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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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her. Sie versuchte, den Schmerz niederzuringen und die Dunkelheit zu vertreiben, die sie zu überwältigen drohte. Wenn sie die Besinnung verlor, das wusste sie, war es um sie geschehen.
    „Ich bring dich um“, knurrte Brodie an ihrem Ohr und zerrte ihre Röcke hoch. „Aber erst werd ich noch ein wenig Spaß mit dir haben.“
    Grauen packte sie. Mit aller Kraft zog sie ihr Knie an und traf ihn genau im Schritt. Brodie fuhr hoch und schnappte nach Luft. Nun dürfte er es sein, der Sterne sah, dachte sie kurz, als plötzlich Morag hinter ihm auf tauchte, ein leeres Tablett über dem Kopf schwingend, das Gesicht eine vor Zorn verzerrte Maske. Sie ließ das Brett mit der Wucht einer Frau, die jeden Tag ihres Lebens hart gearbeitet hat, auf Brodies Schädel niederfahren und traf ihn mit der geballten Wut einer Mutter, deren Tochter Unrecht angetan worden war.
    Dieses Mal brauchte es nicht erst zwei Schläge. Er verdrehte die Augen, kippte ohnmächtig nach vom und begrub Averill unter sich.
    Sofort ließ Morag das Tablett fallen und machte sich daran, den Besinnungslosen von ihr herunterzuzerren und sie zu befreien.
    „Melady?“ Sie keuchte vor Anstrengung. „Geht es Euch gut?“
    „Aye“, erwiderte Averill schwach und mühte sich ihrerseits, Brodies Leib von sich zu schieben. Schließlich schafften sie es, ihn ganz aufs Bett zu wälzen. Anschließend erhob sie sich rasch, wobei sie in ihrer Hast ins Taumeln geriet. Morag fasste sie stützend am Ellenbogen und schaute sie besorgt an, ehe sie sich umwandte und auf Brodie herabsah.
    „Er ist stets das schwarze Schaf gewesen“, brummte sie. „Schon als er noch jünger war. Hat sich immerzu in der Burg herumgetrieben, jeden schikaniert und die Mägde begrapscht.“
    Averill seufzte. „Aye, nun, ab morgen dürfte er uns keine Schwierigkeiten mehr machen. Kade sagte, er werde mit ihm reden, und sollte er danach nicht mit dem Trinken aufhören, würde er ihn von Stewart verbannen. Ich vermute, dass Brodie die Verbannung wählen wird.“
    „Und ich vermute, dass Laird Kade ihm kaum eine Wahl lassen wird, sobald er Euer Gesicht gesehen hat“, entgegnete Morag unwirsch. „Der Bastard kann sich glücklich schätzen, wenn er nur vertrieben wird. Und wenn der Laird auch noch erfährt, dass er Euch Gewalt antun und töten wollte ... “ Sie schüttelte den Kopf. „Ich würde sagen, er hat die längste Zeit auf Erden hinter sich. “
    Averill verzog das Gesicht. Sie verachtete Brodie, wollte aber nicht, dass Kade für den Rest seines Lebens wegen ihr einen Brudermord auf dem Gewissen hätte.
    „Vielleicht sollten wir diesen Teil des Vorfalls für uns behalten“ , schlug sie leise vor.
    „Was?“, fragte Morag verblüfft und schüttelte heftig den Kopf. „Nay, Melady. Er ...“
    „War betrunken und hatte allen Grund, zornig auf mich zu sein“, fiel Averill ihr ins Wort. „Schließlich habe ich ihm tatsächlich etwas in den Whisky gemischt.“
    „Oh, Melady, tut das nicht“, erwiderte Morag bekümmert.
    „Was soll ich nicht tun?“, fragte sie verwirrt.
    „Sein Handeln rechtfertigen, so wie seine Mutter es getan hat. Er war nie ein böser Junge, nein. Mal hatte sein Vater einen schlechten Einfluss auf ihn, und mal hatte er Kade vermisst. Das jedenfalls hatte Lady Maighread immer gesagt, als er noch klein war. Und als er älter wurde, war er nie ein bösartiger Mann, sondern schuld war allein der Whisky, dem er verfallen war.“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Und nun wollt auch Ihr eine Ausflucht für ihn finden?“, fragte sie betrübt. „Nach allem, was er Euch antun wollte?“
    „Ich ..setzte Averill an, brach jedoch ab und starrte den Mann hilflos an.
    „War Euer Gemahl je wütend auf Euch?“, fragte Morag leise.
    „Aye", murmelte sie. Zu gut erinnerte sie sich daran, wie er sie dabei ertappt hatte, als sie etwas in den Whisky mischte. Er hatte geschäumt vor Wut, und diese Wut hatte sie geängstigt.
    „Und hat er in seinem Zorn je Hand an Euch gelegt?“, wollte Morag wissen.
    Sie schüttelte den Kopf. Noch nie hatte er ihr auch nur ein Haar gekrümmt.
    „Seht Ihr? Der Laird ist ein anständiger Mann, und anständige Männer lassen ihre Wut nicht an anderen aus“, sagte die Magd mit fester Stimme und funkelte Brodie düster an. „Der da aber ist kein anständiger Mann, also ersinnt keine Ausflucht für ihn, Melady. Erzählt Eurem Gemahl, was er gemacht hat. Sonst werde ich es tun“, fügte sie entschlossen an, wandte sich ab und stapfte aus der

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