eine Drehung vollführt, begnügte sich aber mit einem kurzen Nicken.
    »Gehen wir?«
    Sie sagten Meg Lebewohl und verließen das Langhaus, um sich landeinwärts nach Süden zu wenden.
    Er hatte recht. Es war ein herrlicher Tag. Sonnig, wolkenlos und angenehm kühl. Vom grasigen Moorland stieg noch Nebel in Dunstschwaden auf. Die Luft wurde von einer köstlichen, salzigen Seebrise erfrischt. Im Gehen hob sie ihr Gesicht der Sonne entgegen und kostete die sanfte, warme Liebkosung auf ihrer Haut aus.
    Einen Moment lang fühlte sie sich wieder wie das Mädchen, das über die grünen irischen Fluren wanderte, bis sein Schuhwerk vor Schmutz starrte und sein Kleid zerknittert und mit Grasflecken übersät war. Sie hatte jeden Augenblick genossen.
    Wie lange das her war. Sie spürte einen Anflug von Sehnsucht und Bedauern und wusste doch, dass es kein Zurück gab. Auch diese Tage der Freiheit würden bald ein Ende haben.
    Seite an Seite gingen sie in einem Schritt dahin, der für sie angenehm war, ihm aber sicher zu langsam sein musste. Er schien es nicht eilig zu haben. Nie schien er es eilig zu haben.
    »Wohin gehen wir?« fragte sie.
    Er schenkte ihr ein geheimnisvolles Lächeln.
    »Du wirst schon sehen.«
    Sie machte den Mund auf, um eine Antwort zu fordern, hielt aber inne. Sie war ziemlich sicher, dass er ihr nichts verraten würde, außerdem war sie so froh, Luft und Sonne zu genießen, dass es sie nicht kümmerte, wohin sie gingen. Im Augenblick war ihr alles recht.
    Aus dem Augenwinkel warf sie ihm einen Blick zu. Sogar die Sonne schien ihn zu umarmen, ließ die blonden Strähnen in seinem Haar und den satten Bronzeton seiner Haut glänzen und tauchte ihn in einen warmen, goldenen Schein, der einen fast blendete.
    Den Wind im Rücken, hatte er einmal gesagt. Er hatte recht. Wie musste man sich fühlen, wenn man so bevorzugt worden war? Wenn man mit so unerschütterlichem Selbstvertrauen durchs Leben ging? Er war nicht nur mit einem hübschen Gesicht, einem kraftvollen Körper und nach allem, was sie gehört hatte, mit außerordentlichem Kampfgeschick ausgestattet, er war zudem noch lustig, charmant und sehr liebenswert.
    Es musste nett sein. Aber vielleicht auch ein wenig einsam? Es war so einseitig. Die Menschen umdrängten ihn, weil er ihnen etwas geben konnte – mit Worten oder Berührungen –, was aber bekam im Gegenzug er? Vielleicht war es das, was sie anders machte: Sie wollte nichts von ihm.
    »Mich wundert, dass Ihr Euch so lange von Euren Männern trennen könnt. Habt Ihr denn nichts zu tun? Mit Eurem großen Schwert um Euch zu schlagen beispielsweise?«
    Sein Mund verzog sich spöttisch.
    »Sei versichert, dass ich mit meinem Schwert nicht herumschlage.« Ihre Wangen wurden heiß, als ihr aufging, dass er nicht seine Waffe meinte, sondern etwas ganz anderes.
    »Ich wollte nicht …«, stammelte sie.
    Er lachte. Sie in Verlegenheit zu bringen, war für ihn ein Riesenspaß.
    »Hast du mich beobachtet, Ellie?«
    »Natürlich nicht!«, protestierte sie, wobei ihre Wangen noch röter wurden. Er wusste, dass sie log – dieser Teufel.
    Nun war es nicht so, als hätte sie nach ihm Ausschau gehalten. Sie war am Tag zuvor nur in die Nähe des Klippenabsturzes geraten, hatte zufällig hinab zum Ufer geblickt, wo die Männer ihr Lager aufgeschlagen hatten, und hatte gesehen, wie er mit Schwert, Streitaxt und Kriegshammer übte. Bis sie sich gefasst hatte, war sie wie hypnotisiert von den wilden Hieben gewesen, die als »Training« galten, und hatte gestaunt, welche Kraft hinter jeder Bewegung steckte.
    Die strengen Regeln unterworfenen Zweikämpfe der Ritter waren ihr vertraut, der ungezügelte, gnadenlose Kampfstil der Highlander, der nichts Zivilisiertes an sich hatte, war ihr jedoch völlig fremd und reizte ihre Neugierde. Dabei überging sie geflissentlich die Tatsache, dass diese einer eindrucksvollen

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