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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Magen, als er alle Teile zusammenfügte. Brodie war zu schwer, als dass die Frauen ihn hätten fortschleppen können, also hatten sie ihn dort liegen lassen, wo er umgefallen war. Und man musste wahrlich kein Gelehrter sein, um sich auszumalen, weshalb Morag das Tablett ausgeglitten war, dachte er, als ihm einfiel, wie Laddie Brodie den Schild über den Schädel gezogen hatte, um ihn dazu zu bringen, Averill loszulassen. Vermutlich hatte Morag mit dem Tablett das Gleiche getan, nachdem sie die Speisen achtlos zu Boden hatte fallen lassen. Und keine der beiden Frauen hatte es für nötig befunden, ihm das zu sagen. Sie hatten ihn glauben lassen, der Mistkerl sei aus der Burg geflohen, um abzuwarten, dass sein Zorn sich legte.
    Kopfschüttelnd durchquerte er den Raum, blieb neben dem Bett stehen und starrte auf seinen Bruder hinab. Er lag auf der Seite, das Gesicht abgewandt und unter den Decken verborgen, sodass nur sein Haar hervorlugte. „Wach auf“, grollte er.
    „Der ist jenseits von Gut und Böse“, murmelte Will, der neben ihn getreten war.
    „Nicht mehr lange“, erwiderte er grimmig, beugte sich vor und schüttelte seinen Bruder kräftig. „Verdammt, Brodie, wach auf und beweg deinen Hintern aus meinem Bett!“
    Als auch dies keine Wirkung zeitigte, wälzte er ihn auf den Rücken, in der Absicht, ihm mit der flachen Hand ins Gesicht zu schlagen. Er hielt aber jäh inne, als die Felle beiseiteglitten und er ihn ansehen konnte.
    Er fuhr zurück, und der Ärger in seiner Miene wich blankem Entsetzen.
    „Er ist tot! “, hauchte Will. Er klang so fassungslos, wie er sich fühlte. Beide schwiegen und starrten Brodie an.
    „Du glaubst doch nicht, dass was immer Averill ihm in den Whisky getan hat, ihn umbringen konnte, oder?“, fragte Will schließlich.
    „Nay “, erwiderte er. „Gestern Abend hat er gar nichts davon bekommen, weil Averill das Kraut dafür ausgegangen war. Das war es, wonach sie gestern gesucht hat, als Domnall euch gefunden hat. Brodie hat nichts als reinen Whisky getrunken, unten im Wirtshaus.“
    „Gut.“ Will seufzte. „Was, glaubst du, ist dann geschehen?“
    Kade zögerte kurz, ehe er sich vorneigte und den Schädel seines Bruders abtastete. An der Rückseite stieß er auf eine Beule, die darauf schließen ließ, dass er recht gehabt hatte mit seiner Annahme, Morag habe ihn mit dem Tablett niedergestreckt. Er fragte sich betrübt, ob die Frau womöglich zu fest zugeschlagen und ihn aus Versehen getötet hatte, und rollte Brodie wieder auf die Seite, so wie er dagelegen hatte, als sie die Kammer betraten. Er hatte eigentlich einen Blick auf den Hinterkopf werfen wollen, um zu sehen, wie schwerwiegend die Wunde war, hielt jedoch inne, als er einen Blutfleck auf dem schmutzig weißen Hemd entdeckte, der sichtbar wurde, als die Decken durch die Bewegung ein wenig verrutschten.
    Eine Welle der Übelkeit überkam ihn. Er schlug die Felle bis zu Brodies Hüfte zurück und richtete sich erneut auf.
    „Er ist erstochen worden! “, raunte Will.
    Das Erste, was Averill beim Aufwachen spürte, waren ihr pochender Kopf und die schmerzende Prellung in ihrem Gesicht. Missmutig stellte sie fest, dass sie nur aus einem Auge sehen konnte. Sie versuchte, auch das andere zu öffnen, gab jedoch seufzend auf. Es war zugeschwollen.
    „Averill?“
    Kade. Sie runzelte die Stirn, denn er klang, als rufe er sie nicht zum ersten Mal. Sie drehte sich auf den Rücken, um ihn mit ihrem unversehrten Auge anschauen zu können. Er ragte mit einer Miene über ihr auf, die sie hoffentlich nicht allzu häufig an ihm sehen würde - kalt und ergrimmt. Er schien kurz davor, die Beherrschung zu verlieren.
    „Sagt mir, was gestern Abend geschehen ist“, verlangte er, als er bemerkte, dass sie wach war.
    „G-gestern Abend?“, stotterte sie, während die Erinnerung zurückkehrte.
    Kade seufzte. Seine unerbittliche Miene wurde ein wenig weicher. Er ließ sich auf der Bettkante nieder. „Ihr braucht nicht zu stammeln, ich bin nicht wütend auf Euch, aber es ist wichtig. Was ist mit Brodie geschehen?“
    Averill zögerte. „Habt Ihr ihn verbannt, oder hat er sich bereit erklärt, dem Trinken abzuschwören?“, fragte sie, anstatt zu antworten.
    „Weder noch, er ist tot“, sagte er schroff.
    „Was?“ Sie fuhr hoch, als habe ihr jemand einen Eimer Eiswasser über den vom Bett warmen Leib gegossen.
    „Er ist tot, Frau“, wiederholte er leise. „Und nun sagt mir, was geschehen ist.“
    „Aber wie ist das

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