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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Kade wusste, dass Tavis eine Schwäche für Rotschöpfe hatte. Diese wundersame Wandlung machte ihn stutzig.
    Er erklärte, weshalb sie gekommen waren, und folgte dem Blonden anschließend hügelan in den Burghof. Sie ritten gemächlich dahin, während die anderen beiden Männer vorauseilten, um den Laird und die Lady auf ihre Ankunft vorzubereiten.
    Als sie am Fuße der Treppe zum Wohnturm hielten, kamen Cullen Duncan und seine Gemahlin gerade die Stufen herab. Kade betrachtete verstohlen die lächelnde zierliche, blonde Dame, wandte sich aber zunächst dem hoch aufragenden, dunkelhaarigen Mann zu und grüßte ihn mit einem Nicken, ehe er sich aus dem Sattel schwang und Averill vom Pferd hob. Er hatte sie gerade abgesetzt, als Will an seine Seite trat und der Teufel von Donnachaidh und seine Frau die letzte Stufe nahmen und ihnen entgegentraten.
    „Stewart... Mortagne“, grüßte Cullen knapp und nickte.
    „Duncan“, erwiderten Kade und Will wie aus einem Munde und nickten ihrerseits.
    Ein Herzschlag verging schweigend, ehe Kade sah, wie die mädchenhafte blonde Frau ihrem Gemahl den Ellenbogen in die Seite stieß.
    Cullen schnitt eine Grimasse. „Meine Frau“, sagte er, legte ihr einen Arm um die Taille und zog sie an sich.
    Kade nickte ihr zu, fasste Averill an der Hand und ließ sie an seine Seite treten. „Meine Frau“, stellte er vor. Er nickte in Wills Richtung. „Und ihr Bruder.“
    Dies galt allein Lady Duncan. Als Kade Will erzählt hatte, dass er nach Donnachaidh reiten wolle, hatte dieser erwähnt, dass er Cullen Duncan bereits kenne und schätze.
    „Ach herrje, man könnte meinen, ihr wäret Wilde und der Sprache nicht mächtig“, murmelte Evelinde Duncan gereizt. Sie lächelte Averill an. „Ich bin Evelinde.“
    „Ihr seid Engländerin“, bemerkte Averill überrascht.
    „Aye, genau wie Ihr.“
    Sie strahlten sich an, ehe Averill sich zur Ordnung rief. „Und ich bin Averill“, sagte sie.
    „Einen guten Morgen, Averill“, erwiderte Evelinde höflich und wies auf den Mann neben sich. „Dies ist Cullen,
    mein Gemahl.“
    Averill schaute zu dem Mann auf, biss sich auf die Lippe und nickte ihm zu. „M-mylord.“ Sie zuckte innerlich zusammen, als sie sich stottern hörte, fuhr aber dennoch an Evelinde gewandt fort: „Und d-dies ist m-mein B-bruder W-will und ...“
    Überrascht sah sie auf, als Kade sie zu sich herumzog und ihr in die Augen sah. Er neigte sich vor und küsste sie. Es war ein hastiger, aber dennoch eindringlicher Kuss, und er ließ ein-, zweimal die Zunge zwischen ihre Lippen fahren, ehe er den Kopf wieder hob und sie freigab.
    Sie stand mit geschlossenen Augen und verträumter Miene einfach da. „Frau“, raunte er.
    „Aye, mein Gemahl?“, fragte sie entrückt. Langsam schlug sie die Augen auf.
    „Ihr wart dabei, uns vorzustellen.“
    „Oh, richtig“, hauchte sie. Ohne den Blick von ihm zu nehmen, sagte sie: „Evelinde, dies ist Kade Stewart, mein Gemahl.“
    „Ich bin erleichtert zu hören, dass er Euer Gemahl ist“, entgegnete Evelinde. Die Erheiterung in ihrer Stimme entging Averill nicht, doch sie störte sich nicht daran. Kade nickte, zufrieden darüber, dass die Ablenkung genügt hatte, das Stottern seiner Frau zu unterbinden. Er hatte sich schon gedacht, dass es helfen würde.
    Noch einmal beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie auf die Stirn, ehe er sie zu Evelinde herumdrehte. „Begleitet doch Lady Duncan, solange ich mich mit ihrem Mann unterrede.“
    „Aye, mein Gemahl“, murmelte sie und trat vor, um sich zu Evelinde zu gesellen.
    Diese lächelte ihr herzlich entgegen und hakte sich bei ihr unter. Während die beiden die Treppe zum Wohnturm hinaufschritten, steckten sie die Köpfe zusammen und tuschelten und lachten, als wären sie schon seit Jahren enge Freundinnen.
    Die Männer sahen zu, wie sich das Portal hinter den Damen schloss. „Wie ich sehe, habt Ihr einen rechten Narren
    an Eurer Frau gefressen“, sagte Cullen belustigt.
    Kade zuckte mit den Schultern. „Wenn ich sie küsse, hört sie auf zu stottern“, erklärte er.
    „Ah“, erwiderte Cullen bedächtig, die Miene unbewegt. „Dann sind Eure Küsse also eher als Heilmittel zu verstehen.“
    „Aye, so könnte man sagen.“ Um seine Mundwinkel zuckte es verräterisch.
    Will schnaubte, und alle drei brachen in Lachen aus, während sie über den Burghof davonschritten.
    „Ich glaub’s nicht!“
    „Doch. So gefühllos wie ein totes Huhn“, versicherte Averill ihrer Gastgeberin.

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