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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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dann nämlich ihrerseits dir folgen.“
    Kade verzog bei dieser Vorstellung amüsiert die Mundwinkel, nickte aber widerstrebend. „Gut, ich warte, bis deine Männer den Wald durchkämmt haben. Aber wenn sie die beiden nicht entdecken, werde ich den Suchtrupp nicht wie geplant erst morgen früh losschicken, um die Strecke von hier bis England abzureiten. Er wird noch heute Abend aufbrechen.“
    Die anderen nickten und wandten sich zur Treppe.
    Das Geräusch der Tür riss Averill aus dem leichten Schlummer, in den sie geglitten war. Sie saß auf einem Stuhl neben Domnalls Lager und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen, ehe sie den Kopf zur Tür wandte. Kade kam quer durch die Kammer zu ihr. Er beugte sich vor, küsste sie auf die Stirn und richtete sich wieder auf, um den nach wie vor bleichen Mann auf dem Bett zu betrachten.
    „Er hat sich noch nicht gerührt?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe vorhin Lärm aus der Halle gehört. Was ...?“
    „Brodie“, erwiderte Kade missmutig. „Er wollte mehr Whisky und war überzeugt, dass er ihn dieses Mal bei sich behalten könne. Dieser Narr“, fügte er bitter an.
    Sie runzelte die Stirn, als sie sich daran erinnerte, dass sie keine Tinktur mehr für den Whisky hatte. „Was habt Ihr ihm gesagt?“
    „Dass kein Whisky mehr da sei. Danach habe ich Fergus mit einem Tablett voll Essen nach oben geschickt und ihm ausrichten lassen, dass ich mich morgen vielleicht um Nachschub für ihn kümmern wolle. Sofern er äße.“
    „Und hat er gegessen?“, erkundigte sie sich neugierig. „Aye. Das Tablett war leer, als Fergus es abgeholt hat. Er sagt, Brodie habe schon viel besser ausgesehen, als er etwas im Bauch hatte. Er war auf den Beinen und angezogen und konnte schon wieder gehen, ohne sich stützen zu müssen. Allerdings ist er noch nicht nach unten gekommen“, fügte Kade an und runzelte die Stirn. „Die Krieger haben ein Bündel des Krautes mitgebracht, nach dem Ihr gesucht habt. Meint Ihr, Ihr könntet bis morgen etwas von dieser Tinktur zubereiten? Brodie raste, als er keinen Whisky bekam, und ich fürchte, dass er richtig unangenehm wird, wenn er weiterhin keinen zu sich nehmen kann. Zugleich möchte ich ihm keinen ohne Eure Tinktur geben.“
    „Das ist möglich“, sagte Averill müde. „Wenn sein bisheriges Verhalten seine angenehme Seite ist, möchte ich seine unangenehme wahrlich nicht erleben“, setzte sie hinzu.
    Er erwiderte ihr spöttisches Lächeln, wurde aber gleich wieder ernst. „Wenn er mit der Sauferei nicht aufhört, werde ich ihn verstoßen müssen. Ich kann nicht zulassen, dass er die Bediensteten und Kämpfer misshandelt. Er hat sich einfach nicht in der Gewalt, wenn er betrunken ist.“
    Sie nickte stumm. „Und Euer Vater rührt den Becher nach wie vor nicht an?“, fragte sie.
    „Ganz recht, er hat heute noch nicht einen Tropfen getrunken ... Doch es ist erst ein Tag vergangen, Frau“, gab er zu bedenken. „Womöglich bettelt er schon morgen wieder nach Whisky.“
    „Aye." Sie seufzte und fragte sich, was an dem Gebräu so Besonderes war, dass es die Männer derart fest in seinen Klauen hielt. War ihr Leben wirklich so elendig, dass sie lieber bis zur Besinnungslosigkeit zechten, als sich ihm zu stellen? Das Dasein war hart, zugegeben, doch die Stewart-Männer hatten es weitaus besser getroffen als die meisten übrigen Menschen. Viele von denen hätten ohne auch nur darüber nachzudenken mit ihnen getauscht - Männer und Frauen, die sich im wahrsten Sinne die Finger wund schufteten und dies für nicht mehr als einen Hungerlohn. Wenn überhaupt. Seltsamerweise schienen die einfachen Leute glücklicher zu sein, als Brodie und Kades Vater es trotz aller Vergünstigungen waren. Was Averill als höchst widersinnig empfand.
    Sie wurde jäh aus ihren Gedanken gerissen, als ihr Gemahl sich neben ihr versteifte. Fragend sah sie zu ihm auf und folgte seinem Blick zu Domnall, der die Augen aufgeschlagen hatte und sich verwirrt umschaute. Sofort erhob sie sich und griff nach dem Becher Met auf dem Tischchen neben dem Bett. Sie hatte ihn schon vor Stunden dort abgestellt, und zweifellos war er nicht länger angenehm kühl, doch sie glaubte kaum, dass Domnall dies scherte.
    Als sie sich dem Bett zuwandte, schritt Kade eilig auf die andere Seite und half ihr, indem er seinen Mann den Rücken stützte und ihn aufrichtete.
    Sie dankte ihm murmelnd und setzte dem Verletzten das Gefäß an die Lippen. „Hier, trinkt“, sagte sie.
    Zunächst sah

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