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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gelächelt, riss sich aber im letzten Moment zusammen und nickte knapp.
    „Stewart braucht Euch“, sagte Fergus. „Was nicht heißt, dass ich nicht das Schwert gegen Euch erheben werde, wenn Euer Vater es befiehlt“, fügte er ernst an. „Er ist der Laird.“
    Mehr musste er nicht sagen, Kade verstand. Fergus hatte seinem Vater einen Treueeid geleistet und hielt ihn in Ehren. Kade hätte nichts anderes erwartet. Dies war seine Fehde, und auch wenn die Menschen hier wünschen mochten, dass er sie für sich entschied, würden sie sich dennoch gegen ihn richten, sollte ihr Laird dies verfügen. Das respektierte Kade und hoffte inbrünstig, dass sie ihm dasselbe Maß an Ergebenheit entgegenbringen würden. „Dann werde ich versuchen, es nicht dazu kommen zu lassen, dass er es befiehlt“, entgegnete er ebenso ernst.
    Fergus nickte. „Angus sagte, Ihr habt Euch einen mächtigen Schlag auf den Kopf eingefangen, als Euer Schiff an den Klippen zerschellte.“
    „Aye, zum Glück habe ich treue Freunde, die mich aus dem Wasser fischten und in Sicherheit brachten“, erwiderte Kade und nutzte die Gelegenheit, um Will und Averill vorzustellen. Zunächst wandte er sich nach rechts und wies auf Averills Bruder. „Dies ist einer von ihnen. William Mor-tagne.“
    Er wartete, bis Fergus Will mit einem Nicken begrüßt hatte, und wandte sich dann nach links, wo er Averill zu finden erwartete. Als er sie dort nicht sah, erinnerte er sich, dass er sie hinter seinen Rücken geschoben hatte, und drehte sich noch ein wenig weiter herum. Sie kniete hinter ihm und unterhielt sich im Flüsterton mit Laddie. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Junge noch immer hier war, weil er ja nun, da die Männer von Stewart sich um Kades Vater und Brüder kümmerten, seiner Aufgabe ledig war.
    „Avy?“, rief Kade leise.
    Sie schaute auf, legte Laddie kurz die Hand auf den Arm und erhob sich. „Aye, mein Gemahl?“
    „Kommt.“ Er nahm sie bei der Hand, zog sie zu sich heran und wandte sich wieder Fergus zu. „Meine Frau.“
    Averill schien diese knappe Vorstellung zu missfallen, doch Kade sah keinen Grund für weitere Ausführungen. Schon vor den Toren hatte er verkündet, dass Will und dessen Mannen ihn und seine Gemahlin, Wills Schwester, nach Stewart eskortiert hätten. Nicht notwendig, dies alles noch einmal zu erklären.
    Fergus lächelte Averill an und nickte ihr höflich zu. „Melady - meine Dame“, brummte er mit breitem schottischem Zungenschlag.
    „I-ich g-grüße dich“, murmelte sie.
    Kade runzelte die Stirn angesichts der Art, wie sie stotterte und scheu den Kopf senkte. Dies tat sie nicht in Gegenwart der Mortagne-Krieger, doch die kannte sie ja auch und fühlte sich nicht befangen in ihrer Nähe. Ihr Verhalten gemahnte ihn an seine Absicht, ihre Selbstachtung zu stärken, und er nahm sich das Versprechen ab, so bald als möglich damit zu beginnen ... doch nicht heute. Heute war nicht die Zeit dafür, und so drückte er, ehe er sich wieder Fergus zuwandte, nur kurz und unauffällig ihr Hinterteil, eine Geste, die beruhigend wirken wollte, die sie jedoch überrascht aufkeuchen und zusammenzucken ließ.
    „Da mein Vater nun einmal nicht ganz auf der Höhe ist“, sagte er trocken und griff damit Fergus’ eigene Worte auf, „könntest du mir vielleicht an seiner statt berichten, was sich in meiner Abwesenheit alles zugetragen hat?“
    „Aye“, beschied dieser.
    Kade nickte und wollte der Gruppe gerade zur Tafel vorangehen, als er verharrte, weil Averill seine Hand ergriffen hatte und ihn zurückhielt. Fragend hob er eine Braue.
    Sie zögerte und führte ihn ein Stück weit von den anderen fort. „Während Ihr Euch mit Fergus unterhaltet“, flüsterte sie, „könnte ich nach oben gehen und sehen, ob die Gemächer so annehmbar sind, dass wir darin nächtigen können. Womöglich müssen sie zunächst sauber gemacht werden oder ..."
    „ Aye “, unterbrach Kade sie seufzend. Daran hatte er bislang nicht gedacht, doch wenn die Schlafkammern oben in einem ebenso armseligen Zustand waren wie die Halle, war vor Sonnenuntergang noch jede Menge zu tun. Ganz gewiss würde er nicht auf dieser Streu hier in der Halle ruhen, und ebenso wenig würde er zulassen, dass Will oder Averill es taten. Eher würde er im Burghof ein Lager aufschlagen lassen und sie dort unterbringen. Diese Aussicht stimmte Kade nicht eben glücklich. Er hatte Averill seit der Hochzeitsnacht nicht mehr angerührt - zunächst, weil sie sich erholen sollte, und

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