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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Sveaplan.«
    »Wann?«
    »Ich will den Namen und die Adresse Ihres Freundes haben«, sagte Ringmar.
    *
    Es war schon ziemlich dunkel, als sie sich in Winters Zimmer versammelten. Das Licht dort drinnen reichte nicht bis in alle Winkel.
    »Kannst du nicht endlich mal den Zigarillo ausmachen?«, fragte Halders.
    »Ich hab das Päckchen ja noch nicht mal rausgenommen«, sagte Winter erstaunt.
    »Ich wollte nur vorbeugen«, sagte Halders.
    Ringmar räusperte sich und verteilte Papiere auf dem Schreibtisch, den Winter gerade aufgeräumt hatte.
    »Das ist dem Jungen verflixt schwer gefallen«, sagte Ringmar. »Book also.«
    »Hoffentlich konntest du ihn davon überzeugen, dass uns die sexuelle Veranlagung im Prinzip egal ist«, sagte Winter.
    »Dieses >im Prinzip< macht die Sache nicht gerade leicht«, sagte Ringmar.
    »War sein Freund zu Hause?«
    »Am Telefon hat sich niemand gemeldet.«
    »Wir müssen später hinfahren.« Winter sah Bergenhem an. »Schaffst du das heute Abend, Lars?«
    »Ja, nur eine Kontrolle, oder?«
    »Nein«, sagte Halders. »Bring ihn her und peitsch ihn aus.«
    »Hast du das sarkastisch gemeint?« Bergenhem wandte sich an Halders. Der grinste nur.
    »Es geht vor allem um den Zeitpunkt, Lars«, sagte Winter, »aber das weißt du ja selber.«
    »Sein Schwulenkumpel war es bestimmt nicht«, sagte Halders.
    »Vielleicht hat er etwas gesehen«, sagte Ringmar. »Dann hätte er sich wohl schon bei uns gemeldet«, sagte Halders.
    »Du weißt nicht, wie das ist«, sagte Ringmar.
    »Wie was ist?«, sagte Halders.
    »So was mit sich rumzuschleppen«, sagte Bergenhem.
    »Nein, aber du weißt das?«, fragte Halders.
    »Für den Betroffenen kann es verflixt schwer sein, mit so was rauszurücken«, sagte Bergenhem. Er schien nicht gehört zu haben, was Halders gesagt hatte. »Schlimmer als das hier.«
    »Aha«, sagte Halders, »aber woher kommt es dann, dass man fast täglich in der Zeitung lesen kann, wie sich wieder irgendein schwuler Prominenter outet?«
    »Für Prominente ist das anders«, sagte Bergenhem.
    Ringmar räusperte sich wieder.
    »Hast du Halsschmerzen?« Halders wandte sich Ringmar zu.
    »Fredrik«, sagte Winter.
    Halders drehte sich zu Winter um. »Diese vier Jungs haben etwas gemeinsam, und damit meine ich nicht ihre Sexualität«, sagte Winter. »Kannst du noch mal wiederholen, was du mir erzählt hast, Fredrik?«
    »Ich hab ein wenig in der Vergangenheit geforscht«, sagte Halders. »Sie haben alle im Studentenheim von Olofhöjd gewohnt.«
    Bergenhem pfiff durch die Zähne.
    »Was mehr oder weniger für ungefähr die Hälfte aller Göteborger Studenten gilt«, sagte Halders.
    »Aber trotzdem«, sagte Bergenhem.
    »Kaite und Stillman wohnen immer noch dort«, sagte Winter.
    »Smedsberg ist ins Studentenheim von Chalmers gezogen«, sagte Ringmar.
    »Und warum?«, fragte Bergenhem. Das hatten sie noch nicht herausgefunden.
    »Und Book lebt in einer Wohngemeinschaft in Skytteskogen«, sagte Halders. »Die muss jetzt wohl behindertengerecht eingerichtet werden.«
    »Was machen wir mit Olofshöjd?«, fragte Winter. »Vorschläge?«
    »Wir haben nicht genug Leute«, sagte Ringmar.
    »Aber wir können ja schon mal Kaites und Stillmans Zimmernachbarn befragen«, sagte Bergenhem.
    »Kaite hat was Merkwürdiges gesagt, als ich mit ihm gesprochen hab«, bemerkte Winter. Er suchte nach dem Zigarillopäckchen in der Brusttasche und sah Halders' Blick. »Wir sprachen darüber, dass Smedsberg einen Zeitungsboten gesehen hatte, und Kaite war so auf Zack zu fragen, woher der falsche Zeitungsbote denn wusste, dass er ungestört operieren konnte.«
    »Vielleicht hat er's auch nur drauf ankommen lassen«, sagte Bergenhem. »Der falsche Bote, also.«
    »Das meine ich nicht«, sagte Winter. »Kaite hat >sie< gesagt. >Er hätte doch riskiert, mit ihr zusammenzutreffen<, hat er gesagt. Woher wusste er, dass es eine Sie war?«
    »Vielleicht ein Versprecher«, sagte Bergenhem.
    »Ist das nicht ein etwas merkwürdiger Versprecher?«, fragte Winter.
    »Vielleicht sind alle Zeitungsboten in der Welt des jungen Mannes weiblich«, sagte Halders. »In seiner Phantasiewelt. In der Morgendämmerung liegt er da und wartet auf sie.«
    »Aber wie passt das zu der Schwulentheorie?«, sagte Bergenhem.
    »Frag mich nicht«, sagte Halders, »das fällt in dein und Eriks Ressort.«

12
    Bergenhem hatte Rückenwind, als er den Sveaplan überquerte. Vor dem kleinen Laden flatterte ein Zeitungsblatt auf.
    Die Häuser um den Platz wirkten

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