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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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nötigen Infos, und dann .«
    Ein schrilles Trillern aus den Lautsprechern kündigte eine Durchsage an, dann dröhnte eine Stimme durch das Lager. »Alle Soldaten einheitsweise aufstellen. Alle Soldaten .«
    »Jetzt sagen sie uns, was wir tun dürfen und was nicht«, stellte Lexa fest. Sie klang enttäuscht.
    »Verdammt«, knurrte Will. »Dann also in die Kompanie. Und wir beeilen uns besser.«
    »Soll ich mich immer noch nach dem Lastwagen umsehen?«, fragte Jock.
    Will dachte kurz nach. »Ja, klar. Ihr zwei seht zu, was ihr finden könnt. Wir treffen uns auf dem Paradeplatz. Falls sie uns befehlen, im Lager zu bleiben und zu warten, könnt ihr immer noch alles zurückbringen und sagen, der Truppführer habe es sich anders überlegt.«
    »Welcher Truppführer?«
    »Der, den wir nicht um Erlaubnis fragen, damit er nicht nein sagt«, antwortete Will.
    Eine scharfe Windbö blies den Staub vom Boden auf, während er sprach. Er schmeckte den Boden seiner Heimat. In diesen Bergen brauchte er keine Karte.
    Wenn er nur aus dem Lager kam, würde er die Stahlwölfe schon finden, ganz gleich, wo sie sich versteckten.
    Mürrisch machte er sich auf den Weg zum Sammelpunkt der Scouts und Scharfschützen. Truppführer Murray wartete schon und beobachtete die zusammenströmenden Soldaten.
    »Soldat Elliot!«, sagte er. »Schön, Sie zu sehen. Sie sind noch neu
    bei uns, aber Ihre Ausbilder halten Sie für viel versprechend.«
    »Jawohl, Truppführer«, antwortete Will. Seine Miene blieb unbewegt. Eine nützliche Fähigkeit im Umgang mit Truppführern, die er schon vor dem Eintritt ins Militär besessen hatte. Ein neutraler Gesichtsausdruck und die Fähigkeit, in der Gesellschaft reicher, mächtiger und häufig genug dummer Touristen seine privaten Gedanken für sich zu behalten, war über Jahre ein fester Bestandteil seiner Arbeit als Bergführer gewesen. »Danke.«
    »Unser Auftrag sieht so aus«, fuhr Murray fort. »Die Wölfe finden, stellen und Bericht erstatten.«
    Inzwischen war Will lange genug beim Militär, um zu wissen, dass es ein zweifelhaftes Vergnügen war, wenn Vorgesetzte einen für viel versprechend hielten, selbst - oder sogar besonders -, wenn sie dieselben Ideen hatten wie man selbst.
    »Ist das alles?«, fragte er nach.
    »Es wird reichen müssen«, bekam er zur Antwort. »Wir sind unter Sollstärke und über ganz New Lanark verstreut, weil wir uns nicht darauf verlassen durften, dass die Wölfe höflich sind und da aufsetzen, wo wir es gerne hätten. Jetzt müssen wir erst einmal herausfinden, womit wir es zu tun haben. Wer ist da draußen, wie viele sind es und wohin sind sie unterwegs. Ich weiß, Sie haben in der Grundausbildung aufgepasst, also wissen Sie, was verlangt wird.«
    Ein Glück, dass der Truppführer nicht weiß, was ich in der Grundausbildung gedacht habe. »Ich habe einen von unseren Jungs nach einem Fahrzeug geschickt. Gibt es noch zusätzliches Material, das ich an Bord werfen kann?«
    »Viel haben wir nicht«, erwiderte Murray. »Nehmen Sie mit, was Sie brauchen, aber in erster Linie sind das Gewehre und Funkgeräte.«
    »Die haben wir.«
    In seinem Rücken hörte er jemanden rufen, und zugleich drang der gedämpfte Tornado eines Luftkissenantriebs auf loser Erde an seine Ohren. Will drehte sich um und sah Jock Gordon in einem Fuchs-Panzerschweber. Mit den beiden Völkers-200-Maschinenge-wehren vorne und dem mittelschweren Diverse-Optics-Extrem-reichweitenlaser war der Fuchs eine ausgezeichnete Wahl für eine Erkundungsmission, viel besser als der unbewaffnete Laster, mit dem er gerechnet hatte.
    »Ich hoffe, du hast für den unterschrieben«, sagte er und rollte die Augen nach oben, um auf Truppführer Murray hinzuweisen, der hinter ihm stand.
    »Hätte ich, wenn jemand da gewesen wäre«, antwortete Jock.
    »Keine Sorge, ich teile ihn euch zu«, erklärte Murray. Der Truppführer machte einen amüsierten Eindruck und ging davon.
    Sobald Murray außer Hörweite war, tauchte Lexa McIntosh um die Ecke des nächsten Zelts auf. Sie trug ein schweres Partikelgewehr unter einem Arm und zerrte mit dem anderen eine Kiste Sprengladungen hinter sich her, die beinahe so viel wiegen musste wie sie selbst. »Habt ihr in dem Fuchs noch Platz für das hier? Mehr habe ich nicht herumliegen sehen.«
    »Wir schaffen Platz«, stellte Will fest. »Wir könnten etwas finden, das man in die Luft sprengen muss, und froh sein, dass wir das nötige Material dabeihaben. Aber jetzt wird es Zeit, dass wir uns auf den

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