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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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es eine Weile dauern mochte, bis sich die Bediensteten wieder wohlgemut und gelassen durch die große Halle bewegten. Vielleicht, wenn Brodie entweder vom Whisky abgebracht oder aber verbannt worden war, dachte sie bei sich, während sie die Stufen nach oben nahm.
    Die Männer unterhielten sich leise, verstummten jedoch, als sie in die Kammer eintrat, in der Domnall lag. Da sie vermutete, dass sie ihr Gespräch erst wieder aufnehmen würden, wenn sie ging, stellte sie nur das Tablett auf dem Tisch neben Domnall ab und wandte sich schweigend zum Gehen.
    Draußen spähte sie den Gang entlang und lauschte einen Moment. Als sie nichts als Stille hörte, war sie beruhigt. Sie hoffte, dass Kades Vater und Bruder schliefen und heute Abend keinen Ärger machten und die gerade erst zurückgekehrten Knechte und Mägde wieder vergraulten. Sie ging zu dem Gemach, das sie sich mit Kade teilte, und trat ein.
    So müde war Averill, dass sie vergessen hatte, aus dem Gang eine Fackel mitzubringen, um die Kerze anzuzünden. Doch auf der Truhe bei der Tür brannte bereits eine. Verwundert betrachtete sie diese. Plötzlich hörte sie es hinter sich rascheln und fuhr herum.
    Sie erstarrte, die Augen weit aufgerissen, als sie den Mann sah, der auf sie zukam.

15. Kapitel
    B-brodie! keuchte Averill überrascht und wich unwillkürlich zurück. „I-ich ... W-was tut I-ihr hier?“
    „Ich bin gekommen, um mir die frischgebackene Braut meines Bruders anzusehen“, knurrte er und setzte ihr nach. „Und um Euch zu fragen, warum Ihr mich vergiftet. “
    Ihre Augen weiteten sich vor Schreck noch ein wenig mehr. Gehetzt blickte sie zum Ausgang, doch sie war schon zu weit davon entfernt, als dass sie hätte entkommen können. Ihr nächster Gedanke war, nach Kade zu schreien. Doch ehe ihr auch nur ein Laut über die Lippen kam, spürte sie Brodies Pranke auf ihrem Mund. Der Rest seines Körpers folgte. Brodie presste sich an sie und zwang sie weiter zurück, Richtung Bett.
    „Ich habe mir schon gedacht, dass irgendwer etwas mit dem Whisky anstellt, als mir jedes Mal sterbenseiend davon wurde“, sagte er grimmig, während er sie Schritt um Schritt zurückdrängte. „Doch bis heute Abend war ich mir nicht sicher. Nach dem Essen vorhin ging es mir viel besser, sodass ich mich über die Geheimgänge aus der Burg schlich, um mir in der Schänke einen Schluck Whisky zu genehmigen. Und wisst Ihr, was dann passiert ist?
    Als sie ihn nur mit großen Augen über seine Hand hinweg anstarrte, schüttelte er sie leicht. „Wisst Ihr, was passiert ist?“
    Hastig schüttelte sie den Kopf.
    „Nichts“, raunte er seidenweich. „Ich habe mein Essen nicht über das ganze Wirtshaus verteilt. Ich habe nicht einmal einen Anflug von Übelkeit verspürt. Ich habe mich großartig gefühlt. Also habe ich mir noch einen genehmigt und darüber nachgesonnen, wem auf Stewart wohl daran gelegen sein könnte, uns krank zu sehen. Und wisst Ihr was?“
    Sie beeilte sich, zu verneinen, damit er sie nicht wieder durchschüttelte.
    „Mir ist aufgefallen, dass immer Ihr es gewesen seid, die mir den Whisky brachte. Mit lieblichem Lächeln, wie ein vom Himmel gesandter Engel. Wobei Ihr mich zugleich davor gewarnt habt, dass mein Leib ihn womöglich nicht länger vertrage und es der Whisky sei, der uns alle krank mache.“ Wieder rüttelte er sie in seiner Wut. „Dabei wart Ihr es, stimmt’s?“
    Averill schluckte, nicht sicher, wie sie darauf antworten sollte. Sollte sie den Kopf schütteln und ihn vielleicht durch ihre Lüge in Rage versetzen oder sollte sie nicken und so ganz sicher seinen Zorn wecken? Beide Möglichkeiten würden nicht gut enden, weshalb sie ihn nur stumm ansah und wünschte, sie hätte gleich, als sie Brodie erblickte, nach Kade gerufen.
    „Stimmt’s?“, wiederholte er. Er schüttelte sie so heftig, dass sie Sterne sah und erstmals fürchtete, er könne sie wahrhaft umbringen wollen.
    Sie schloss die Augen und nickte.
    „Wusste ich’s doch, du Mörderhure!“, spie er aus und stieß sie von sich, als habe er sich an ihr besudelt.
    Sie keuchte vor Entsetzen, als sie stürzte. Weil sie hart auf dem Bett aufprallte, ein Bein darauf, ein Bein daneben, blieb ihr fast die Luft weg. Sie öffnete den Mund, um endlich nach Kade zu schreien, doch Brodie warf sich auf sie und begann erbarmungslos auf sie einzuprügeln. Eins ums andere Mal ließ er seine kräftigen Pranken auf ihr Haupt niederprasseln.
    Stöhnend kniff sie die Augen zu und warf den Kopf hin und

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