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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Obwohl sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, musste sie über die entsetzte Miene lachen, die ihre neue Freundin angesichts der Geschichte über das Ungemach der vergangenen Nacht zur Schau trug.
    „Ach du lieber Himmel!“, stieß Evelinde hervor. „Und ihm ging es genauso?“
    „Aye“, beteuerte sie und seufzte tief. „Er ist zusammengeschrumpft wie ein alter Mann in einem kalten Bad.“
    „Oh nein!“, rief Evelinde und prustete los.
    Sie stimmte in das Gelächter ein. Heute, mit einem Tag Abstand zum Geschehen, erschien es auch ihr überaus komisch. Dabei wusste sie gar nicht, wie sie eigentlich darauf zu sprechen gekommen waren. Sie hatten zunächst über Cullens Ruf als Teufel von Donnachaidh geredet. Averill hatte Evelinde neugierig gefragt, was sie empfunden habe, als sie erstmals hörte, dass sie diesen Mann heiraten solle. Nach kurzem Zögern war Evelinde errötet und hatte ihr erstes Zusammentreffen mit ihm geschildert - eine recht pikante Geschichte, die Averill zum Lachen gebracht hatte. Anschließend war sie selbst mit dem Missgeschick von vergangener Nacht herausgeplatzt.
    Es war schon recht ungewöhnlich, fand Averill, dass sie einander derart persönliche Dinge aus ihrem Eheleben erzählten, wo sie sich doch gerade erst kennengelemt hatten.
    Doch sie hatte sich von Anfang an in Evelindes Gegenwart wohlgefühlt, und nun, da sie stundenlang bei Apfelmost zusammengesessen und sich unterhalten hatten, kam es ihr vor, als wären sie schon seit Jahren befreundet.
    „Was mag es nur sein, das die beiden Damen wie zwei alte Hexen gackern lässt?“
    Averill und Evelinde verstummten jäh, als sie Cullens Frage vernahmen, und sahen sich aus großen Augen an, ehe sie selbige schuldbewusst auf die Männer richteten, die just auf die Tafel zugeschritten kamen, an der sie saßen.
    „M-mein Gemahl“, hauchte Averill und sprang unruhig auf. Ob er sie gehört hatte?
    Die Neugierde auf seinem Gesicht und die fragende Art, auf die er eine Braue hochzog, sagten ihr jedoch, dass er nichts mitbekommen hatte. Dennoch bebte sie innerlich, während sie dastand und er, Cullen und Will den Tisch erreichten.
    „Nun?“, hakte Cullen nach. Er war hinter Evelinde getreten und beugte sich vor, um der zierlichen blonden Frau einen Kuss auf die Stirn zu drücken. „Was amüsiert Euch so?“
    Entsetzt starrte sie Evelinde an, doch ihre Angst war unbegründet. Ihre neue Freundin lächelte lieblich und erklärte: „Ach, nur eine alberne, alte Weibergeschichte.“
    Evelindes Antwort rang ihr Achtung ab. Sie hatte nichts als die Wahrheit gesagt. Es war tatsächlich eine Weibergeschichte, nämlich ihre, Averills, und doch verlieh Evelindes Betonung den Worten einen gänzlich anderen Sinn. Sofort verloren die Männer jegliches Interesse.
    „Stimmt etwas nicht?“, wollte Averill unsicher wissen, weil sie sich fragte, weshalb sie so bald schon zurückgekehrt waren.
    „Nay", beruhigte Cullen sie. „Wir sind nur wegen des Mittagsmahls erschienen.“
    „Ach herrje!“ Nun war es an Evelinde, entsetzt aufzuspringen. „Ich habe gar nicht ... Oh“, hauchte sie erleichtert, als die Tür zur Küche auf ging und Mägde mit Speis und Trank in die Halle kamen. „Gott segne Biddy. Wenigstens sie denkt mit.“
    Averill lächelte leicht. Sie wusste, dass Evelinde von Cullens Tante Elizabeth sprach, die jeder nur Biddy nannte. Sie hatte die Frau kurz getroffen, als Evelinde sie in die Halle geführt hatte, ehe sie auch schon wieder in der Küche verschwunden war. Evelinde hatte ihr erklärt, dass Biddy für ihr Leben gern koche und viel Zeit damit zubringe.
    Sie setzten sich, um zu essen. Die Männer hielten sich nicht lange damit auf und waren bald wieder verschwunden, um sich ihrem Geschäft zu widmen, zu feilschen und das Erstandene zusammenzupacken. Averill und Evelinde erhoben sich ebenfalls, um einen Spaziergang durch den Garten hinter der Küche zu machen, saßen aber bereits wieder am Tisch, als Cullen, Kade und Will zum zweiten Mal zurückkehrten.
    Averill lächelte Kade entgegen, doch das Lächeln verblasste, als er eine Braue hob und fragte: „Seid Ihr bereit zum Aufbruch?“
    „Jetzt schon?“, erwiderte sie unwillig. Die Zeit war in Windeseile verflogen, und es schien ihr, als seien sie gerade erst eingetroffen.
    Seine Züge wurden weich, als er ihre Enttäuschung sah. Er schlang ihr einen Arm um die Hüfte. „Wir werden den Besuch wiederholen“, bemerkte er. „Sofern Cullen und seiner Gemahlin das recht

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