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Der Himmel auf Erden

Der Himmel auf Erden

Titel: Der Himmel auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Telefon nicht, und dann war es nicht da. Es hörte schließlich auf, und er konnte noch ein bisschen Filme gucken und sich dann für die Nacht vorbereiten. Alles, ohne Licht zu machen. Wer draußen vorbeiging, würde sicher glauben, dass hier drinnen niemand war oder dass da jemand schlief. Und genau das wollte er jetzt tun.

19
    Halders und Aneta Djanali waren wieder im Studentenheim, auf einem anderen Korridor. Das Mädchen, das den Streit in Smedsbergs Zimmer gehört hatte, hatte Aris Kaite als den identifiziert, der davongestürmt war. Kein Zweifel trotz Halders Provokationen: Finden Sie eigentlich, dass alle Schwarzen gleich aussehen? Aneta Djanali hatte keine Miene verzogen.
    Sie saßen in Kaites Zimmer. An der Wand überm Schreibtisch hing ein Bild von einer Winterlandschaft, ein weißes Feld. Das Zimmer war aufgeräumt oder wirkte jedenfalls aufgeräumt. Der Schreibtisch war ordentlich: Stifthalter, Notizbuch, Computer, ein Drucker auf einem Aktenschränkchen, zwei ordentliche Bücherstapel neben dem Stifthalter, mehr Bücher in zwei niedrigen Regalen. Ein Mini-CD-Spieler, zwei kleine Lautsprecher im Fenster, das auf die Straße schaute, wo die Autos in der Dämmerung vorbeifuhren.
    Ist das wichtig?, dachte Aneta Djanali. Hier zu sein? Das weiß man nie.
    »Kann man ahnen, dass dieser junge Mann Medizin studiert, wenn man sich hier nur umsieht?«, fragte Halders.
    »Das Anatomieplakat dort ist ein gewisser Hinweis«, antwortete Aneta Djanali und nickte zur Wand, wo das Bett stand.
    »Solche Plakate hat doch heutzutage jeder«, sagte Halders. »Heute sind alle so verdammt an sich selbst interessiert. Man hängt seine Röntgenaufnahmen zu Hause im Wohnzimmer neben der Vitrine auf.«
    »Trotzdem ist es noch etwas Besonderes.«
    »Besonderes? Das ist total üblich heute.«
    »Mhm.«
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Warum ist der junge Mann noch nicht wieder hier?«, fragte Aneta Djanali.
    »Eine gute Frage.« Halders sah auf seine Armbanduhr. Kaite hatte gesagt, er müsste zur Toilette. Draußen im Flur gab es eine gemeinsame für die Mieter.
    Sie hatten nicht vorher angerufen und sich angekündigt.
    Kaite trug immer noch eine Bandage am Kopf. Was verbirgt sich darunter?, hatte Halders sich gefragt. Morgen wissen wir es wahrscheinlich. Der Junge sieht aus wie ein schwarzer Prinz mit Turban. Vielleicht läuft seine gesamte Verwandtschaft zu Hause in der Savanne so herum. Wenn er sich im Spiegel sieht, kriegt er Heimweh.
    Vielleicht ist er jetzt dorthin unterwegs. Halders sah wieder auf die Uhr und dann in den kleinen Vorraum des Zimmers.
    »Was ist das da für eine Tür?«
    »Muss wohl ein Schrank sein«, sagte Aneta Djanali.
    Halders erhob sich und öffnete die Tür. Er sah die Toilette und das Waschbecken und einen Duschvorhang.
    Der Junge war auf dem Weg nach Hause. »Er ist abgehauen«, sagte er und öffnete die Tür zum Korridor.
    Warum um alles in der Welt?, dachte Aneta Djanali.
    *
    Winter rief das Revier in der Tredje Lànggatan an.
    »Polizeirevier Majorna-Linnéstaden, Alinder.« Winter stellte sich vor und erklärte sein Anliegen.
    »Kommt mir bekannt vor«, antwortete Alinder.
    »Wissen Sie, wer das Gespräch entgegengenommen hat?« Er wollte es nicht Anzeige nennen.
    »Lena Sköld, haben Sie gesagt? Eine kleine Tochter, die erzählt hat, dass sie mit einem Onkel mitgegangen ist? Das war ich.«
    »Okay. Haben Sie gerade Zeit, die Angaben zu überprüfen?«
    »Geben Sie mir fünf Minuten, dann sehe ich in den Akten nach. Wo erreiche ich Sie?«
    Sieben Minuten später rief Alinder an. »Jetzt hab ich's.«
    »Okay.«
    »Das Mädchen heißt also Ellen. Die allein erziehende Mutter war nicht ganz sicher, ob sie es sich nicht doch ausgedacht hatte.«
    »Was hat das Kind erzählt?«
    »Hm, hm, mal sehen… Es hat mit einem fremden Onkel in einem Auto gesessen. Das war alles.«
    Winter hörte Papier rascheln. »Nein, warten Sie mal«, fuhr Alinder fort. »Das Mädchen hat auch erzählt, dass es Süßigkeiten bekommen hat.«
    »Hat die Mutter mit dem Kindergartenpersonal gesprochen?«
    »Ja, niemand hatte etwas bemerkt.«
    »War sie aufgeregt?«
    »Wann? Als sie mich angerufen hat?«
    »Ja.«
    »Nein.«
    »Noch etwas?«, fragte Winter.
    »Ja, ich lese gerade… ich hab sie gebeten zu prüfen, ob irgendwas verschwunden war, und sie hat später wieder angerufen und erzählt, dass das Kind einen silbernen Schmuckanhänger in einer Extratasche in ihrer linken Brusttasche vom Overall gehabt hat, und der war jetzt

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