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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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wollte, und hat sie deshalb geschlagen.“
    Will schwieg kurz. „Bastard“, zischte er dann. „Obgleich ich zugeben muss, dass er nicht grundlos gehandelt hat, wenn er wirklich annahm, sie habe ihn töten wollen. “ Kade nickte widerwillig. „Allein aus diesem Grund werde ich ihn nicht dafür umbringen, dass er sie angefasst hat.“
    Sein Freund schnitt eine Grimasse. „Was wirst du Stattdessen tun?“
    „Ihn wecken, ihm die Seele aus dem Leib prügeln, und wenn er wieder zu sich gekommen ist, mit ihm reden. Entweder hört er auf zu trinken und Hand gegen die Menschen hier zu erheben - oder er verschwindet und kommt nie wieder zurück.“
    „Verbannung also“, stellte Will fest. Sie hatten Brodies Tür erreicht, und Kade stieß sie auf.
    Er wollte schon hineinstürmen, verharrte jedoch fluchend im Türrahmen, als er sah, dass sein Bruder nicht in seinem Bett lag und auch sonst nirgends zu sehen war. Die Kammer wirkte noch genauso wie gestern Abend. Er argwöhnte, dass Brodie gar nicht zum Schlafen zurückgekehrt war.
    „Wo könnte er sein?“, fragte Will.
    „Zweifellos im Rausch zusammengeklappt, irgendwo auf dem Weg zwischen Burg und Dorf“, sagte Kade verdrossen. Er hatte gehofft, die Angelegenheit erledigt zu haben, ehe Averill erwachte. Doch wie es aussah, war ihm das nicht vergönnt.
    „Wo sind seine Bettdecken?“, bemerkte Will, als Kade sich bereits zum Gehen wandte.
    Er blieb stehen, hob die Brauen und drehte sie wieder zum Bett um. Die Decken waren verschwunden.
    „Meinst du, er hat geahnt, wie sehr du in Wut geraten würdest, und ist einfach in eine andere Kammer gezogen, um dir aus dem Wege zu gehen, bis du dich beruhigt hast?“, fragte Will.
    „Nay“, erwiderte Kade, ohne zu zögern. „Alle Gemächer sind bewohnt, außer Merrys, und er würde niemals ...“ Er brach ab, als ihm aufging, dass Brodie keinerlei Skrupel haben würde, das Gemach seiner Schwester zu entweihen. Auf dem Absatz machte er kehrt und hastete hinaus auf den Gang und zu der Kammer, die einst Merry gehört hatte. Ein rascher Blick hinein sagte ihm allerdings, dass auch diese leer war.
    „Was ist mit dem Gemach zwischen meinem und dem, in dem Domnall liegt?“, fragte Will. „Dort schläft doch niemand, oder? Vielleicht hat er es ja in Beschlag genommen.“
    Kade schüttelte den Kopf. „Nay, dort haben Averill und ich vergangene Nacht geschlafen. Sie sagte, dass Morag ein Tablett aus der Hand geglitten und das Bett mit Essen besudelt worden sei. “
    „Seltsam, die Frau ist doch sonst nicht so ungeschickt“, entgegnete Will.
    Kades Augen wurden schmal, als er dies überdachte. Ein solch ungewandtes Verhalten wäre für jede der Mägde ungewöhnlich gewesen, doch Morag hatte sich als besonders tüchtige Frau erwiesen und gehörte nicht im Mindesten zu jenen Menschen, die mit zwei linken Händen auf die Welt gekommen waren. Irgendetwas musste sie abgelenkt haben oder aber ... Er ließ den Blick zur Tür der verlassenen
    Kammer wandern, als ihm aufging, dass Averill ihre Begegnung mit Brodie geschildert hatte, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Zum Beispiel darauf, wo sein Bruder sie angegriffen hatte. Erwähnt hatte sie allerdings, dass Morag ihn besinnungslos geschlagen hatte. Und Morag war es auch gewesen, der das Tablett aus den Händen geglitten war, sodass die Speisen auf dem Bett gelandet waren.
    Die Gedanken seines Freundes mussten in dieselbe Richtung gegangen sein, denn der fragte plötzlich: „Wo hat Brodie Averill eigentlich überfallen? Doch nicht etwa in eurem Gemach, oder?“
    „Besser für ihn, wenn nicht“, knurrte Kade und schritt auf die Kammer zu, die sie hatten räumen müssen. Er stieß die Tür auf und fluchte, als er jemanden in seinem Bett liegen sah. Er stürzte vorwärts, und fast wäre er um ein Haar auf dem rutschigen Boden ausgeglitten, hätte Will ihn nicht rasch am Arm gepackt.
    Er murmelte einen Dank, richtete sich auf und starrte auf den Schlamassel zu seinen Füßen.
    „Hast du nicht gesagt, dass Morag das Tablett am Bett ausgeglitten sei?“, flüsterte Will.
    Stirnrunzelnd rief sich Kade den vergangenen Abend ins Gedächtnis. „Averill hat nicht ausdrücklich zu verstehen gegeben, dass es am Bett geschehen ist“, räumte er ein. „Ich bin einfach davon ausgegangen, denn weshalb sonst hätten wir nicht hier schlafen können?“
    Will wandte sich dem Mann im Bett zu. „Weil die Kammer bereits besetzt war, schätze ich.“
    Kade spürte die Wut wie einen heißen Klumpen im

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