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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Kammer.
    Averill sah ihr nach und bemerkte die verschütteten Speisen bei der Tür. Als Morag hereingekommen war und gesehen hatte, wie Brodie sie drangsalierte, musste sie einfach alles fallen gelassen haben, um das Tablett als Waffe nutzen zu können.
    Ein Grunzen vom Bett her ließ sie wachsam herumfahren, doch Brodie war nach wie vor besinnungslos. Allerdings hatte sie nicht vor, darauf zu warten, dass er aufwachte. Sie beachtete das Durcheinander nicht weiter, ergriff die Kerze, trat auf den Gang hinaus und zog die Tür hinter sich zu.
    Sie musste mit Kade reden, dachte sie, blieb aber stehen, als sie Bess auf sich zueilen sah.
    „Was ist geschehen?“, rief diese. „Gerade ist mir Morag auf der Treppe begegnet, die Miene finster wie eine Gewitterwolke. Hat sie ...?“ Die Magd stockte, als sie Averill erreichte und ansah. „Mylady! Euer Gesicht!“
    „Pscht!“, machte sie, packte Bess am Arm und schob sie den Gang entlang, vorbei an Wills Kammer und hinein in die zwischen dieser und Domnalls. Leise schloss sie die Tür, wandte sich um und seufzte. „Wir müssen dieses Gemach zum Schlafen herrichten“, sagte sie.
    „Wer soll denn hier schlafen?“, fragte Bess stirnrunzelnd. „Und was ist mit Eurem Gesicht geschehen? Ihr seht aus, als habe Euch jemand geschlagen.“
    „Was daran liegen könnte, dass mich jemand geschlagen hat“, erwiderte sie lapidar.
    „Wie bitte?“ Bess riss entsetzt die Augen auf. „Doch nicht Euer Gemahl?“
    „Nein, selbstredend nicht“, beteuerte Averill, während sie die Kerze abstellte und die alten Laken vom Bett zog. Nur ein wenig aufräumen und abstauben, dachte sie, das würde für eine Nacht genügen. „Es war Brodie“, gestand sie. „Er hat mich in meinem Gemach überrascht. Er hat herausgefunden, dass ich ihm etwas in seinen Whisky gegeben habe.“
    „Wusste ich doch, dass das noch Ärger geben würde“, erwiderte Bess verdrossen und umrundete das Bett, um Averill zur Hand zu gehen.
    „Nun, bei Gawain und seinem Vater hat es Erfolg gehabt“, stellte Averill fest. „Und dass zwei von ihnen nicht mehr trinken, ist immerhin besser, als wenn alle drei für den Rest ihres Lebens am Whiskyfass hängen würden.“
    Bess schüttelte nur den Kopf. „Euer Gemahl wird ihn grün und blau schlagen, wenn er das Veilchen um Euer Auge sieht. Schlimm genug, dass der Kerl die Bediensteten prügelt, aber Euch? Pah!“ Noch einmal schüttelte sie den Kopf.
    „Aye, also ...“ Sie seufzte und schüttelte ihrerseits den Kopf.
    „Ihr habt noch gar nicht gesagt, für wen wir dieses Bett nun richten“, bohrte Bess nach, als die alten Leinen entfernt waren.
    „Für Kade und mich.“
    Bess richtete sich überrascht auf. „Was um alles in der Welt gibt es an Eurer Kammer auszusetzen?“
    „Dass Brodie dort besinnungslos im Bett liegt.“
    Die Magd riss die Augen auf, straffte aber die Schultern und verkündete: „Nun, dann werden wir diesen Lump eben hinausbefördern. Wir holen die Männer, die können ihn zurück in seine Kammer werfen oder von mir aus auch in den Burggraben. Deshalb müsst Ihr doch noch lange nicht ...“
    „Mir wäre es lieber, wenn Kade nicht erfahren würde, dass Brodie dort ist“, unterbrach Averill sie. „Besser, er nimmt ihn sich erst morgen vor, wenn sein Zorn ein wenig verraucht ist“, erklärte sie und seufzte, als sie daran dachte, wie sehr er in Rage geraten würde, wenn sie ihm beichtete, was geschehen war.
    „Verstehe“, entgegnete Bess. „Und wie wollt Ihr begründen, dass Ihr und er heute Nacht nicht im eigenen Bett schlafen werdet?“
    „Ich werde ihm sagen, dass Morag ein Tablett mit Speisen für mich aus der Hand geglitten und das Bett diese Nacht nicht benutzbar ist.“
    Bess nickte. „Ihr meint, Ihr wollt lügen.“
    „Es ist keine Lüge“, widersprach sie. „Morag ist in der Tat ein Tablett ausgeglitten ... nur dass das Essen auf dem Boden gelandet ist“, räumte sie ein. „Doch heruntergefallen ist es. Und auch das Bett ist wirklich nicht benutzbar, denn schließlich liegt Brodie darin. “
    Die Magd schnaubte. „Immer diese Finten. Auf Mortagne wart Ihr nicht so, bei meiner Treu.“
    „Auf Mortagne war ich ja auch nicht verheiratet“, murmelte Averill und richtete sich auf. „Wir brauchen frische Laken sowie Decken und ...“ Sie verstummte.
    „Was ist?“, fragte Bess und sah sie aus schmalen Augen an.
    „Die Laken sind allesamt in unserer Kammer, und wir brauchen auch die Bettüberwürfe von dort“, stellte

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